„Zum Lesen setze ich mich gern in einen Strandkorb – allerdings am liebsten auf Sylt.“

Gunther Bonz, 59, ist ein Multitalent. Der Jurist und ehemalige Staatsrat der Wirtschaftsbehörde ist Präsident der Federation of European Private Port Operators, in der 1200 europäische Hafenunternehmen vertreten sind, Präsident des Unternehmensverbandes Hafen Hamburg und Generalbevollmächtigter des Terminal- Betreibers Eurogate.

„Das Schiff ist das älteste Transportmittel der Welt. Schon vor 4000 Jahren wurden Gegenstände auf schiffsartigen Fahrzeugen übers Wasser transportiert. Warum erzähle ich das? Um zu zeigen, wie bdeutend Schifffahrt und Hafen sind!
Die nächsten Monate werden für mich in diesem Sinne von einer wichtigen Sache bestimmt: dem sogenannten Port Package. Es geht darum, auf europäischer Ebene die Zukunft unserer Häfen und damit Arbeitsplätze, Wirtschaftskraft und Wohlstand zu sichern. Stichwort: Investitionssicherheit. Es hat acht Jahre gedauert, in denen wir mit unserem Unternehmensverband in der EU um eine neue Lösung gekämpft haben. In den kommenden Monaten wird dieses Paket, das nun Port Policy heißen soll, endlich verabschiedet. Das ist ein großer Erfolg.
Ich lese also schon berufsbedingt sehr viel, wobei meine Lektüre zu 90 Prozent aus Gesetzesentwürfen besteht. Die übrigen zehn Prozent verbringe ich im Augenblick mit dem Buch: „Mit dem Kühlschrank durch Irland“ von Tony Hawks. Tony erwacht darin nach einer durchzechten Nacht mit schwerem Schädel und dem Gefühl, daß da noch etwas war. Das Etwas: Eine Wette, die Küste Irlands mit seinem Kühlschrank zu umrunden. Erst überlegt er, die Wette einfach zu vergessen. Dann aber erwacht sein Ehrgeiz.
Für Lektüren dieser Art setze ich mich übrigens gern in einen Strandkorb, vorzugsweise auf Sylt. Die Insel ist mein Rückzugsort fürs Erholen und Auftanken. Manchmal kommt es sogar vor, dass ich spontan morgens um fünf oder sechs in Hamburg in den Zug steige, nur um einen Tag lang auf Sylt Wind und Wellen zu genießen.“

 

Foto: Martina van Kann