Axel Kmonitzek führt die Maßuhrenmanufaktur Fischer&Cie. in der HafenCity. Hier erhalten die Kunden einzigartige, personalisierte Zeitmesser. Neben den Klassikern liegt dem Firmeninhaber ein weiteres Projekt am Herzen: modisch farbige Fliegeruhren.

Die Shanghaiallee in der HafenCity ist gerade eine einzige Baustelle, doch Axel Kmonitzek wirkt vollkommen entspannt. Seit rund drei Jahren befindet sich seine Maßuhrenmanufaktur an diesem Standort, und er weiß aus Erfahrung: Interessierte Kunden finden Fischer&Cie. „Zu uns kommt man ganz gezielt, fast alle rufen vorher an und lassen sich einen Termin geben“, so der 33-jährige Geschäftsführer.
Im modernen Fischer&Cie.-Showroom sitzt Axel Kmonitzek vor einem großen Hamburg-Wappen – doch viel wichtiger als Lokalpatriotismus ist seinen Kunden das „Made in Germany“. Die Hamburger Marke ist sogar Teil einer vom Wirtschaftsministerium ausgewählten Runde deutscher Manufakturen, die zurzeit im Rahmen der „Handmade World-Tour“ in Asien präsentiert werden. „Unsere Uhren entstehen im eigenen Atelier, wo zwei Uhrmacher beschäftigt sind“, erzählt Axel Kmonitzek, der sich noch gut daran erinnern kann, wie seine Leidenschaft für besondere Zeitmesser geweckt wurde. „Ich war zwölf oder 13 Jahre alt, als ich von meinem Großvater eine Uhr geschenkt bekam, die von Hand aufgezogen werden musste.“ Noch während des BWL-Studiums gründete er mit seinem Freund Max Fischer das Start-up „meinverein.de“. 2009 versuchte dieser, für den 60. Geburtstag seines Vaters eine personalisierte Uhr anfertigen zu lassen. Es hagelte Absagen – und die Studenten hatten ihre neue Geschäftsidee. „Ein glücklicher Umstand, dass wir meinverein.de später ganz gut verkaufen konnten“, so Axel Kmonitzek. Als sich noch ein begeisterter Uhrenkunde als Financier anbot, war 2012 der Weg frei für die Gründung der GmbH.
Nicht selten sind die Menschen, die ein individuelles Stück besonders zu schätzen wissen, diejenigen, die sich auch jede andere Markenuhr leisten könnten. Oft noch mehr, wenn es sich dabei um ein Geschenk handelt. „Das ist ein bisschen wie mit dem selbst gemalten Bild, das man von seinem Kind bekommt. Nur dass es sich um ein wertiges, zeitloses Produkt handelt, das einen das ganze weitere Leben begleitet“, sagt Axel Kmonitzek. „Wer bei uns kauft, ist weit davon entfernt, bloß ein Statussymbol erwerben zu wollen.“ Was die Kunden eine, sei nicht die Bedeutung, die sie einer bestimmten Marke beimessen, sondern eher eine gewisse Souveränität. Und so findet sich der Name Fischer&Cie. zwar auf jedem Zifferblatt, allerdings sehr dezent „Die meisten Kunden gestalten ihr Modell klassisch, vielleicht 30 Prozent suchen das Extravagante“, so Kmonitzek und zum Beweis greift er nach einer Box, die demnächst den Weg in die USA antreten wird. Auf dem Zifferblatt ist ein Skelett mit einem Sombrero. Der monetäre Wert der Uhr lässt sich erst erahnen, wenn man einen Blick auf die Rückseite mit dem kostbaren Uhrwerk wirft.
Etwa drei bis vier Monate liegen zwischen dem ersten Gespräch mit dem Kunden und dem fertigen Modell. Die Entwürfe stammen vom hauseigenen Designer. Nicht selten entstehen auch Kleinserien, etwa für Oldtimer-Clubs. Entscheidend geprägt wird der Entstehungsprozess davon, ob der Auftraggeber eher designorientiert oder eher technikaffin ist. Besondere Connaisseure kommen durchaus schon einmal in der Werkstatt vorbei, um Werk oder Gehäuse in Augenschein zu nehmen. Um noch mehr Menschen wie diese zusammenzubringen, die besonderen Wert auf Qualität legen, hat Axel Kmonitzek den Verbund „Deutschlands Feine Maßmanufakturen“ gegründet. In lockerer Abfolge findet die Veranstaltung „Meisterstücke“ statt, zu der die Unternehmen ihre Kunden einladen. Dass der 33-Jährige Vollblutunternehmer ist, zeigt die Gründung der „Zeitgeber GmbH“ vor zwei Jahren, die die Nachfrage nach Firmenuhren in großer Stückzahl bedienen kann. Herzensprojekt ist dabei die Etablierung der ebenfalls 2013 auf den Markt gekommenen Marke „Pop-Pilot“: Die modischen, farbigen Fliegeruhren finden sich bereits bei rund 100 Juwelieren in Deutschland. Axel Kmonitzek trägt übrigens eine „Fischer&Cie. Nr. 1“ mit braunem Lederarmband. Das Modell, mit dem alles begann.

 

Kontakt:
Fischer&Cie.
Uhrenmanufaktur GmbH
Shanghaiallee 8
20457 Hamburg
040 35 73 06 66
info@fischerundcie.com
www.fischerundcie.com

Text: Alexandra Maschewski