Vor acht Jahren kaufte JAN HENRIC BUETTNER ein Dorf an der Ostsee. Dieses baut er nun zum edlen Urlaubsresort um. Im Weissenhaus Grand Village Resort & Spa erleben Gäste Natur pur, dezenten Luxus und ein bisschen kalifornisches Flair.

Kalifornisches Lebensgefühl an der Ostsee: Jan Henric Buettner, 49, baut in Weissenhaus ein Luxusresort – mit Cocktailbar, Lounge und Holzrestaurant direkt am Strand.

Jan Henric Buettner zerteilt mit der Gabel ein Stück Erdbeerkuchen. Entspannt und in lässigem Outfit, mit Jeans, totenkopf-verziertem Gürtel und Sneakers, sitzt er auf der Terrasse seines Strandrestaurants in der Hohwachter Bucht. Eine warme Brise weht, das Wasser glitzert in der Sonne, Möwen kreischen. Es ist ein perfekter Tag am Meer – mit einem kleinen Makel. Buettner schaut auf seinen Teller, dann greift er zum Handy. „Den Erdbeerkuchen müssen wir in Zukunft anders machen“, ordnet er an.

Nach einem kurzen Gespräch legt er auf und lächelt. „Das ist das Schöne“, sagt er, „ich kann alles so gestalten, wie es mir gefällt.“ Der 49-jährige Unternehmer fühlt sich wohl in seinem Reich hoch oben im Norden Deutschlands, rund 100 Kilometer von Hamburg entfernt. Vor acht Jahren erwarb er hier ein ganzes Dorf. 75 Hektar Land mit drei Kilometern Sandstrand, einem Schloss und über 30 historischen Gebäuden gehören zu seinem Besitz, den er nun zum Luxusresort umbaut. Wie aufwändig der Wandel vom heruntergekommenen Gutsgelände zum edlen Feriendomizil ist, machen einige Zahlen deutlich. „Elf Kilometer Leitung wurden verlegt, 3.000 LKW-Ladungen Erde hin- und hergeschoben, ein Blockheizkraftkraftwerk wurde gebaut und ein 60.000-Liter-Gastank vergraben.“ Allein 10 Millionen Euro sind in der Erde verbuddelt. Dafür gibt es nun statt Plumpsklos und Ofenheizungen eine zentrale Wasser- und Energieversorgung.

über das gesamte Gelände verteilen sich die Gebäude. Alle fügen sich harmonisch in die Umgebung ein. „Natur pur“, schwärmt Buettner, der den Charme der Fachwerkhäuser unbedingt erhalten wollte. „Wohnen wie zu guten alten Zeiten, aber mit Service und Komfort von heute“, erklärt der Bauherr. Komfort bedeutet in diesem Fall höchster Luxus – aber immer dezent, nie protzig. Gut 18 Stunden ist Buettner täglich im Einsatz. Er überwacht Abläufe, prüft penibel jedes Detail. „Ich schlafe mich durch sämtliche Suiten“, sagt er. „Nur so merkt man wirklich, ob alles perfekt ist.“ Den Container aus dem Hamburger Hafen, der die Strandbar beherbergt, hat er selbst ausgewählt. Genauso wie den speziellen Farbton, der sich an Stehtischen, einem Bootsmast am Strand und der Rückwand des Gärtnerhäuschens wiederfindet. „Das Rot ist ein Tribut an die Golden Gate Bridge in San Francisco.“

Kalifornien ist Buettners zweite Heimat. 1997 wanderte er dorthin aus, um ein Risikokapital-Unternehmen zu gründen, das er heute noch leitet. Zuvor hatte er für den Bertelsmannkonzern den Online-Dienst AOL Europe mit aufgebaut und war zwei Jahre lang Geschäftsführer von AOL Deutschland. Als Bertelsmann seine Anteile für über 6,5 Milliarden Euro verkaufte, klagte er gemeinsam mit einem ehemaligen Kollegen auf einen Gewinnanteil. Sie bekamen recht, und Buettner wurde 2004 zum Multimillionär. „Das war wie eine Art Lebenskrise“, sagt er. „Auf einmal ist man so sinnentleert, muss sich neu definieren.“

Dass er sich nun einem 70-Millionen-Euro-Projekt an der Ostsee widmet, hat viel mit Erdbeerkuchen zu tun. Diesen aß Buettner schon als Kind gerne – und zwar genau dort, wo er jetzt Luxussuiten errichten lässt. Seinen Eltern gehört in der Nähe ein Ferienhaus, daher kam die Familie oft hierher. Besonders beliebt: die Ausflüge zum Erdbeercafé, das sich im Schlossgarten befand. Jahrzehnte später, Buettner war noch irritiert vom plötzlichen Reichtum, drückte ihm seine Mutter einen Zeitungsartikel in die Hand. Darin stand, dass das Schlossgut Weissenhaus zu verkaufen sei. „Sie meinte, wir sollten vorher noch einmal ins Erdbeercafé gehen und Kuchen essen“, erinnert sich Buettner. Aus Neugier informierte er sich. Kaufpreis: sieben Millionen Euro. „So viel kostet in Santa Monica ein einzelnes Haus an der Küste“, schmunzelt der Geschäftsmann. Also schlug er zu.

Inwischen hat Jan Henric Buettner viel bewegt. Nachdem zuerst reiner Gastronomiebetrieb herrschte, übernachtete im Mai der erste Hotelgast im Weissenhaus Grand Village Resort & Spa. Im Juli 2014 sollen die Suiten im Schloss fertig sein. Ebenso wie der Spa-Bereich, den wellness-willige Urlauber in Schlappen und Bademantel durch einen Tunnel erreichen können. Die restlichen historischen Gebäude werden aufgearbeitet, sieben Restaurants geöffnet sein. Auch das Erdbeercafé wird wiedererweckt und zieht vom Schlossgarten, der jetzt den Hotelgästen vorbehalten ist, an die Steilküste. Zudem sollen einige Neubauten „im Naturstil“ entstehen. Buettner strebt eine Gesamtkapazität von 200 Zimmern und 500 Betten an. Persönlich hofft der Unternehmer, bald wieder mehr Zeit in den USA verbringen zu können und in Deutschland nicht mehr so „festgenagelt“ zu sein. Bis dahin genießt er – mit Beachbar, Freiluft-Lounge und persönlicher Lieblingsmusik – das kalifornische Lebensgefühl eben an der Ostsee.

 

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Text: Nina Schwarz Foto: Martina van Kann