Als er den Job als Leiter Politik und Unternehmenskommunikation bei dem Tabakunternehmen Reemtsma übernahm, wusste DANIELE NATI, dass es keine einfache Aufgabe ist. Doch gerade das machte für ihn den Reiz aus.

Daniele Nati, Sohn eines Italieners und einer Deutschen, liebt die Herausforderung. Der Politikchef der Firma Reemtsma ist seit Anfang des Jahres auch Leiter Kommunikation in der Tabakfirma.

Mit Vorurteilen kennt sich der freundlich lächelnde Mann mit den schwarzen, zurückgekämmten Haaren bestens aus. Daniele Nati, 37 Jahre, ist Leiter Politik und Unternehmenskommunikation beim traditionsreichen Hamburger Tabakunternehmen Reemtsma. Immer wieder wird er auf Nick Naylor angesprochen, den schillernden „Ober-Tabaklobbyisten“ aus dem Film „Thank you for smoking“, der dem Marlboro-Mann einen Koffer voll Bares auf den Tisch legt, um ihn so zum Schweigen zu bringen. Dass diese überzeichnete Szene nichts mit der Realität zu tun hat, merkt man im Gespräch sehr schnell. „Tabak ist nun mal ein äußerst kontroverses und emotionalisierendes Produkt und Gruppen die gegen uns sind, gibt es genug. Das ist populär. Mit diesen Gruppen, in einen sachlichen Dialog zu treten, das ist nicht einfach. Da muss man auch mal hart im Nehmen sein.“

Der Gegenwind ist also erheblich. Dass Rauchen der Gesundheit nicht förderlich ist, wissen nun die meisten Bürger. Trotzdem sollen nach dem Willen der EU künftig nicht mehr nur wie bisher textliche Warnhinweise auf den Verpackungen zu sehen sein, sondern Schockbilder mit kaputten Lungen. Ob Tabaksteuer, Rauchverbote oder dem neuesten Clou aus Brüssel, der kompletten Rückverfolgbarkeit jeder einzelnen Packung bis zum Kiosk, dem Mann wird nicht langweilig. „Der Weg einer jeden Schachtel soll vom Hersteller über den Groß- und Einzelhändler bis zum Kioskbesitzer penibel festgehalten werden. Bedenken sie, jede einzelne Zigarettenschachtel“, betont Daniele Nati. „Das hätte eine unvorstellbare Menge an Daten zur Folge.“ Bürokratische Regulierungswut einzudämmen, das ist wohl die wichtigste Aufgabe des Mannes, der die politische Abteilung bei Reemtsma leitet. „Es ist eine tägliche Herausforderung“, bekräftigt Daniele Nati und streicht sich die Krawatte glatt. „Man steht immer im kräftigen Gegenwind.“ Einen Moment nachdenkliche Stille. Dann fügt er mit einem Lächeln hinzu: „Aber es macht irrsinnigen Spaß.“

Das Bekenntnis verblüfft. Zunächst. Dann wird einem bewusst, man hat bei diesem ruhigen, charmanten Erzähler wohl den zähen Kämpfer übersehen, der in ihm steckt. Sportlich ist der Mann ja ohnehin, schon aus Familientradition. Der Vater war schließlich Vizepräsident des Fußballclubs AS Rom, als dort ein gewisser Rudi Völler seine Tore schoss. „Es war eine typische Urlaubsliebe“, erzählt Daniele Nati, „als meine deutsche Mutter in Rom meinen Vater kennenlernte. Die Mama hat dann darauf bestanden, dass ich in Rom die deutsche Schule besuchte und das deutsche Abitur machte.“ Mit einem Erasmus-Stipendium kam der Grenzgänger zwischen den beiden Kulturen vor 15 Jahren nach Berlin. Schon als Student jobbte Daniele Nati im Büro von Detlef Parr, dem Bundestagsabgeordneten der FDP. Nach dem Abschluss des Studiums der Betriebs- und der Volkswirtschaft war er Leiter des Büros und damit mittendrin in der Politik.

Vor vier Jahren wurde der Mann, der in Deutschland immer „der Italiener“, in Italien aber immer „der Deutsche“ ist, zuständig für Politik bei Reemtsma, der deutschen Tochter der Imperial Tobacco Group. Seit März leitet er auch die Unternehmenskommunikation und hat damit neben Berlin auch ein Büro in Hamburg. Was die wichtigste Triebfeder für seine berufliche Laufbahn ist? „Die Lust, mit Menschen zusammen zu sein“, kommt spontan die Antwort des Mannes, der längst begeisterter Berliner ist.

 

KONTAKT
Reemtsma Cigarettenfabriken GmbH
Max-Born-Straße 4
22761 Hamburg
Tel: 040 82 20 11 96
service@reemtsma.de
www.reemtsma.de

 

bch_hh_4c_1 Informationen zum Programm des Business Club Hamburg bekommen Sie hier.

 

Text: Norbert Scheid