„Training und Spielvorbereitung sind in diesen Zeiten schwer zu planen. Ich werde viel improvisieren müssen.“

Torsten Jansen, 44, ist Trainer des Handball Sport Verein Hamburg, mit dem er in diesem Sommer in die Bundesliga aufgestiegen ist. Als aktiver Spieler gewann er mit dem HSV die Meisterschaft und Champions League, wurde Weltmeister 2007 und holte die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen.
Es sind spannende Zeiten im Moment. Nach unserem Aufstieg in die Bundesliga blieb nur wenig Zeit für die Vorbereitung auf die neue Saison. Im Verein herrscht eine große Euphorie, aber ich bin relativ gelassen. Ich bin nicht der Typ, der in der Öffentlichkeit Prognosen über das Abschneiden der Mannschaft macht. Ich versuche, als Trainer das bestmögliche zu tun – alles andere entwickelt sich. Das größte Problem ist, das man Training und Spielvorbereitung nur sehr schwer planen kann. Es passiert ständig etwas Unvorhergesehenes. Ich werde viel improvisieren müssen in den nächsten Wochen und Monaten.
Natürlich habe ich nicht nur Handball im Kopf. Es gibt auch ein Privatleben. Bei einer Familie mit vier Kindern – drei Mädchen und einem Jungen – ist immer irgendetwas, um das man sich kümmern muss. Und wenn meine Frau arbeitet, dann übernehme ich das. Unsere drei Mädchen spielen auch Handball und ich habe mir fest vorgenommen, bei den nächsten Spielen dabei zu sein. Wenn die Bedingungen es zulassen.
Was ich mir noch vorgenommen habe? Ich möchte wieder mehr Bücher lesen. Als aktiver Spieler habe ich auf den Reisen Bücher verschlungen, aber im Moment fehlt mir die Zeit und Konzentration. Das werde ich ändern. Ich möchte mich unbedingt an Thomas Manns Klassiker „Der Zauberberg“ herantrauen. Und einige philosophische Werke stehen ebenfalls auf der Leseliste.
Wenn möglich wollen wir über Weihnachten Urlaub in einer Blockhütte in Schweden machen. Da sind wir schon häufiger gewesen. Wir lieben die Ruhe und die Kinder finden es dort cool.

 

FOTO: MARTINA VAN KANN