Designerin BIRGIT TYSZKIEWICZ hat sich mit exklusiver Kindermode international einen Namen gemacht – nun startet die Gräfin neu durch und kleidet mit Roma e Toska selbstbewusste junge Mädchen und Frauen ein.

Modemacherin Birgit Tyszkiewicz hat 13 Jahre lang Kinderkleidung entworfen. Jetzt wagt die promovierte Kunsthistorikerin einen Neustart – sie designt Mode für Teenager und erwachsene Frauen.

Wenn Birgit Tyszkiewicz Mode kreiert, dann erzählt sie immer auch eine Geschichte. Und wer weiß, dass die Gründerin des Hamburger Labels Roma e Toska eigentlich promovierte Kunsthistorikerin ist, der wundert sich nicht über ausgefallene Drucke auf Seide und Futterstoffen wie „Die Promenade im Wald“ aus der Moskauer Tretjakov-Galerie oder das Cover vom „Life“-Magazin zur Mondlandung 1969. Die Nähe zur Kunst ist spürbar. Auch im Atelier, das sich ein wenig versteckt in einem Eppendorfer Hinterhof befindet. Regale voller Bildbände, Skizzen und immer wieder Fotos – ein bisschen gleicht das Loft mit den charakteristischen Sprossenfenstern einer begehbaren Pinnwand. „Jede meiner Kollektionen hat ein Thema, das Modetrends aufgreift und gesellschaftliche Stimmungen verarbeitet“, sagt die Gräfin.

Obwohl Roma e Toska vor 13 Jahren mit Kindermode gestartet ist, wagt Birgit Tyszkiewicz in diesem Jahr mit viel Enthusiasmus den Neustart. „Teenage-Women“ – so heißt nun die Zielgruppe der erfolgreichen Marke. „Es war eine schlüssige Entwicklung, von den Kindern zu den Teenagern und Erwachsenen zu kommen“, sagt die Designerin. „Sorgfältige Verarbeitung und exklusive Stoffe treffen auf selbstbewusste Frauen, die Qualität und Besonderes mehr schätzen als das große Label auf dem Shirt.“ Für Birgit Tyszkiewicz ist Mode ein Statement, das die Persönlichkeit und die Individualität unterstützt. Nicht selten komme es vor, dass ihre Kundinnen durch ein neues Lieblingsteil auch eine ganz neue Seite an sich entdecken.

Ihre aktuelle Kollektion trägt den Namen „Journey to the moon“. Dahinter verbergen sich ausgefallene wie klassische Modelle für junge Mädchen und erwachsene Frauen. Der „Day-and-Night“-Pullover zum Wenden, Röcke, Blazer und Mäntel aus edlem Bouclé-Stoff, die durch besondere Schnitte und Details auffallen. „Brüche, die wir auch in unserer Persönlichkeit und in unserem Leben haben, spiegeln sich in der Kollektion wider“, sagt die Designerin, die es liebt, verschiedene Materialien so zu kombinieren, dass etwas ganz Neues, etwas Unerwartetes entsteht. Mode könne so vieles sein: „Eben nicht bloß die Klamotte von der Stange.“

Neu für die Designerin ist die vorerst – ganz bewusste – Konzentration auf den deutschen Markt. Schließlich war Roma e Toska schon bald nach Gründung nicht nur im eigenen Land, sondern auch in Department-Stores in Russland, Kuwait und sogar bei Harrods in London vertreten. Wenn es nach Birgit Tyszkiewicz geht, sollen in naher Zukunft auch wieder die Anfragen der internationalen High-Fashion-Kunden bedient werden. Man schätzt das Design, aber auch das Made in Germany: Weil der Modeschöpferin eine nachhaltige Produktion am Herzen liegt, lässt sie ihre Kollektionen in einem Traditionsbetrieb im Erzgebirge schneidern. Die Musterteile entstehen zuvor im eigenen Atelier, zwischen Rollen mit ausgesuchten Stoffen und handgefertigten Borten aus Italien oder Frankreich – nicht selten exklusiv hergestellt für das Label aus Hamburg. Und wenn dort morgens um 5 Uhr ein Licht brennt, dann ist es die Designerin selbst, die an einer neuen Idee arbeitet.

Eigentlich ist Birgit Tyszkiewicz fast zufällig zu dem Beruf gekommen, ohne den sie heute nicht mehr sein mag. „Mein Mann arbeitete als Filmproduzent, und ich wollte Kostüme für eine Serie entwerfen“, erzählt sie. Eher zur Probe habe sie damals Kleidung für ihre kleinen Töchter Roma und Toska genäht, die der Marke dann bei der Gründung 2001 ihren Namen gaben. Beide sind immer noch Fans der Outfits, die ihre Mutter entwirft.

Noch kaufen die Privatkunden Roma e Toska vor allem in exklusiven Pop-up-Stores wie denen in Keitum auf Sylt und an der Isestraße, aber auch im eigenen Online-Shop. Doch da die Unternehmerin mittlerweile viel strategischer denkt als zu ihren Anfängen, arbeitet sie zielgerichtet an der Umsetzung einer weiteren Vision: „Ich bin auf der Suche nach einem zentralen Stammhaus, das Atelier, Showroom und Boutique miteinander vereint.“ Schließlich sollen die Geschichten, die ihre Entwürfe zu erzählen haben, beim Einkauf auch erlebt werden können. Birgit Tyszkiewicz lässt den Blick durch ihr Loft schweifen. Von den meisten Fotos blicken ihre Töchter hinunter, mal als Kind, mal als Teenager. Und so wie die beiden Mädchen ist auch die Marke Roma e Toska erwachsen geworden.

 

KONTAKT
Roma e Toska International GmbH
Schottmüllerstraße 17a
20251 Hamburg
Tel: 040 48 09 63 11
birgit@romaetoska.de
www.romaetoska.de

 

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Text: Alexandra Maschewski Foto: Martina van Kann