„Wir werden Bücherhallen besuchen. Bücher lesen kann man den Kindern gar nicht früh genug näherbringen.“

Dr. Alexander Klar, 51, ist seit August dieses Jahres künstlerischer und wissenschaftlicher Leiter der Hamburger Kunsthalle. Er wurde in Waiblingen geboren und wuchs in Athen auf. Vor seinem Wechsel nach Hamburg leitete er das Museum Wiesbaden. Weitere Stationen: New York, London, Venedig.

Die vergangenen Monate verliefen wie im Zeitraffer. Bevor ich das Angebot angenommen habe, die Leitung der Kunsthalle zu übernehmen, habe ich mich mit meiner Familie beraten. Nach einem Besuch der Stadt waren alle sicher: Wir gehen nach Hamburg. Wir haben schnell ein schönes Zuhause in Blankenese gefunden und sind in der Stadt angekommen.
Natürlich gibt es eine Menge kennenzulernen an meinem neuen Arbeitsplatz und ich muss mich langsam hineintasten, wie schnell ich welche Entscheidungen fälle. Die Galerie der Gegenwart liegt mir sehr am Herzen. Sie wird demnächst 25 Jahre alt und wurde zuletzt ein bisschen mit spitzen Fingern behandelt. Der Eingang wurde vor einiger Zeit geschlossen, und das hat sich nicht bewährt. Ich möchte ihn schnell wieder zum Leben erwecken. Seine Öffnung ist ein Projekt, das ich mir auf die Fahne geschrieben habe. Des Weiteren bin ich dabei, für 2020 Künstler einzuladen, die mit uns zusammenarbeiten und im Spiel mit unserer Sammlung selber Projekte machen. Ein Projekt, das vielleicht nur in diesem Haus funktionieren kann.
In der nächsten Zeit möchte ich mit der Familie die Stadt touristisch erkunden. Wir werden Hagenbeck besuchen, wollen die Viertel um die Außenalster kennenlernen, mit dem Fahrrad durch die HafenCity radeln. Und ich möchte mit meinen beiden Kindern die Bücherhallen besuchen. Bücher lesen kann man den Kindern gar nicht früh genug näherbringen.
Mein Hobby ist das Cellospielen. Das habe ich immer extensiv betrieben. Seitdem wir in Hamburg sind, bin ich noch nicht zum Spielen gekommen, aber mein Mitvorstand Norbert Kölle spielt ebenfalls Cello, und wir haben uns vorgenommen, miteinander Musik zu machen.

 

Foto: Martina van Kann