Clubmitglieder zum Thema „Onboarding“

Volker Buhl
von Rundstedt & Partner GmbH
Managing Consultant

Dem zentralen Erfolgsfaktor für motivierte Mitarbeiter und Loyalität, Onboarding, widmen viele Unternehmen zu wenig Aufmerksamkeit. Ein professionelles Onboarding erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen den Schlüsselfunktionen Human Resources und Fachbereich. Durch gutes Erwartungsmanagement und Definition von Meilensteinen kann Frust und Überforderung durch zu viele Informationen in den ersten Tagen vorgebeugt werden. Eines ist klar: Onboarding braucht Zeit, und es geht nicht nur um die Vermittlung von fachlichen Details, Strukturen und Arbeitsabläufen. Die Vermittlung der „kulturellen“ Themen wie Führungs- und Feedbackkultur sollte ebenfalls einbezogen sein. Dann sprechen wir von einer guten „Willkommenskultur“.

 

Ilona Schumacher
HyDiver Coaching + Consulting
Inhaberin

Eine Organisation muss wissen, wer sie ist und wofür sie steht, nur dann kann sie Menschen willkommen heißen. Es ist also wichtig, sich der eigenen Werte bewusst zu sein. Damit sind nicht die Werte gemeint, die von Marketingstrategen entwickelt werden, um sich vorteilhaft am Markt zu positionieren. Es geht um die Werte, die Simon Sinek als „Why“ bezeichnet, das individuelle „Warum“, das sich aus dem gelebten Wertesystem ergibt. Organisationen, die das besitzen, sind authentisch und haben eine positive Ausstrahlung. Mit dieser Strahlkraft können sie neue Mitarbeiter leicht halten. Gerade junge Mitarbeiter verlangen nach diesem „Warum“, denn sie suchen nach Sinn in ihrem Tun.

 

Carsten Stagge
GOlDRADT
Geschäftsführender Gesellschafter

Wie war der 57. Arbeitstag? Kaum jemand wird sich daran erinnern. Aber an den ersten erinnern wir uns alle. Deshalb ist er so bedeutsam: Er prägt unser Bild vom Arbeitsplatz, dem Arbeitgeber und später vor allem der Arbeitszufriedenheit. Das Onboarding geht über die Vorbereitung des Arbeitsplatzes und die reine Einarbeitung hinaus und ist vor allem ein emotionaler Prozess. Besonders sollten die – oft sehr hohen – gegenseitigen Erwartungen konkret benannt und geklärt werden, um den Realitätsschock zu minimieren. Was erwarte ich als Mitarbeiter*in von meinem Arbeitsplatz, meinem Chef und meinen Kolleg*innen und was erwartet das Unternehmen? Die vollständige Integration gelingt, wenn Ziele, Prozesse und Kultur des Unternehmens vermittelt sind, die bzw. der neue Mitarbeiter*in aktiv ihre bzw. seine Stärken einbringt und ins Team aufgenommen ist.

 

Joachim Diercks
CYQUEST GmbH
Inhaber

Unternehmenskultur ist der Kitt, der eine Firma zusammenhält, eine gewisse Übereinkunft, wie man sein will und miteinander umgeht. Die Willkommenskultur ist ein wichtiger Teil der Unternehmenskultur, weil sie sozusagen der „erste Eindruck“ ist, den der neue Kollege oder die neue Kollegin vom Miteinander im Unternehmen bekommt. Wir organisieren für neue Mitarbeiter zum Beispiel immer eine Art Laufplan für die ersten zwei Wochen. Dieser umfasst etwa das Kennenlernen zahlreicher Personen, die vorstellen, was sie im Unternehmen tun. Und zwar auch und gerade dann, wenn das inhaltlich mit der Tätigkeit des neuen Kollegen selber gar nicht direkt etwas zu tun hat. Möglichst schnell ein Verständnis für das verbindende Element zu entwickeln, das ist für mich elementarer Bestandteil der Willkommenskultur.