Dr. Carsten Brosda, 46, ist seit 2017 Senator der Hamburger Behörde für Kultur und Medien. Zuvor war der SPD Politiker in verschiedenen Funktionen der Partei und im Vorstand tätig, ehe ihn der ehemalige Erste Bürgermeister Olaf Scholz zum Leiter des Amtes Medien im Senat machte.

Elbphilharmonie oder Hafenklang, Thalia Theater oder Schmidts Tivoli, Museum für Hamburgische Geschichte oder Kunstverein – ohne Kultur würde in Hamburg etwas Wichtiges fehlen. Damit wir Kultur weiterhin gemeinsam erleben können, müssen wir uns an das halten, was in Zeiten von Corona notwendig ist. Es ist spannend, welche neuen Formen entstehen, ob digital oder vor Ort, wie zum Beispiel im Musikclub Nochtspeicher: Wo vor Corona rund 300 Menschen dicht gedrängt vor der Bühne standen, können nun – an kleinen Tischen sitzend und versorgt durch Tischservice – in Salon-Atmosphäre Konzerte erlebt werden. Auch die anderen Kulturinstitutionen unserer Stadt wie Theater, Bücherhallen, Museen oder Konzerthäuser zeigen engagiert und kreativ, wie Kultur unter Corona- Bedingungen möglich ist. Gerade spüren wir mehr denn je, wie notwendig es für uns als Gesellschaft ist, uns zu begegnen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Dem Geschehen auf den Bühnen der Stadt zu folgen und uns inspirieren und irritieren zu lassen. Noch auf unbestimmte Zeit müssen wir mit den Widersprüchen zwischen medizinischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Notwendigkeiten leben. Doch in diesem Rahmen gibt es Möglichkeiten für den öffentlichen kulturellen Raum. Es ist an uns, diese auszuloten und dafür Sorge zu tragen, dass Kultur sichtbar und erlebbar bleibt. Und genau dafür benötigen wir den stadtübergreifenden Austausch zu innovativen Ideen und Konzepten, und wir brauchen verstärkte, und finanzielle Förderung, die Kulturakteurinnen und -akteure in diesen aktuell herausfordernden Zeiten und darüber hinaus auch nachhaltig Planungssicherheit gibt.

 

FOTOS: MARCELO HERNANDEZ, MIKE SCHÄFER