Seit 20 Jahren ist JENS GARDTHAUSEN bei Moët Hennessy Deutschland, seit vier Jahren als Geschäftsführer. Er genießt das Leben mit Champagner, Wein und Spirituosen – und emotionale Momente am Strand.

Alte Sachen haben es Jens Gardthausen angetan. Das könnnen betagte Boote oder Yachten sein, die ihn faszinieren. Auch Häuser, wie sein eigenes in Wentorf, das eigentlich ein altes Kaffemühlenhaus ist. Oder antike Möbel, wie das Schränkchen von seiner Großmutter, in dem seine Hausbar Platz gefunden hat. „Alte Sachen haben eine Seele“, schwärmt der 49-Jährige und lehnt sich in der grünen Ledercouch zurück. „Da steckt viel Geschichte, Tradition und Handwerkskunst drin.“

Eben diese Dinge sind es auch, die Gardthausen an seiner Branche schätzt, in der er schon so lange arbeitet. Seit 20 Jahren ist er bei der Moët Hennessy Deutschland GmbH, der Vertriebsgesellschaft von Louis Vuitton Moët Hennessy (LVMH) für Champagner, Wein und Spirituosen. Seit knapp vier Jahren sorgt er als Geschäftsführer dafür, dass edle Tropfen wie Dom Pérignon, Veuve Clicquot, Krug oder Ruinart die Kehlen anspruchsvoller Kunden hinunterrinnen. „Das sind alles traditionsreiche Marken“, sagt er und fügt mit Begeisterung in der Stimme hinzu: „Denken Sie an all die Arbeit, die da investiert wird, die lange Reifezeit, die Lagerung – das ist echte Handarbeit. Kaum einer weiß doch, was hinter einem Cognac, einem hochwertigen Wein oder einem Champagner steckt.“

Zum nachmittäglichen Treffen im Business Club bestellt Gardthausen erst einmal einen Espresso. Er ist kürzlich aus München zurückgekommen, wo sich die Deutschland-Zentrale seines Unternehmens befindet. Da es ihn als gebürtigen Schleswig- Holsteiner nach einigen Jahren in Süddeutschland zurück in den Norden zog, nimmt er es in Kauf, mit dem Flugzeug ins Büro zu pendeln. Viel unterwegs ist er ohnehin. Ob bei einem Dom Pérignon-Dinner im Berliner Bärensaal, auf der Fashionweek oder bei einem Champagner-Picknick auf dem Nymphenburger Schloss – der Geschäftsführer ist immer dort, „wo unser Business ist, wo unsere Marken stattfinden“. Zwei Abendveranstaltungen pro Woche sind normal – „und machen ja auch Spaß“, lacht der kontaktfreudige Geschäftsmann. „Eine tolle Bar hat einfach eine super Atmosphäre“, sagt er. „Das genieße ich schon.“

Ein Business-Alltag voll mit Premiumprodukten, Nobel-Locations, finanzkräftigen Kunden – die Gefahr, dass so viel Pomp den Charakter verdirbt, besteht bei Jens Gardthausen nicht. Vom Image eines eitlen Snobs ist er auch nach zwei Jahrzehnten in der Luxusgüterbranche so weit entfernt wie ein Dom Pérignon davon, eine schnöde Prickelbrause zu sein. Er trägt einen dunkelblauen Anzug, die Haare zurückgekämmt, ums Handgelenk schlängeln sich drei dünne Lederarmbänder. „Ich bin ein ganz normaler Jeansträger, sehr casual normalerweise“, erzählt der Chef von knapp 100 Mitarbeitern, während er sein Jacket gut gelaunt über die Sofalehne wirft. Außerdem sei er ein „leidenschaftlicher Biergenießer“, der gerne mal ein Astra am Elbstrand trinkt und sich über Siege des FC St. Pauli freut. Diese Bodenständigkeit kommt nicht von ungefähr. Im schleswig-holsteinischen Einfeld geboren, wuchs Gardthausen in einer Handwerkerfamilie auf. Seine beiden Brüder leiten heute noch den Familienbetrieb in Neumünster. Nach einer Trainee- Ausbildung bei Rewe in Hamburg wechselte er zu Mars in die Abteilung Vertrieb und Marketing. 1995 warb ihn Moët Hennessy ab und es folgte eine „typische Vertriebskarriere“, für die er 1998 in die Zentrale nach München wechselte.

Nach zehn Jahren im Süden konnte ihm selbst ein Häuschen am Ammersee das Heimweh nach Norddeutschland nicht mehr nehmen. „Ich brauche das Meer“, sagt er. „Das ist für mich die totale Erholung.“ Dort verbringt er am liebsten seine Zeit mit seiner Frau und den drei Kindern – sowie mit dem neuesten Familienzuwachs, einem Labradoodle. Und wenn sie dann am Strand sitzen, die Kinder spielen, die Sonne geht unter – dann ploppt bei den Gardthausens auch schon mal der Champagnerkorken aus der Flasche. Es sind „die emotionalen, die unerwarteten Momente“, die Gardthausen so liebt und die er auch seinen Kunden nahebringen will.

Privat hat er sich einen Traum bewahrt: Eine alte Kate kaufen, mit Reetdach, irgendwo in Schleswig-Holstein. Wichtig nur: „Sie muss ein kleines Guckloch haben, durch das ich aufs Meer schauen kann.“ Und wenn dann noch ein Tropfen aus der unternehmenseigenen Kollektion im Kühlschrank kaltsteht, dann ist

 

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Text: Nina Schwarz