Die Christoph Metzelder Stiftung sei eine bewusste Entscheidung gewesen und für ihn eine Lebensaufgabe, sagt der ehemalige Fußballprofi. Seit zehn Jahren unterstützt er Kinder und Jugendliche bei Schule und Ausbildung.

Seinen sportlichen Ehrgeiz hat Christoph Metzelder längst noch nicht verloren. „Wer spielt gleich gegen mich?!“, ruft der ehemalige Fußballprofi, als er das Jugendhaus St. Pauli Kirche betritt und in Richtung des Tischkickers schaut. Die Kinder dort freuen sich sichtlich über ihren Gast, jedoch passen Besuche wie diese nur selten in den vollen Terminkalender des 35-Jährigen. Sie sind ihm dennoch stets eine Herzensangelegenheit.
„Es war eine bewusste Entscheidung zu sagen: Ich gründe eine Stiftung. Die trägt meinen Namen und ich damit auch die Verantwortung – finanziell, ideell und eben auch zeitlich“, so Metzelder. Seit einem Jahr unterstützt er damit das Projekt „Moin Moin & Hello – willkommen in Hamburg“ des Jugendhauses im Hafenviertel. Dabei auch Zeit mit den Kindern zu verbringen, war und ist ihm immer ein großes Anliegen. Seine Stiftung bezeichnet er als Lebensaufgabe und „wenn der Stifter selber diese Idee nicht mit Inhalt, Engagement und Leidenschaft füllt, wird das auch nicht funktionieren“, sagt Metzelder.
Seine Arbeit funktioniert schon seit zehn Jahren auch sichtbar erfolgreich. 20 Projekte fördert die Christoph Metzelder Stiftung mittlerweile bereits, satzungsbedingt nicht auf Antrag, sondern nach eigener Suche. Eines der höchsten Prinzipien ist dabei das Thema Bedürftigkeit. „Also Einrichtungen zu suchen, die Probleme haben, ihr laufendes Angebot zu finanzieren, geschweige denn, ihr Angebot der Nachfrage entsprechend auszubauen“, erklärt der 35-Jährige und nimmt sich dabei mit in die Verantwortung.
Auch die Stiftungszwecke hat der ehemalige Nationalspieler bewusst gesetzt: Bildung, Ausbildung, Integration und Kinderarmut sind die Schwerpunkte, nach denen die „CMS“ gezielt in Brennpunkt-Stadtteilen unterstützt. Warum, ist schnell erklärt. „Klar wäre es naheliegend gewesen zu sagen: Komm, wir machen ein Fußballprojekt“, so Metzelder, er hat die integrative Kraft des Sports hautnah miterlebt, „aber das sind nicht die grundlegenden Probleme der Kinder und deswegen habe ich auch gesagt, ich fokussiere mich voll auf Bildungsthemen.“ Mit einem simplen Ziel: Chancengleichheit. Alle Kinder sollen gleiche Ausgangschancen für den Start ins Berufsleben erhalten. „Das machen wir für junge Menschen, die aufgrund ihres familiären Hintergrundes in dieser Entwicklung benachteiligt sind“, so Metzelder. Dafür möchte er mit seiner Stiftung immer weiter wachsen, denn „Wachstum bedeutet für uns, dass wir noch mehr helfen können“.
Schon seit Beginn seiner Karriere engagiert sich der ehemalige Profi von Borussia Dortmund, Real Madrid und Schalke 04 für soziale Projekte. „Ich bin in einer großen Familie aufgewachsen, wo es immer wichtig war, auch auf die zu schauen, denen es nicht so gut geht“, erklärt Metzelder. Dazu kam der Wunsch, etwas Eigenes zu machen, was dann im Jahr 2006 schließlich in die Stiftung mündete. Zunächst mit einem klaren Fokus auf den Westen und das Ruhrgebiet, der Heimat des ehemaligen Profis, und nun auch in zahlreichen Metropolen der Republik – unter anderem eben auch in Hamburg. Lokale Projekte zu fördern, ist ein weiteres Prinzip der Stiftung. Einfach, um die Nähe zu den Unternehmen und Förderern darzustellen. „Die sehen: Ey, das ist unser Projekt hier genau vor der Haustür, da kann man einfach hingehen und schauen, was mit dem Geld passiert“, so Christoph Metzelder.
Genau wie auf St. Pauli, wo die Türen des Jugendhauses immer offen stehen. „Für alle“, wie Metzelder betont. Auch für seine nächsten Gegner am Kickertisch.

 

So können club!-Leser helfen
Wenn auch Sie bedürftige Kinder unterstützen möchten, können Sie das unter folgender Bankverbindung tun:

Christoph Metzelder Stiftung
Sparkasse Essen
IBAN: DE49 3605 0105 0000 4754 75
BIC: SPESDE3EXXX
Info: www.metzelder-stiftung.de

 

Text: Alexander Siebert Fotos: Martina van Kann