Für BERNHARD JUNGWIRTH ist die Welt voller Geschichten, man muss sie nur finden. Der Journalist führt ein Leben mit dem Wort und dem bewegten Bild, denn die Suche nach Geschichten hört zum Glück niemals auf.

Wer mit Neugier und Interesse auf die Welt blickt, findet immer neue Geschichten. Sie aufzuspüren und zu erzählen, hat Bernhard Jungwirths eigenes Leben geprägt.

Als Bernhard Jungwirth einmal seine Interessen nennen sollte, fasste er sie in einem Satz zusammen: „Die Suche nach der Frage, ob 42 wirklich die Antwort auf alles ist.“ „Interesse“ ist hier allerdings eine Untertreibung. Es hat mit seinem Leben zu tun. In dem Kultroman von Douglas Adams „Per Anhalter durch die Galaxis“ spuckt der Supercomputer auf die Sinnfrage „nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest“ nach einer Rechenzeit von 7,5 Millionen Jahren eben diese Lösung aus: 42! Eine unbrauchbare Antwort, die er mit dem Hinweis rechtfertigt, ihm sei für das, was er errechnen sollte, nicht die richtige Frage gestellt worden.

Niemand kennt diese Frage, die Bernhard Jungwirth so sehr interessiert. Weil aber fast jeder eine vage Vorstellung von ihr hat, liegt es nahe, dass sie im Leben selbst verschlüsselt ist. Verborgen in sämtlichen Geschichten, die jemals erzählt worden sind. Wer sie suchen will, muss deshalb selber Geschichten erzählen. Freilich nur solche mit einem wahren Kern. Auf diese Weise ist Bernhard Jungwirth Geschäftsführer und Gesellschafter von Mhoch4 geworden. Mhoch4, könnte man sagen, ist Jungwirths persönliche Konkretisierung von „42“. Eine Agentur, die mit den vier Mediengattungen Print, Hörfunk, Online, Fernsehen arbeitet und in bewegten Bildern und Texten „unter journalistischen Gesichtspunkten gemeinsam mit Auftraggebern Storylines zu kundenrelevanten Themen entwickelt“. Und sie unter die Leute bringt. Genauer: an ihre jeweilige Zielgruppe.

„Kommunikation ist Silber. Geschichten sind Gold“, sagt er gerne. Denn die Wirkung der interessanten und gut erzählten Geschichte beginnt dort, wo die Reichweite reiner Werbung aufhört: im kritischen Bewusstsein des Adressaten. Nur über Geschichten, erklärt Jungwirth, gelänge es, dass eine Botschaft, ein Thema, ein Unternehmen auch jenseits der Werbeinseln wahrgenommen werde. „Deshalb geht es für uns immer darum, für unsere Kunden Geschichten zu definieren, weil viele Unternehmen die Geschichten, die sie zu erzählen haben, gar nicht erkennen.“ Dazu braucht man nämlich neben einem Erzähltemperament journalistische Wurzeln.

Zu diesen Wurzeln führt Bernhard Jungwirths eigene Storyline zurück. Nach Hannover ins Elternhaus. Der Vater war Journalist, später Werbetexter. Der Sohn gründete auf dem Gymnasium eine Schülerzeitung, schrieb Artikel und fotografierte für die Hannoversche Allgemeine Zeitung. „Das Wort hat bei uns in der Familie immer einen sehr hohen Stellenwert gehabt“, erzählt er. Journalist habe er werden wollen. Von Anfang an. In Wort und Bild Geschichten erzählen.

In seinen Büchern „Hamburg im Bombenkrieg“ und „St. Pauli im Wandel“ verwertete Bernhard Jungwirth 1993 die frischen Kenntnisse aus seinem Studium: Geschichte, Politikwissenschaft, Germanistik. Zu jener Zeit war er bei SAT1 in Hamburg noch Assistent des Chefs vom Dienst (CvD) und bediente den Teleprompter. Zwei Jahre später, inzwischen war er bei der Deutschen Fernsehnachrichten Agentur (DFA) gelandet, baute er als erster Planungs- CvD einen der ersten deutschen lokalen Fernsehsender mit auf – Hamburg 1. Bald produzierte Jungwirth für die DFA das „Deutschlandfenster“ des amerikanischen Nachrichtensenders CNN. Geschichten vom Tage in Wort und bewegten Bildern.

„Dort hatte ich 2003 eine Abteilung gegründet, DFA Business TV“, erzählt er, „da habe ich schon dasselbe gemacht wie heute. Für Kunden Geschichten erzählen, um sie zu verbreiten.“ Die Zeit dafür sei „ja so wunderbar“. Früher wären die Unternehmen darauf angewiesen gewesen, ins Fernsehen zu kommen. Heute könnten sie über das Internet und das Bewegtbild ihren eigenen Kanal haben, ihr eigener Sender sein. Dass seine journalistische Entwicklung einherging mit der Entwicklung des Internets war einfach ein biografischer Glücksfall. „Bei Mhoch4 produzieren wir nicht nur Material, das beim Fernsehen eingesetzt werden kann, sondern in unterschiedlichen Varianten auch auf anderen Plattformen. Im Online-Bereich, im Mobil-Bereich, Out of Home – es gibt so unglaublich viele Kanäle und Möglichkeiten der Verwertung.“

2005, im Gründungsjahr von Mhoch4, kam der Film zu dem Kultroman von Douglas Adams weltweit in die Kinos. Nach Buch, Hörspielserie im Radio, Computerspiel, Fernsehserie, Musical, Theaterstück und Comic-Magazin das bereits achte Produkt derselben Geschichte. Ein für Bernhard Jungwirth und Mhoch4 beispielhaftes Verwertungskettenideal. Und weil er für die Suche nach der korrekten Sinnfrage nicht durch die Galaxis reisen kann, produziert er eben Geschichten. Und schickt sie mit ihren eigenen Wahrheiten und Botschaften durch den Cyberspace.

 

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Text: Uwe Prieser Foto: Martina van Kann