Wenn Annette Hofsommer eine Sache auszeichnet, dann ist es ihre Spontanität. Mehr durch Zufall hat sie vor zehn Jahren damit angefangen, Berufskleidung zu verkaufen. Mittlerweile hat sie ihr eigenes Unternehmen mit drei Filialen in Hamburg.

Wer weiß, was Annette Hofsommer heute machen würde, wäre ihr Mann nicht damals an diesem leer stehenden Ladengeschäft in Bramfeld vorbeigefahren. Eigentlich wollte sich die zweifache Mutter um ihre Söhne kümmern. Mit Berufskleidung, sagt sie, „hatte ich in meinem Leben nie etwas zu tun“. Heute, zehn Jahre später, ist Hofsommer Geschäftsführerin ihrer eigenen drei Filialen – und verkauft Berufskleidung und Arbeitsschutzprodukte.
Früher wollte Hofsommer Medizin studieren, wie ihr Vater. Dass das nichts für sie war, hatte sie schnell gemerkt und sich daher für Betriebswirtschaft entschieden. „Ich kann Bilanzen lesen, habe viel mit Zahlen zu tun gehabt und lange im Export gearbeitet.“ Dort hat sie auch ihren Mann kennengelernt. Bei ihm schließt sich der Kreis zu ihrem neuen Leben. Als Unternehmensberater arbeitete er für eine Firma, die Berufskleidung herstellte und deren Lager dringendst abgebaut werden musste. Wo, war ihm klar: Im leer stehenden Laden an der Bramfelder Chaussee. Nur musste sich jemand darum kümmern. „Mein Mann hat gesagt: Meine Frau kann das machen“, erinnert sich Hofsommer: „Die stellt ein paar Verkäuferinnen ein und bringt abends das Geld zur Bank. Das war dann mein Job.“
Wer sich heute mit Annette Hofsommer über Berufskleidung unterhält, möchte gar nicht glauben, dass sie je etwas anderes gemacht hat. Sie hat ihrem Unternehmen nicht nur ihren Namen gegeben, sie identifiziert sich auch damit. Auf den ersten Blick ist das an ihrer eigenen Kleidung zu sehen. Eine Jeans, eine weiße Bluse und dazu ein Blazer: Annette Hofsommer hat sich komplett selber ausgestattet. Berufskleidung ist für sie nicht nur der Blaumann oder die Schnittschutzhose, sondern „das, was wir während unserer Arbeit tragen“. Als Geschäftsführerin lebt sie auf diese Art ihren neuen Beruf.
In der Freizeit greift Hofsommer dagegen auch mal zur Laufklamotte. Eine halbe Stunde am Tag versucht sie sich dafür zu nehmen. Sie liebt den Kontakt zu Freunden und lernt gerne neue Leute kennen. Zeit für Hobbys ist ihr sehr wichtig, ihr größtes braucht auch sehr viel davon: Reisen. „Urlaub ist das, was wir uns gönnen, das haben mir meine Eltern so vorgelebt.“ Und so gibt es Hofsommer auch an ihre Kinder weiter. Es ist ein Teil ihrer Philosophie. Ein weiterer ist Spontanität. Binnen einer Woche wurde der Leerstand damals eingerichtet, das Geschäft lief sehr gut. Das hatte auch der Gesellschafter erkannt und erweitert. Allerdings so, dass es Hofsommer nicht mehr mitmachen wollte. „Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder ich habe morgen keine Arbeit mehr, aber so geht es nicht weiter. Oder ich kaufe die drei Hamburger Filialen.“ Sie hat gekauft.
Das ist jetzt fünf Jahre her. Aber die Wehmut darüber kann sie sich nicht verkneifen. „Es wäre schön, wenn mir alles etwas früher begegnet wäre“, sagt sie über die Arbeit, die ihr „großen Spaß“ bringt. Ans Aufhören mag Annette Hofsommer noch nicht denken. Und ihre Kinder sind mittlerweile beide erwachsen.
Kontakt
Hofsommer Hamburg Berufskleidung & Mehr
Bramfelder Chaussee 165-167
22177 Hamburg
040 40 63 12 81 11
info@berufskleidung-hofsommer.de
www.berufskleidung-hofsommer.de

 

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Text: Alexander Siebert Foto: Martina Van Kann