Der Gründer der x-ion GmbH Martin Bosner und seine Frau Anja sind nicht nur privat ein Paar, die beiden verbringen auch viel Arbeitszeit in ihrem Unternehmen. Sie betrachten sich und ihre 45 Mitarbeiter als große Familie.
Hoch oben im 14. und 15. Stock der Tanzenden Türme am Beginn der der Reeperbahn thront die x-ion GmbH über den Dächern von St. Pauli und dem Schanzenviertel. Ein großartiger Ausblick bietet sich den Mitarbeitern von Firmengründer Martin Bosner. Normalerweise. Jetzt herrscht absolute Stille in den Büros der zwei Etagen – das gesamte x-ion-Team arbeitet im Homeoffice. „Wir sind ja alle miteinander vernetzt und so ist die Zusammenarbeit kein Problem”, sagt der IT-Unternehmer. Notgedrungen, denn dem Team-Chef ist es eigentlich lieber, wenn er seine Mitarbeiter für Brainstormings und spontane Zusammentreffen um sich herum hat.
Der Firmengründer ist Experte in Sachen Cloud-Infrastrukturen, Networking und Compliance & Legal-Themen. Schon als Schüler entwickelte er ein Faible für Computer und Programmiersprachen. Zuhause im niedersächsischen Fintel tippte er erste Programme aus Zeitschriften ab, sein Wunsch war es, Computerspiele zu entwickeln. Damals musste er sich mit den ausrangierten Rechnern seines Vaters begnügen. Irgendwann reichte ihm das nicht mehr und so finanzierten ihm die Eltern einen Pentium PC – an dem der Sohn bereits nach kurzer Zeit herumschraubte, um die Performance zu steigern.
Die Begeisterung für Nullen und Einsen, für Bits and Bytes, für Grafikkarten und Datenspeicher ließ ihn fortan nicht mehr los. Aber im gleichen Maße wie ihn die neue Technik begeisterte, sank das Interesse an der Schule. „Ich hatte die Lust am Unterricht verloren, weil viele Sachen nicht richtig erklärt wurden”, sagt er heute. Die Konsequenz: Mit 16 Jahren und Erlaubnis der Eltern machte sich Bosner – gemeinsam mit einem Freund – selbstständig. Die Jung-Unternehmer statteten Firmen in der Umgebung mit Hardware aus. Zwei Jahre später verließ er die Schule und konzentrierte sich ganz auf die Selbstständigkeit. Irgendwann gingen die beiden Freunde auseinander, Bosner begann, Programme zu entwickeln. Sein erster großer Job war für Airbus. Der IT-Experte entwickelte für den Flugzeughersteller ein Programm, mit dem es möglich war, Angebots- und Kostenschätzungen für den Bau von Flugzeugen zu optimieren. So wurde das Lösen von Problemen, das Optimieren von Prozessen zum Kerngeschäft. „Wenn es irgendwo Schwierigkeiten gibt, schaue ich sie mir an, mache Vorschläge zur Lösung”, sagt der 40-Jährige. Autovermieter Sixt aus München beispielsweise benötigte seine Expertise für die Verbesserung des Fahrzeugkonfigurators. Das Programm hatte ein echtes Problem: Der umfangreiche Datenimport dauerte mehr als einen Tag – der Softwareentwickler verkürzte den Prozess auf elf Minuten.
Bei Sixt lernte Bosner auch seine Frau Anja kennen. Sie betreute als Community-Managerin die Autofans, die die Fahrzeuge von Sixt testen und organisierte die Treffen der Community. Nach Abschluss des Sixt-Projektes zog es Bosner zurück in den Norden. Seine neue Partnerin folgte ihm kurze Zeit später, und Hamburg wurde ihr gemeinsamer Mittelpunkt.
2009 gründete Martin Bosner die x-ion GmbH. Sie bietet maßgeschneiderte und hochqualitative Cloud- und Infrastrukturlösungen an. Vornehmlich in Deutschland, aber zunehmend auch global. Das stetig wachsende Unternehmen mit Standorten in Hamburg und Berlin hat heute 45 Mitarbeiter, um deren Belange sich die Ehefrau kümmert. Ihre Jobbeschreibung ist vielsagend: „Anja macht alles”, sagt Martin Bosner. Während er sich um Problemlösungen in der Cloud- und Netzwerktechnik kümmert, ist sie verantwortlich für Personalentwicklung, Marketing, Buchhaltung und organisiert Firmenveranstaltungen. Kein Wunder, dass Privates und Berufliches manchmal schwer auseinanderzuhalten sind.
„Natürlich geht es sehr oft um die Firma. Wir mussten uns tatsächlich dazu erziehen, das Berufliche beiseite zu legen und uns unser Privatleben zurückerobern”, sagt Anja Schieke-Bosner. Doch konsequent abschalten können die beiden trotzdem nicht. Sie empfinden eine große Verantwortung für ihr Team. „Sollte es der Firma nicht gut gehen, wären viele Arbeitsplätze in Gefahr”, sagt sie.
Martin und Anja Bosner sehen sich und ihre 45 Mitarbeiter als eine große Familie an. Und in der gibt es manchmal auch Stress und Diskussionen. „Dann muss man darüber sprechen und Dinge verändern, damit das Miteinander passt”, sagen die Bosners. Das Team findet immer eine Lösung.
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