Vierzig Prozent der Menschen auf der Erde haben noch nie einen Arzt gesehen. Mit dem Beratungsunternehmen für globale Gesundheitsversorgung ICME Healthcare hat HOLGER MICHEEL-SPRENGER seine Lebensaufgabe und Lebensform gefunden.

„Als Holger Micheel-Sprenger den Vorsitz übernahm, präsentierte er einen Fünf-Punkte-Plan zur Zukunft.“ Wer ihn nur als Vorstandsvorsitzenden der ICME International AG kennt, einem führenden Beratungsunternehmen auf dem Gebiet der globalen Gesundheitsversorgung oder als Aufsichtsratsvorsitzenden der Nordakademie Elmshorn, wird an dieser Nachricht nichts Besonderes finden.
Detaillierte, auf Machbarkeit beruhende, tragfähige Zukunftskonzepte zu entwerfen und zu realisieren hat schließlich seinen Lebensweg geprägt. Unter anderem. Dieser Plan allerdings war nicht für Regierungsvertreter bestimmt, mit denen er über eine bessere Gesundheitsversorgung ihrer Bevölkerung beriet, für einen privaten Investor im Gesundheitswesen oder für ein Krankenhaus irgendwo zwischen Paris und Java.
Holger Micheel-Sprenger präsentierte ihn 2010 auf der Hauptversammlung des Rasensportvereins Landkirchen auf Fehmarn, in dessen Knabenmannschaft er schon als Achtjähriger gekickt hatte. An jenem Tag hatten die Mitglieder des RSV ihn zu ihrem Vereinsvorsitzenden gewählt. Schließlich war der Wirtschaftsingenieur vom Kämmererhof in Gammendorf immer „einer von uns“ geblieben, auch wenn er ständig in der Welt herumreiste.
„Wenn man mich nachts um Drei weckt und mich fragt, wo meine Heimat ist, dann ist das natürlich Fehmarn, der Hof, auf dem ich aufgewachsen bin, und den ich jetzt in die zehnte Generation führen darf“, sagt er. Als er 2005 nach Studium und ersten Berufsjahren und Erfahrungen in leitenden Positionen wieder ganz nach Fehmarn zurückkehrte, war er 37 Jahre alt und hatte seit fünf Jahren seine eigene Firma, Healthcare Cooperation HCC.
Er ahnte nicht, wie bald für ihn nun ein Leben beginnen würde, dessen Reize und Verlockungen er als fünfzehnjähriger Austausch- Schüler in den USA empfand, wo er zum ersten Mal seine zweite Heimat im Ausland gefunden hatte. Heute nennt er es „Global Neighborhood“. Eine weltweite Gemeinschaft geteilter Ideale und Werte. Ein Jahr später folgte er dem Ruf der Schweizer Holding ICME, die ihn als Geschäftsführer wollte und nahm als künftiger Gesellschafter – „ich habe mich ja nicht selbständig gemacht, um anschließend wieder angestellt zu sein“ – seine eigene Firma mit. Die Jahre des Reisens begannen. Kuala Lumpur, Teheran, Paris, Riad, Dubai. „Als wir unser Geschäft in Middle East aufbauten, habe ich fünfzig Prozent meiner Zeit in Abu Dhabi verbracht.“
Gerade ist er von Fehmarn nach Hamburg zurückgekehrt. Hinter dem Haus des operativen Hauptquartiers von ICME Healthcare in der Klopstockstraße blickt er auf Hafen und Elbe und erblickt dabei im Grunde das Gleiche wie gestern Abend auf seiner Laufstrecke, wo er vom Gammendorfer Strand wie so oft über den Fehmarn Belt schaute: die Weite der Welt. Doch die Basis und Kraft für sein ausgefülltes Leben findet er in der Liebe zu seiner Frau und Familie, mit denen er die ländliche Natur wie auch das kosmopolitischen Leben teilen und genießen kann.
„Ich bin immer wieder gerne nach Hause gekommen“, sagt Holger Micheel-Sprenger, „aber ich fahre auch immer wieder gerne los. Ein großer Reiz meiner Tätigkeit besteht ja darin, dass ich so viele unterschiedliche Kulturen kennenlerne. Gerade wenn man im Gesundheitswesen unterwegs ist, schaut man hinter die Kulissen der Länder – auf das konkrete Leben.“
Vierzig Prozent der Menschen auf der Erde haben noch nie in ihrem Leben einen Arzt gesehen. An diesem Punkt wirkt bei ihm, was er „meine intrinsische Motivation“ nennt. Eine Berufung, die er vor über 25 Jahren als junger Wirtschaftsingenieur auf dem Feld der Gesundheitsversorgung entdeckte: „Strukturen schaffen, um Menschen in ihrem persönlichen Umfeld ein gesünderes und längeres Leben zu ermöglichen.“
Indonesien ist das bevölkerungsreichste Land der Erde mit einer sozialen Krankenversicherung. Dennoch hat die Hälfte der 250 Millionen Einwohner keinen Zugang zu ihren Gesundheitsdienstleistungen, weil sie auf einer der mehr als 17 000 Inseln des Staatsgebiets leben. In der Halbmillionenstadt Yokyakarta auf Java hat ICME deshalb ein Projekt gestartet „um die staatlichen Behörden zu beraten, wie diese Leistungen auch zu den Menschen gebracht werden können“.
Wenn er in Yokyakarta den Platz Alu-Alu Selatan passiert, wo sich jeden Abend Jungs zum Fußballspielen treffen, mag er manchmal für einen Moment sich selber sehen, im Trikot seines RSV. Und spürt mal wieder, dass die große Welt aus zahllosen kleinen Welten besteht. Eine Global Neighborhood, in der er sich zu Hause fühlt.

 

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ICME Healthcare
Klopstockstraße 27
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Text: Uwe Prieser Foto: Martina van Kann