Mehr als sechs Millionen Menschen im Jahr besuchen die Restaurants der Block Gruppe und genießen Fleisch ohne Reue. Denn STEPHAN VON BÜLOW, der Firmenchef, kümmert sich nicht nur um höchste Qualität, sondern kämpft auch für eine neue Haltung zur Tierhaltung.

Manchmal kommen die Dinge anders, als man denkt. „Ich wollte eigentlich immer Personalvorstand werden“, sagt Stephan von Bülow, 58, als er von seiner beruflichen Laufbahn spricht; von seiner Zeit bei der Lufthansa oder bei der Deutschen Bahn. Dass sich sein Leben anders entwickelt hat, liegt an einem Mitspieler in seiner Fußballmannschaft bei den Senioren des Hamburger SV: Eugen Block. Vor fast 20 Jahren bot der Steakhauskönig von Bülow einen Job in seinem Unternehmen an und dabei ist es – bis auf eine eineinhalb Jahre dauernde Auszeit – geblieben.
In der Block Gruppe hat von Bülow seither fast alle Führungsjobs gemacht. Seit 2003 ist er Geschäftsführer der Eugen Block Holding und damit Chef vom Ganzen: von 45 Block House und elf Jim Block Restaurants, einer Fleischerei, einem Logistikzentrum, einer Servicefirma für Gastronomie, einer Immobilienfirma und elf weiteren Unternehmen mit 2500 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 360 Millionen Euro. Diesen Job macht er offenbar nicht schlecht.
Spätestens jetzt ist es an der Zeit, über das Image des Senior-Chefs zu sprechen, dem nachgesagt wird, ein unnachgiebiger Firmenpatron zu sein, der es mit seinen Mitarbeitern selten länger aushält. Die Direktoren des ebenfalls zum Konzern gehörenden Hotels Grand Elysée etwa erreichen fast nie ihr zweijähriges Jubiläum. „Ja“, sagt von Bülow, „im Hotel ist die Fluktuation unter den Direktoren hoch.“ Allerdings hält er die Einschätzung, Block würde Menschen nach Lust und Laune austauschen, für grundfalsch. „Im Gegenteil“, sagt von Bülow, in der Block Gruppe werde beim Personal eine beispiellose Kontinuität gelebt. Viele Mitarbeiter seien 20 oder 25 Jahre dabei. Selbst im Grand Elysée sei nur der Job des Direktors ein unstetes Terrain. Der Küchenchef etwa ist seit 15 Jahren dabei.
Eugen Block, so von Bülow, sei eben kein Lehnstuhl-Unternehmer, sondern einer, der die Entwicklung seines Lebenswerkes aktiv begleite. „Es gibt Menschen, die mit 40 Jahren keine Inspiration mehr verspüren, und andere, die auch mit 75 noch jeden Tag befruchtende Ideen entwickeln.“ So ein Mensch sei Block.
Als Steakexperte liegt ihm das Thema „Animal Welfare“ am Herzen. Wichtig ist, sagt von Bülow, dass Tiere vernünftig gehalten werden.
Dann erzählt er vom neuesten Projekt seines Unternehmens. In Mecklenburg-Vorpommern hält die Block Gruppe etwa 2000 Rinder der Rasse Uckermärker und Kreuzungen daraus bei Vertragsbauern. Die Tiere leben in offener Stallhaltung, sie können selbst entscheiden, ob sie auf der Weide oder im Stall stehen wollen, und im Stall werden sie nicht angekettet und laufen auf Stroh statt auf Betonplatten. Natürlich, sagt von Bülow, kommen die meisten immer noch aus Südamerika, aber auch dort wird auf die gesunde Haltung der Tiere geachtet. „Wir leben Transparenz“, sagt von Bülow. „Jeder kann zu uns kommen und sich anschauen, was wir tun.“
Er selbst isst nur zweimal die Woche Fleisch. Diese Zurückhaltung und seine athletisch wirkende Gestalt sind die Indizien eines von Disziplin geprägten Lebens. Ja, das ist so, sagt von Bülow, und erzählt von seinem Alltag, dem Wecker, der jeden Morgen um halb sieben klingelt, den 60 Arbeitsstunden in der Woche, den Joggingrunden abends um neun mit dem Hund („Dreimal in der Woche, nie weniger als zehn Kilometer“) und dass für die Familie, für seine Frau und die drei Söhne, recht wenig Zeit bleibe.
Das Gute ist, dass die Familie seine Leidenschaft für die Arbeit versteht und unterstützt. An die einst geplante Karriere als Personalvorstand denkt von Bülow schon lange nicht mehr.

 

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Text: Andreas Eckhoff Foto: Martina van Kann