„Die vergangenen zwei Jahre waren für mich eine dramatische Einschränkung.“
Sein Vater war 46 Jahre als Schwanenvater auf Hamburgs Gewässern unterwegs. Seit 1996 ist Olaf Nieß für die Wildtiere auf der Alster zuständig. Aber nicht nur das: Zum Aufgabengebiet des Revierjagdmeisters gehören alle Bereiche von Natur und Umwelt in der Stadt – und das auf einer Fläche von mehr als 75 000 Hektar.
Viele Leute denken über die Arbeit des Schwanenvaters, dass er einmal im Jahr die Tiere einfängt und sie irgendwann wieder freilässt. Den Rest der Zeit schippert er mit einer Scheibe Toastbrot in der Hand über die Alster und winkt den Leuten freundlich zu. So ist es leider nicht. Unser Aufgabenbereich ist erheblich größer, und wir müssen uns neben dem Schutz des Tierbestandes das ganze Jahr über um Themen wie Seuchenbekämpfung, Gewässerverschmutzung, Algenbildung und vieles mehr kümmern. Die Seuche war in diesem Jahr ein großes Thema, denn wegen der Vogelgrippe konnten wir die Schwäne nicht so früh freilassen, wie wir es gern getan hätten.
Neben dem Schutz von Natur und Umwelt gibt es zwei Projekte, die mir am Herzen liegen. Zum einen wollen wir unser Team verstärken, denn unsere Personaldecke ist wirklich sehr dünn. Ein weiteres wichtiges Projekt ist der Neubau unserer Dienststelle. Darauf freue ich mich sehr. Das jetzige Gebäude ist inzwischen viel zu klein und die Tiere befinden sich in einem Zelt davor. Das ist wirklich nicht optimal. Wir haben die Planungen abgeschlossen, und jetzt soll es endlich mit Bauen losgehen.
Ein Zeitfenster ist auch für den Urlaub reserviert. Ich reise sehr gern mit meiner Frau durch die Welt. Am liebsten mit dem Sprinter oder unserem Geländewagen. Die vergangenen zwei Jahre waren für mich eine dramatische Einschränkung, das freie Reisen hat mir total gefehlt. Gut, dass es endlich wieder geht. Im Frühjahr waren wir bereits in der Normandie und im Sommer wollen wir mit dem Sprinter Italien bereisen. Und wenn alles gut geht, geht es nächstes Jahr einmal quer durch Island.