„Das Büro wird zur emotionalen Tankstelle“
Clubmitglieder zum Thema „Wissen: Experiment geglückt?“
CHRISTIAN WALTER
Geschäftsführer
Delphi HR-Consulting GmbH
Aktuell „probieren“ viele Unternehmen Regeln für die Anwesenheit festzulegen, um die Kommunikation und die Kreativität zu fördern. Vielleicht auch,
um besser kontrollieren zu können? Regeln, wie „drei Tage pro Woche“ oder „50 % Homeoffice“, sind Versuche eines Kompromisses. Ich bin mir nicht sicher, ob dies allein zielführend ist. Statt starrer Vorgaben ist es Aufgabe der Führungskräte, eine moderne, wertschätzende und ergebnisorientierte
Kultur zu schaffen und vorzuleben, dann sind auch situative Abweichungen möglich. Hierzu ist es wichtig, dass Führungskräfte regelmäßig im Büro
sind. Sind diese nicht präsent, dürfen wir uns nicht wundern, wenn keiner kommt.
BJÖRN JESSE
Partner
Drees & Sommer
Unternehmen, die hybrides Arbeiten und Desk-Sharing ermöglichen, steigern die Produktivität und Zufriedenheit ihrer Mitarbeitenden. Denn so wählen diese – je nach anstehender Tätigkeit – die jeweils ideale Arbeitsumgebung und profitieren in der Regel von exibleren Arbeitszeiten und eingesparten Arbeitswegen. Solche Modelle entfalten dann ihr volles Potenzial, wenn sie unter Einbeziehung der Mitarbeitenden eingeführt, mittels Raumbuchungs-software organisiert und durch ein modernes Bürokonzept unterstützt werden. Das Büro erhält eine neue Relevanz als Begegnungsort, als emotionale Tankstelle und als Touchpoint zur Arbeitgebermarke.
METTA SCHADE
Regionaldirektorin
Hamburger Sparkasse
Weder Homeoffice noch das Arbeiten im Office ist eine perfekte Lösung. Im Hinblick auf den bereits jetzt und in der Zukunt noch stärker umkämfpten Arbeitnehmermarkt werden sich Arbeitgeber zunehmend auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer einstellen müssen, denn zufriedene Mitarbeiter sind in der Regel produktiver und können langfristig an das Unternehmen gebunden werden. Das Führen der Beschätigten – Mitarbeiterentwicklung, Bindung ans Unternehmen, Teamgefüge innerhalb der Organisation – wird zukünftig eine große Herausforderung. Entscheidend ist nicht, was das Unternehmen oder die Führungs-persönlichkeit erstrebenswert findet, sondern wie individuell man dem Mitarbeiter gerecht wird.
OLIVER HORSTMANN
Geschäftsleitung
Engel & Völkers Commercial
Mobiles Arbeiten und hybride Arbeitsmodelle haben in unterschiedlichen Ausprägungen in den Unternehmen Einzug gehalten. Durch diesen Trend wird der Druck der Unternehmen, einen attraktiven Arbeitsplatz anzubieten, erheblich bverstärkt. Denn für den persönlichen Austausch im Büro ist trotz Homeoffi ceangebot eine regelmäßige Präsenz im Büro von Vorteil. Und hier konkurrieren die Büros mittlerweile mit den Wohnzimmern der Mitarbeitenden. Diesen Trend zeigt auch die hohe Nachfrage nach Büroflächen in den Toplagen. Nur so lassen sich langfristig im „War for Talents“ zufriedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ans Unternehmen binden.