Maik Stoevhase
Wärtsilä SAM Electronics GmbH
Geschäftsführer

 

Wir beschäftigen uns konkret mit dem Thema autonome Schifffahrt, oft verwechselt mit unbemannter Schifffahrt. Autonome Schiffe werden mit Assistenzsystemen ausgestattet, so wie es bereits bei modernen Autos Standard ist. Aber auch dort sitzt noch ein Fahrer am Steuer und so ist es in der Schifffahrt ebenfalls. Wir haben mit Hafenbehörde und -betreiber in Singapur das Projekt „Intellitug“ durchgeführt. Dabei wurde ein Schlepper mit „Augen, Ohren und einem Steuerungssystem“ bestückt, sodass er seinen Betrieb im Hafen autark durchführen konnte. Der Schlepper berechnet zu jedem Zeitpunkt die Fahrtstrecke auf Basis der Zielangabe, erkennt alle dynamischen Hindernisse und umschifft sie. Es ist technisch sicherlich möglich, so etwas auch in einem modernen Hafen wie dem in Hamburg zu realisieren.

 

Michael Schuller
Businesslotsen GmbH
Geschäftsführer

 

„Wir müssen innovativer werden!“ – das hört man oft. Denn die Innovations- und Anpassungsfähigkeit von Gesellschaften und Unternehmen war noch nie so entscheidend für ihre Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit, wie in unserer Zeit des technischen Fortschritts und des globalen Wettbewerbs. Gleichwohl lassen sich diese Fähigkeiten nicht einfach einfordern, sondern entwickeln sich erst bei den richtigen Rahmenbedingungen. Hier hat Hamburg in den letzten Jahren ein solides Fundament geschaffen. Gleichzeitig bedarf es aber weiterer Anstrengungen und einer engen, zielgerichteten Kooperation zwischen Wirtschaft, Politik und Lehre. Ich arbeite seit Jahren sowohl mit Start-ups als auch mit etablierten Unternehmen im Kontext der Digitalisierung und sehe für Hamburg noch größere Chancen, sich zu einem Innovationsstandort für zukunftsweisende Technologien zu entwickeln, wenn beide Seiten noch enger zusammenarbeiten.

 

Bernd Janssen
Uexküll & Stolberg
Partner

 

Nicht nur nachhaltige Energieversorgung und Mobilität, auch intelligente Informationstechnologien und KI-gesteuerte Lenkung der Verkehrsströme werden zukünftig gefragt sein. Die Dichte der Elektrofahrzeuge wird zunehmen und dafür muss eine gute Infrastruktur geschaffen werden. Zum einen sollte die Lenkung der Verkehrsströme mit Hilfe künstlicher Intelligenz in der Stadt gefördert und verwirklicht werden. Zum anderen muss Hamburg ein alternatives Verkehrskonzept entwickeln, denn eine Stadt mit limitiertem Boden und begrenzten Parkraumflächen wird eine weitere Zunahme des Autoverkehrs kaum verkraften. In der Zukunft wird auch nachhaltiges Wohnen eine größere Rolle einnehmen; hier gibt es schon spannende Konzepte.

 

Heiko Hubertz
Whow Games GmbH
Geschäftsführer

 

Hamburg muss ein wichtiger Innovationsstandort sein. Der technische Fortschritt ist unaufhaltsam, und deshalb muss die Stadt digitale Konzepte zulassen, fördern und unterstützen. Wir brauchen klare Akzente, wie und wofür sich Hamburg in Zukunft positioniert. Es ist super, wenn der Hafen als einer der ersten Bereiche in der Stadt mit 5G ausgestattet wird. Aber warum nur der Hafen und nicht die gesamte City? Oder die ganze Stadt? So könnte man einen Akzent als Technologiestandort setzen. Aus meiner Sicht kümmert sich die Politik zu wenig darum, den technologischen Fortschritt zu forcieren. Ein Schwerpunkt könnte sein, Geld in die Universität zu investieren, damit Professuren geschaffen, anstatt abgeschafft zu werden. Eine attraktive Universität mit Spitzenprofessoren würde Supertalente anlocken, die zukünftig auch hier Unternehmen gründen.

 

Fotos: Archiv