Die ausgestopfte Eisbärdame „Smila“ steht nicht einfach nur so im neuen Eingangsbereich des Centrums für Naturkunde. Sie steht auf einem orangenen Overall, aus ihrem Maul hängt ein Stofffetzen. „Der Eisbär ist das gefährlichste Raubtier der Welt“, erklärt Prof. Dr. Matthias Glaubrecht. Und wenn er im Schmelzeis keine Beute mehr finde, mache er auch vor Forschern nicht Halt. Der Kuckuck neben dem Elefanten, die Knochen des Finnwals „Finnie“ oder die Etruskerspitzmaus neben dem riesigen Kiefer eines Blauwals: Es gibt nicht ein Präparat, zu dem Glaubrecht keine Geschichte weiß. Die Clubmitglieder erhielten Einblick in eine der bedeutendsten Naturkundesammlungen des Landes. Ein Raum mit 90 000 in Alkohol konservierten Schlangen und Echsen, ein weiterer mit Fischen. Dazu Regalwände mit Schädeln, Knochen und Skeletten. Etwa zehn Millionen Exponate umfasst die Sammlung. „Geheime Schätze“ hat sie der Club genannt. Das Museum dagegen ist alles andere als geheim. „Der Besucher soll aus der Ausstellung etwas mitnehmen“, sagt Glaubrecht. Deshalb die Geschichten, deshalb die Inszenierung. Dafür hätte er gern mehr Platz und träumt von einem Evolutioneum, am liebsten neben der Elbphilharmonie. Die Entscheider der Stadt, sagt er, wissen das schon.