„Gedruckte Inhalte sind dauerhaft wirkend“

Clubmitglieder zum Thema „Hamburg schreibt“

tt_koslowskiStefan Koslowski
Inhaber
Autorenbüro Stefan Koslowski

Ich bin der Überzeugung, dass Print- und elektronische Medien sich gegenseitig gut ergänzen. Bei Print stehen überwiegend Recherche und Hintergrundberichte im Mittelpunkt. Ein Aspekt, der vielen Menschen wichtig ist, gerade bei der heutigen Informationsflut und der Verunsicherung, was man glauben kann und was nicht. Demgegenüber sind die elektronischen Medien unschlagbar, was Aktualität betrifft, zudem können sie ein immenser Multiplikator von Informationen sein. Beim Schreiben kann ich weder das eine noch das andere Medium entbehren – ganz im Gegenteil, ich bin glücklich, dass es beide gibt. Für mich stellen sie eine perfekte Kombination dar, um die Botschaften meiner Kunden an die richtige Zielgruppe zu adressieren.

 

Dr. Nikolaus Förstertt_foerster
Herausgeber und Geschäftsführender Gesellschafter
Impulse Medien GmbH

Einst umgab große Zeitungs- und Magazinhäuser eine Aura: Sie speiste sich aus der Macht, Öffentlichkeit herzustellen, Missstände aufzudecken und Wahlen zu entscheiden. Und so war Hamburg – mit Spiegel, Stern und Zeit – stolz darauf, ein „Medienstandort“ zu sein. Doch seit die Digitalisierung sämtliche Lebensbereiche durchdringt, seit nicht mehr Stahl und Beton, sondern Ideen und Leidenschaft über Reichweite und Einfluss entscheiden, verliert die räumliche Nähe an Bedeutung. Hauptsache: Netzzugang. Eine schlechte Nachricht für Hamburg? Nicht unbedingt. Es lebt sich gut in der Hansestadt. Das zieht kreative Köpfe an, beflügelt Ideen. Und schafft Neues.

 

tt_joersAndreas Jörss
Geschäftsführer
von Stern’sche Druckerei GmbH & Co KG

Vor 20 Jahren wurde Johannes Gutenberg, der Erfinder des Druckens mit beweglichen Lettern, zum Mann des Jahrtausends (Time Life Magazine) gewählt, weil er mit seiner Erfindung die Entwicklung der Menschheit nachhaltig beeinflusst hat. Heute immer noch nachvollziehbar vor dem Hintergrund, dass es ohne das gedruckte und so vervielfältigte Wort wohl kaum möglich gewesen wäre, der gesamten Menschheit Information und Wissen zu vermitteln. Auch, wenn das Internet als designierter Nachfolger Gutenbergs gelten mag, halte ich gedruckte Inhalte für dauerhaft wirkend und damit für im wahren Sinne des Wortes bedeutend. Hamburg schreibt, wir drucken. Seit 404 Jahren. Eine wunderbare Parallelwelt.

 

Peer-Arne Böttchertt_boettcher
Autor und Geschäftsführer
AIRY Green Tech GmbH

Bevor der kanadische Geisteswissenschaftler Marshall McLuhan seinen Satz „The medium is the message“ postulierte, war das Wort „Medium“ im Volksmund nur bei der Anrufung von Verstorbenen gebräuchlich. Heute, ein halbes Jahrhundert später, könnte man ähnliches vermuten. Denn inzwischen hat das, was wir als klassische Medienbranche kennen, den Geruch einer sterbenden Gattung. Als Erstes mit den Folgen der Digitalisierung konfrontiert, muss sich die Zunft mit einem enormen Bedeutungsverlust und höchst dynamischen Wandel auseinandersetzen. Heute liegen die Mittel zur Medienproduktion nicht nur in den Händen weniger Verleger; vielmehr sind sie in Form des Smartphones milliardenfach vorhanden. Karl Marx würde es freuen.