Premiere im Business Club: Unter der Leitung von Maik Neubauer, Geschäftsführer der First Utility GmbH, diskutierten vier Experten beim Shell PrivatEnergie Power Dialog über die Erkentnisse der 17. Shell Jugendstudie.

Es ist, bis auf zwei Ausnahmen, nicht die Jugend, die an diesem Abend die Stuhlreihen im Business Club füllt. Es ist die Generation der Eltern und der Großeltern, die der Einladung von „Shell PrivatEnergie“ folgte, um neue Antworten auf die wohl älteste Frage der Menschheit zu erfahren: „Wie tickt unsere Jugend? Und wo will sie im Leben hin?“

Als Maik Neubauer die Gäste auf und vor dem Podium begrüßte, konnte er als Geschäftsführer der First Utility GmbH, die als Partner des Shell-Konzerns in Deutschland PrivatEnergie anbietet, darauf hinweisen, dass Shell bereits 1953 die erste Jugendstudie in Deutschland in Auftrag gab. Der lange Zeitraum ist bei diesem Generationen-Vergleich so ausschlaggebend, weil die Jugend von heute die Alten von morgen sein werden und die Alten von heute die Jugend von gestern war. Der Soziologe Ingo Leven (Infratest), der für die Studie mitverantwortlich ist, begann denn auch seine Einführung mit einem Blick zurück auf die Jugend der 80er Jahre. „Gesetz und Ordnung – Sicherheit und Fleiß, das waren für die jungen Menschen damals die wichtigsten Wegweiser. Das ist heute völlig anders“, spannte er den Bogen. „Die Jugend von heute hat andere, neue Werte. Kreativität steht in ihrer Werteskala ganz oben, aber auch Toleranz, soziales Engagement und das Interesse am politischen Engagement nimmt wieder zu.“
Insgesamt waren für die 17. Shell Jugendstudie 2558 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 25 Jahren interviewt worden. Am Ende wurde das 450 Seiten dicke Ergebnis zu der schlagkräftigen Zukunftsvision zusammengefasst: „Eine pragmatische Generation im Aufbruch“. Was das pragmatisch betrifft, mag besonders den Älteren das Hier und Heute immer chaotischer und ungeordneter erscheine. Mehr als 60 Prozent der Heranwachsenden aber stürmen voller Optimismus ins Leben. Was das lockere Selbstbewusstsein und die frische Aufbruchstimmung dieser Generation betrifft, hat Podiumsgast Jürgen Bock eine kleine Geschichte parat. Der Leiter Kulturentwicklung der Otto Group hatte eine Hospitantin in seiner Abteilung. „Jürgen, ich habe mir einmal Gedanken gemacht, wie wir Arbeitsabläufe effizienter gestalten können“, sprach die den Chef morgens an. „Ich hab mir schon einen Termin beim Vorstand geben lassen. Wenn du Lust hast, Jürgen, kannst Du mich ja begleiten.“ Die Zuhörer im Club lachten schallend. Aber dabei klang Anerkennung und auch Bewunderung mit. Ja, so ist sie, diese Jugend mit den hohen Bildungs- und Berufserwartungen, aber auch mit klaren Erwartungen an ihre Arbeitgeber. So sind drei viertel von ihnen überzeugt, dass sich in Deutschland ihre Berufswünsche erfüllen werden.
Es mag viele überraschen, dass in einer doch unsicheren, aufwühlenden Zeit mit vielen beängstigenden Nachrichten unsere Jugend auf so festem Boden heranwächst. Ingo Leven kann den tieferen Grund mit Zahlen belegen. „Die Familie hat einen sehr hohen Stellenwert“, sagt er und fügt hinzu; „Mehr als 90 Prozent haben ein gutes Verhältnis zu ihren Eltern. Unsere klassische Frage dazu: ‚Willst du Deine Kinder so erziehen, wie Deine Eltern dich erzogen haben? Darauf haben neun von zehn Jugendlichen mit Ja geantwortet. Das ist ein ebenso überraschendes wie eindrucksvolles Ergebnis. Die Jungen und Mädchen von heute steuern von einem sicheren Heimathafen hinaus ins Leben.“
Wobei das „Hinaus“ nicht allzu weit und nicht zu lange sein sollte. „Junge Mitarbeiter für einen Einsatz in China oder Brasilien zu gewinnen, ist nicht leicht“, bestätigt Marion Pohl, Leiterin der Personalentwicklung bei der weltweit agierenden Jungheinrich AG. „‚Ich habe doch in Hamburg alles, was ich mir wünsche‘, bekommen wir oft zu hören. Dabei wird es für die berufliche Zukunft immer wichtiger, Netzwerke zu knüpfen und das weltweit, wenn möglich.“ Wo könnte eine solche Anregung auf fruchtbareren Boden fallen als im Business Club.

 

Text: Norbert Scheid Fotos: Martina van Kann