Seit Jahrzehnten lockt das Schweizer Fünf-Sterne-Hideaway Paradies Individualisten aus aller Welt an, die sich nach Ruhe und einer familiären Atmosphäre sehnen. Nun können Gäste des Hotels auch Mitglied im CLUB PRIVÉ «IL PARADIS» werden.

Es ist die fast unwirkliche Stille, die den meisten Menschen zuerst auffällt. Wer das Fünf-Sterne-Hideaway Paradies – gelegen in Ftan in den Schweizer Alpen – erreicht, hat den ersten Schritt in Richtung Entschleunigung bereits getan: Schon die Reise zu diesem idyllischen Fleckchen im Engadin führt durch eine wilde Landschaft mit ungezähmter Natur, die den Alltag bald vergessen lässt. Seit mehr als 20 Jahren ist das Hotel im Besitz der Hamburger Hoteliers-Familie Rahe, die etwa auch das Louis C. Jacob an der Elbe betreibt. Und weil es Menschen gibt, die dieser versteckte Ort nicht mehr loslässt, existiert seit vergangenem Dezember auch der Club Privé «Il Paradis», der es den Mitgliedern erlaubt, sich noch ein bisschen mehr wie zu Hause zu fühlen.
„Dieser Platz ist einfach prädestiniert für das neue Konzept, das es vergleichbar höchstens in Großbritannien gibt“, sagt Direktorin Meike Bambach. Sie war es auch, die die Idee zusammen mit Besitzer Horst Rahe entwickelt hat. Es wundert die 50-Jährige nicht, dass sich einige Stammgäste sehr schnell für eine der dreijährigen Mitgliedschaften entschieden haben, von denen es insgesamt 200 für jeweils zwei Personen geben wird. „Die Club-Mitglieder, deren persönliche Vorlieben und individuellen Wünsche uns selbstverständlich bekannt sind, profitieren von einer Woche all-inclusive in einer unserer Suiten, und bekommen überdies etwa die Möglichkeit, an Feierlichkeiten teilzunehmen oder einfach ihre Ski dazulassen. Services wie Skilehrer, Wanderführer oder Green-Fee sind ebenfalls inkludiert.“ Auch die Angebote des exzellenten Küchenteams könne jedes Member nutzen, wann und wo es ihm beliebe. „Ein Portemonnaie muss niemand dabei haben.“
Größtmögliche Freiheit und unaufgeregter Luxus, das ist es, was das Haus mit seinen charakteristischen, kubusähnlichen Formen ausmacht. Unter Meike Bambach, die zuvor fünf Jahre Stellvertretende Direktorin im Louis C. Jacob war, hat sich das Hotel zu einem gemütlichen Rückzugsort für maximal 46 Gäste entwickelt – die meisten davon Menschen, die sich für Details begeistern können. Für die Kunstsammlung des Eigentümers genauso wie für den zimmereigenen Kamin. Für die berühmte Engadiner Zuckerbäckerkunst, den hauseigenen Eierlikör, handgemachte Keramik oder das duftende, für die Region so typische Arvenholz, mit dem die Zimmer ausgekleidet sind. Auch Hunde sind willkommen.
Zur fast privaten Atmosphäre und dem diskreten Service der bloß 15 Mitarbeiter passt es auch, dass Meike Bambach betont: „Ziel des neuartigen Modells ist es nicht, einen elitären Club zu schaffen. Im ,Il Paradis‘ – die rätoromanische Schreibweise übrigens – kann man einfach sein, wie man ist. Was unsere Besucher eint, ist ein hohes Maß an Understatement und an Emotionalität.“
Die zweifache Mutter weiß von Gästen zu berichten, die sich frühmorgens mit einem heimischen Jäger auf die Suche nach Steinböcken machen. Von solchen, die sich auf der Kochhütte „Chasa da Fö“ traditionelle Bündner Rezepte erklären lassen, und von wieder anderen, die eine Wanderung mit weitem Blick über die Silvrettagipfel dermaßen berührt hat, dass sie mit Tränen in den Augen zurückgekehrt sind. „Das hier ist kein Ort für den Mainstream. Auf diese Art von Schönheit muss man sich einlassen, um sie entdecken und empfinden zu können.“
Meike Bambach, die in ihrer langjährigen Karriere schon an Orten wie Beverly Hills, Hongkong und am Great Barrier Reef gelebt hat, wundert sich manchmal selbst, wie bekannt dieser entlegene Geheimtipp dann doch ist. Tatsächlich genießt die Region ein großes Renommee, und zu den Besuchern des Örtchens Ftan gehörten schon Berühmtheiten wie Marlene Dietrich. Das Hotel Paradies selbst, 1910 als Künstlerdomizil erbaut, kann auf eine illustre Geschichte zurückblicken: „Fräulein Risler“, Hausherrin von 1945 bis 1980, wandelte ihren eigenen Sommerwohnsitz in den 60er-Jahren in ein Hotel um, wo sie sogar Staatsmänner wie Konrad Adenauer, Winston Churchill und Robert Schumann empfing, die man als spätere Gründerväter des EWR-Vertrages und damit der heutigen EU bezeichnen kann.
Schon immer waren es Individualisten, die sich aufgemacht haben zum 1650 Meter hoch gelegenen Hotel, und auch heute noch kommen Menschen, die dessen behagliche Atmosphäre gerade deshalb schätzen, weil sie die Welt bereits gesehen haben. „Die meisten stammen aus Deutschland und der Schweiz, aber es gibt auch Gäste aus den USA oder Japan“, sagt die Gastgeberin, die zurzeit aufwendige Umbaumaßnahmen plant. „Die momentan noch 23 Zimmer und Suiten werden zu 13 Suiten umgebaut.“ Tatsächlich gibt es neben dem Members Club, einem Tagesmembership und einem Firmenmember Club auch die Möglichkeit, dem Owners Club beizutreten und eine der neuen Suiten zu erwerben. Ein Angebot gedacht für jene Menschen, die eine angenehme Alternative zu einem eigenen Feriendomizil suchen.
Meike Bambach selbst ist vielleicht das beste Beispiel dafür, was dieser Ort mit Menschen machen kann. Stolze 16-mal ist sie in ihrem Leben bereits umgezogen – doch in Ftan ist die gebürtige Münsteranerin nun bald seit zehn Jahren. „Es ist ein unglaubliches Privileg, inmitten dieser Natur leben zu dürfen.“ Und die friedliche Stille, die gehört mittlerweile definitiv zu den Dingen, die sie am meisten vermisst, wenn sie ihr Tal verlässt.

KONTAKT
Hotel Paradies 7
551 Ftan/Engadin Schweiz

0041 8 18 61 08 08
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www.paradieshotel.ch

 

 

Text: Alexandra Maschewski Fotos: Hotel Paradies