Sie lernte Buchhändlerin und studierte Pädagogik. Heute ist das Metier von KRISTIN KELLNER eher handfest. Sie ist Geschäftsführerin eines Sicherheitsdienstes – und bildet ihr Personal auch selbst aus.

Selbstwusst und charmant: Kristin Kellner weiß sich in der von Männern dominierten Welt der Sicherheitsdienste durchzusetzen.

Bodyguards, die schießfreudige, mit modernster Technik ausgerüstete Hollywood-Version. Die Türsteher vom Kiez – mit Muskelpaketen, die jeden Widerspruch verbieten. Man hat so eingemeißelte Bilder, sobald das Wort Sicherheitsdient fällt. „Hier Kristin Kellner“, liebenswürdig sanft klingt die Stimme beim ersten Kontakt am Telefon. „Herzlich willkommen“, so empfängt die Geschäftsführende Gesellschafterin des Sicherheitsdienstes Sim- Con in der Firmenzentrale in der Eiffestraße. Eine schlanke, blonde Business-Frau mit einem Lächeln, das Nähe zulässt und Selbstbewusstsein ausstrahlt.

Davon kann eine Frau nicht genug haben, die sich in einem boomenden Wirtschaftszweig durchsetzt, der nach wie vor von energischen Männern beherrscht wird. Wer aber Kristin Kellner fragt, wie schwierig das sei, vernimmt als Erstes ihr selbstsicheres Lachen. Dann sagt die Chefin von 62 meist handfesten Männern und acht mutigen Frauen: „Meine Jungs haben begriffen, dass ich auch beißen kann.“

Es ist fünf Jahre her, da begann Kristin Kellner gemeinsam mit Partner Simon May, den Sicherheitsdienst und das Institut für Weiterbildung neu aufzubauen. Die Fort- und Weiterbildung ist vor allem ihre Aufgabe in der Geschäftsführung, dazu der Ausbau des Qualitätsmanagements. Jeder, der gewerblich mit dem Schutz von Menschen und Sachwerten sein Geld verdienen will, muss einen vierwöchigen Lehrgang mit einer Sachkundeprüfung absolvieren. „Darüber hinaus bieten wir eine Berufsausbildung als Fachkraft für Schutz und Sicherheit an“, erläutert die Dozentin im eigenen Unternehmen. „Und wir bereiten auch Mitarbeiter auf die Meisterprüfung vor.“

Kristin Kellner selbst hat ihren Berufsweg mit einer Ausbildung als Buchhändlerin begonnen. Danach studierte sie Pädagogik. Als Studentin kam sie, über 27 Ecken, wie sie betont, mit ihrem heutigen Gewerbe in Berührung. Die Bundesbahn schulte Beamte für den eigenen Sicherheitsdienst um. Vor denen dozierte die 24-Jährige über selbstbewusstes Auftreten beim Umgang mit fremden Menschen. Mitgefühl, Einfühlungsvermögen, die Streithähne besänftigen, das lehrt Kristin Kellner auch heute in der Ausbildung. Übrigens, die „Schätzchen“, die vor ihr sitzen, kommen aus allen Gesellschaftsschichten. Ein Akademiker war auch schon darunter. Viele sind begeisterte Kampfsportler und Frauen, die befürchten, ihnen fehle die Durchsetzungskraft, macht die Chefin Mut: „Grips müsst ihr haben, Einfühlungsvermögen und taktisches Denken. Das ist wichtiger als dicke Muskeln.“ Sie selbst war Hamburger Meisterin, aber im Jazz-Dance und nicht im Karate. Mit Waffen allerdings kennt sich die Tochter eines Sportschützen aus.

Was das Türsteher-Image ihres Gewerbes betrifft, hat Kristin Kellner ohnehin andere Visionen: „Der Sicherheitsfachmann von morgen ist technisch versiert, kaufmännisch geschult und ist vielfältig in das Unternehmen eingebunden, für das er tätig ist.“ Und ihr Ehrgeiz für das eigene Unternehmen? „Da bin ich eine“, sagt Kristin Kellner und lacht erneut, „die morgens sagt ‚los, jetzt erobern wir die Welt‘. ‚Gut‘, sagt mein Partner dann, ‚fangen wir erst einmal mit Hamburg an‘.“

 

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Text: Norbert Scheid Foto: Martina van Kann