Als Junge wollte SILVIO RAHR Hoteldirektor werden. Doch als er seinen Zivildienst in einer Klinik absolvierte, entschied er sich dafür, die verkrusteten Traditionen aufzubrechen und für mehr Service in der Krankenhauswelt zu sorgen.

Für das Porträt wollte die Fotografin Silvio Rahr auf einer Bank im Heine-Park postieren. Auf der Bank hatte eine Mutter einen Schnuller vergessen. Zuerst legte der Geschäftsführer von „Wir für Gesundheit“ den Schnuller sorgfältig zur Seite. Dann nahm er Platz. Im modisch grauen Jackett ein weißes Tüchlein und den Hemdkragen offen. Alles äußerst korrekt, aber nichts eingeengt oder verkrampft. Und hinter den Brillengläsern dieser freundliche, lebensfrohe Blick in den sonnigen Morgen.

Später, beim Gespräch im Business Club, ist da plötzlich dieser Gedanke: So also sehen die „Revolutionäre“ von heute aus. Als revolutionär jedenfalls kann man einordnen, was Silvio Rahr im deutschen Krankenhauswesen angestoßen und auf den Weg gebracht hat.

Außergewöhnlich ist dabei schon sein Einstieg. Dabei muss man vorausschicken, der 37-Jährige gehört zu den Glücklichen, die schon als kleiner Junge ihren Traumberuf kannten. „Hoteldirektor“, sagt Silvio Rahr mit einem Lächeln. „Als Kind stand für mich fest – ich werde einmal Hoteldirektor.“

Als sich der 19-Jährige aus der Nähe von Halle an der Saale, in Volkach am Main zum Zivildienst in der Klinik meldete, hatte er die Hotelfachschule bereits mit bester Note abgeschlossen. Die Klinik gehörte Dr. Lutz Helmig, der dabei war, sein Helios-Klinik-Imperium aufzubauen. „Von ihm und seinen Geschäftsführern bekam ich freie Hand, um im Krankenhaus den Service zu verbessern“, erzählt Rahr. „Das Krankenhaus hatte, wie damals üblich, eine Pforte mit einer strengen Pförtnerin im weißen Kittel. Aus dieser Pforte wurde ein Empfang wie in einem Hotel.“

Der Hotelfachmann hatte damit begonnen, die verkrusteten Traditionen der Krankenhauswelt aufzubrechen. In den Kliniken, die heute Dienstleistungsunternehmen sind, wurden Patienten zu Gästen und zu Kunden. Neben dem „Mehr an Service“ ist vor allem die medizinische Qualität der Krankenhäuser entscheidend. Bereits 2004 wurde er Geschäftsführer der Helios Privatkliniken GmbH. Silvio Rahr ist einer der Initiatoren und seit gut einem Jahr Geschäftsführer von „Wir für Gesundheit – Das Kliniknetzwerk für Qualitätsmedizin“.

Das ist zum einen ein gemeinsames Netzwerk von Kliniken, die, was medizinische Qualität, Service und Komfort betreffen, streng kontrollierten Anforderungen genügen müssen. „Der zweite Schwerpunkt ist unsere PlusCard“, erzählt Silvio Rahr mit der Begeisterung des Visionärs. „Damit können Unternehmen ihren Mitarbeitern den Komfort von Privatpatienten bieten. Vor allem aber können sie gemeinsam mit uns Bausteine für die Gesundheit der Mitarbeiter entwickeln und zeigen, dass sie für die Gesundheit ihrer Beschäftigten Verantwortung übernehmen.“

Silvio Rahr hat seine Ernährung radikal umgestellt. Er läuft dreimal in der Woche. Und wenn er sich einmal von so viel Gesundheit erholen will? „Dann lade ich Freunde zum Essen ein mit viel Pasta und gutem Wein.“

 

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Text: Norbert Scheid Foto: Martina van Kann