Digitalisierung wird von Menschen gemacht“, sagt Veranstalter PATRICK POSTEL. Auf dem Kongress solutions.hamburg wird das Vorurteil widerlegt, bei ihr ginge es allein um Technik. In Wahrheit verhilft sie zur Bündelung des gesamten Wissens in einem Unternehmen.

„Digitaler Wandel“ ist einer jener Begriffe, die im allgemeinen Bewusstsein so selbstverständlich geworden sind, dass sie oft gar nicht mehr hinterfragt werden. So wird Digitalisierung meistens als reine Technik und damit als Spielfeld der IT-Abteilungen wahrgenommen. Ein Vorurteil, dessen Widerlegung zum Kern und zur Mission der solutions.hamburg vom 7. bis 9. September auf dem Gelände der Kampnagel-Fabrik gehört.
Denn in Wahrheit ist Digitalisierung ein Mannschaftssport für Unternehmen auf nahezu sämtlichen Spielfeldern des öffentlichen Lebens. Nicht von der Technik gemacht, sondern von Menschen – für Menschen und Märkte, Unternehmen und Innovationen und schließlich für den Erfolg. Längst sind Arbeitswelt, Wissenschaft, Technologie in zahllose Spezialgebiete fragmentiert, die alle ihre eigene Sprache entwickelt haben – und einander häufig nicht mehr verstehen. Patrick Postel, CEO der veranstaltenden Gesellschaft „Silpion Events“, spricht deshalb von „abteilungsübergreifender Völkerverständigung“, die auf diesem Kongress erreicht werden soll.
„Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist die große Herausforderung in der Digitalisierung“, erklärt Postel. „In diesem Prozess kann IT den Projektleiter oder Mittelsmann spielen, ihre eigentliche Aufgabe aber ist es, die Ideen, Anforderungen und Ziele, die aus den Fachabteilungen kommen, in eine allen verständliche Maschinensprache zu übersetzen.“ Denn nicht nur eine Abteilung eines Unternehmens gilt es an den Tisch zu holen, sondern alle: „Den Einkäufer, den Finanzer, den Personaler, Vertreter der Fachabteilungen und natürlich auch den IT-Spezialisten.“ Ein geballtes Wissen, das für die Entwicklung der Unternehmensstruktur zu neuen Prozessen und Produkten zusammengeschaltet werden muss.
Den Effekt veranschaulicht eine alte Fußballweisheit: Gute Einzelspieler werden erst im Zusammenspiel zu Erfolgsgaranten – nämlich wenn sie zu einer Mannschaft verschmolzen sind. In der Unternehmersprache ausgedrückt: Fachbereichsübergreifendes Teambuilding. Entsprechend lautet die zentrale Botschaft des Kongresses: Es geht nur gemeinsam. Durch eine erfolgreiche Digitalisierung werden die fragmentierten Teile eines Unternehmens wieder zu einem Ganzen zusammengefügt. Die Veranstaltungen an den drei Tagen auf Kampnagel und auf dem Medien Campus Finkenau zielen, so Postel, „auf das Jetzt und Hier und die nächsten Schritte, denn viele haben begriffen, dass sie Digitalisierung brauchen, um mit ihrem Unternehmen überlebensfähig zu sein“.
Als „Kongress-Plattform“, so das eigene Selbstverständnis, präsentiert solutions.hamburg 20 „Qualitätspaten“, von denen jeder einen ganzen Vormittag oder Nachmittag über vier Stunden exklusiv ein Thema präsentiert. Zehn Speaker repräsentieren einen Fachbereich hoher Fachkompetenz, zum Beispiel: „Zusammenarbeit von Agentur, Marketing & IT“, „Finanzen, Controlling und Investitionen“, „Enterprise, Software, Architecture“. Die anderen zehn verantworten je einen Aspekt erfolgreicher Projektzusammenarbeit, unter anderem „Hochleistungsteams formen“, „Von der Idee zum Projekt“, „Prozess- Digitalisierung“.
Ein weiterer Qualitätspate stellt das Programm für die Entscheiderebene zusammen. Durch sämtliche Programme, Vorträge und Veranstaltungen ist ein roter Faden gewoben. Ein didaktisches Element, das solutions.hamburg auch als „Fortbildungskongress“ ausweist. „Bei den Besuchern bauen wir ganz auf Tagestickets“, erklärt Patrick Postel, „denn wer kann sich schon leisten, drei Tage aus dem Arbeitsprozess auszusteigen“. Anhand des Programms und den im Internet angebotenen Informationen zu Punkten wie „Ziele und Herangehensweisen“, „Zielgruppen und Mehrwerte“ kann sich jeder mit Anfänger und Fortgeschrittenen-Kursen, Workshops, Sponsorenvorträgen seinen Tag ganz nach seinen Interessen und Bedürfnissen zusammenbauen.
Am Freitagabend gehen die menschlichen Aspekte der Digitalisierung schließlich in dem Sommerfest als krönendem Abschluss auf – wenn mit ihm die größte IT-Business-Party in Norddeutschland steigt.

 

Text: Uwe Prieser