Stefan Matz
Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung
Bereichsleiter Neuansiedlung
Wir sehen hier einen Trend, dass immer mehr gut qualifizierte Menschen nicht den Jobs folgen, sondern ihren Standort für den Lebensmittelpunkt wählen und dann die beruflichen und privaten Aspekte entsprechend organisieren. Integration von neuen, ausländischen Kollegen erfolgt zum Teil durch Adaption von Sprache oder Unternehmenskodex. Auch deutsche und in Deutschland stark aufgestellte Konzerne gehen zur englischen Sprache, zum lässigeren Dresscode, der gegenseitigen Ansprache mit ‚Du‘ und Vornamen oder sehr flexiblen Büroraumlösungen über. Angebote des Unternehmens oder auch aus dem jeweiligen Team heraus zu ‚After Hours‘-Aktivitäten helfen den Kollegen und oft den Partnern und Familien sich einzuleben.
Christian Schultze-Wolters
IBM Deutschland GmbH
Bereichsleiter Travel & Transportation
Der Vorteil, der durch den Einsatz ausländischer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entsteht, ist umso größer, je mehr wir voneinander lernen und die Unterschiede bezogen auf Sprache, Kultur und Arbeitsweisen nutzen, um besser, kompetenter und erfolgreicher zu werden. In dem Zusammenhang erscheint es aus meiner Erfahrung mehr als sinnvoll, ihnen einen Paten zur Seite zu stellen, der das Unternehmen, das Umfeld und die jeweilige Stadt in all ihren Ausprägungen kennt und so kollegial zur Seite stehen kann. Dieser Pate sollte mit Bedacht ausgewählt werden. Ihm kommt eine Schlüsselrolle zu, wenn es darum geht, eine für alle Beteiligten nachhaltige „Win-Win-Situation“ zu erzielen.
Dr. Bernd-Uwe Stucken
Pinsent Masons LLP
Rechtsanwalt MBA
Für mich als Deutschen in China war der Umgang mit der chinesischen Bürokratie immer eine lästige Pflicht. Die chinesischen Kollegen haben mich aber immer sicher durch diesen Dschungel geführt, wofür ich ihnen sehr dankbar bin. Ich glaube, die praktische Hilfe bei allen Verwaltungsaufgaben ist ein wesentlicher Aspekt bei der Integration, auch wenn das sehr profan klingen mag. Unternehmen, die ausländische Mitarbeiter integrieren wollen, sollten eine Anlaufstelle haben, die sich um die praktischen Sorgen, wie zum Beispiel Hilfe bei der Anmeldung eines Fahrzeugs, kümmert, auch wenn sie über rein arbeitsbezogene Fragen, wie etwa Fragen zur Arbeitserlaubnis hinausgehen.
Florian Riepe
Hamburger Sport Verein
Direktor Marketing und internationale Märkte
Die ersten Erfahrungen im Ausland hatte ich als 17-jähriger Austauschschüler. Da ist man irgendwie auch schon ein Expat. Natürlich griff mir die Gastfamilie unter die Arme, aber trotzdem habe ich schon gelernt, mich zu organisieren. Wenn man in Länder geht, in denen es mit der Sprache und der Kultur keine Probleme gibt, wie in die USA, kommt man selbst gut klar. Wenn man aber zum Beispiel ein Angebot aus Asien erhält, dann ist ein Relocator unabdingbar. Denn bei den sprachlichen und kulturellen Unterschieden benötigt man auf jeden Fall Hilfe, um sich einzuleben und Leute kennenzulernen. Ganz wichtig ist natürlich auch, dass sich die Familie wohlfühlt, denn das Geheimnis eines guten Managers ist, dass die Familie ihm den Rücken freihält.