1. BERICHTE LESEN
    Die Zeiten, in denen es genügte, Protokolle oder Berichte während der Anreise zur nächsten Aufsichtsratssitzung kurz zu überfliegen, sind vorbei. Wer sich nicht ausführlich mit diesen Texten befasst, wird zu den kritischen Diskussionen der Sitzungen wenig beitragen können.
  2. SORGFÄLTIG LESEN
    Darüber hinaus ist es wichtig, die Berichte sorgfältig zu lesen, damit Widersprüche innerhalb dieser Texte während der Sitzung nicht nur entdeckt, sondern auch adressiert werden können.
  3. SORGFALT BEIM PROTOKOLL
    Das Protokoll ist das einzige Schriftstück, anhand dessen nachvollzogen werden kann, wie Entscheidungen zustande gekommen sind. Kommt es zum Streit, etwa vor Gericht, dann kann sich der Richter nur auf das Protokoll verlassen. Es ist daher umso wichtiger, dass Protokolle sorgfältig geführt und auch kontrolliert werden. Besonderer Tipp: eigene Protokolle führen.
  4. MUTIG SEIN
    Man muss den Mut haben, Nein zu sagen. Nicht alle Pläne, Strategien oder Entscheidungen der Vorstände sind gute Ideen. Und auch wenn die Mehrheit des Aufsichtsrates dem Vorstand trotzdem zustimmt: Wer einen Beschluss nicht mitträgt, muss das auch kundtun.
  5. EFFIZIENZ ÜBERPRÜFEN
    Was der Aufsichtsrat vom Vorstand fordert, muss er auch selbst beherzigen. Zum Beispiel in Sachen effizientes Arbeiten. Es ist wichtig, als ein solches Gremium immer wieder auch die eigene Arbeitsweise zu prüfen oder beurteilen zu lassen – entweder durch die Mandatsträger selbst oder durch eine Agentur oder einen Wirtschaftsprüfer.
  6. WEITERBILDUNG ERNST NEHMEN
    Wenn sich Vorstände mit neuen Themen wie digitaler Transformation und Globalisierung auseinandersetzen müssen, gilt das natürlich auch für Aufsichtsräte. Das setzt eine gezielte Weiterbildung voraus, die Mandatsträger ernst nehmen sollten. Darüber hinaus müssen Aufsichtsräte von Finanzinstituten ihre Weiterbildung sogar nachweisen. Aktuell prüft die Europäische Union, eine solche Pflicht auch für die Räte der Aktiengesellschaften einzuführen.
  7. AUF NUMMER SICHER GEHEN
    Viele Aufsichtsräte sind noch immer nachlässig, was ihre eigene IT-Sicherheit anbelangt. Sie nutzen für die Kommunikation private E-Mail-Adressen bei Onlineanbietern, versenden ihre Mails unverschlüsselt oder verzichten auf eine Firewall. Dabei ist gerade bei diesem Thema höchste Vorsicht geboten, denn wenn Daten geklaut werden, haftet der Mandatsträger selbst.
  8. ARBEITNEHMER WERTSCHÄTZEN
    Die Arbeitnehmer und ihre Vertreter sind die wahren Insider der Unternehmen. Sie kennen die Firma wie kaum ein anderer, bringen Informationen und Eindrücke mit und haben darüber hinaus auch ein Mitbestimmungsrecht. Diese Mitbestimmung bringt zum Blühen, wer sie wertschätzt. Daher ist es wichtig, die Arbeitnehmervertreter in die Ratsarbeit einzubeziehen.