Seine Neugier auf die Welt wurde für PETER ANTERIST zum Beruf. Mit seiner Treuhandgesellschaft InterGest unterstützt er Firmen bei der Erschließung ausländischer Märkte und erlebt dabei wirtschaftlichen Austausch als gelebte Völkerverständigung.

Wenn Peter Anterist wieder einmal nach China fliegt oder nach Argentinien, in die USA oder … – einerlei wohin, immer sitzt er am Fenster. In dem Blick von oben auf die Welt verschmilzt sein Schülertraum mit seiner Gegenwart als CEO der weltweit agierenden Treuhandgesellschaft InterGest. Damals wollte er Pilot werden.
Das verflog wieder und als er in Saarbrücken Betriebswirtschaft studierte, hatte er nicht die geringste Vorstellung davon, was er mit seinem Studium einmal anfangen sollte. Er arbeitete für das Fernsehen beim Südwestfunk Baden Baden, anfangs Kabelträger, später Aufnahmeleiter und wusste noch nicht, dass seine berufliche Zukunft von frühen Kindheitseindrücken schon vorgeprägt war.
Er ging noch in den Kindergarten, als sein Vater 1972 Inter- Gest (Internationale Geschäftsführung) gründete, ein Unternehmen, das sich darauf spezialisierte, Firmen bei der Expansion ins Ausland zu unterstützen. Von der Beratung bei der Erschließung ausländischer Märkte bis zu einem Fächer von Verwaltungsdienstleistungen wie Steuerberatung, Controlling, Gehaltsabrechnung nach jeweiligem Landesrecht.
„Wenn man in einer Unternehmerfamilie aufwächst“, erzählt Peter Anterist, „ist man jeden Tag mit dem Unternehmen konfrontiert.“ Zu seinen Kindheitserinnerungen gehören Kunden und Geschäftspartner, die im elterlichen Haus ein und aus gingen, fremde Leben und Welten mitbrachten. Familiengespräche abends am Esstisch über Unternehmen, Arbeitsmöglichkeiten und das Leben in anderen Ländern. Es war der Ausgangspunkt zu einer beruflichen Erfüllung, wie er sie heute beschreibt: „Mit verschiedenen Menschen in verschiedenen Unternehmen und verschiedenen Kulturen zusammenzuarbeiten.“
So kam es, dass sich im 6. Semester BWL auch bei ihm schließlich das Juristen-Gen der Familie durchsetzte. Vater Jurist, Mutter Juristin, Bruder des Vaters Jurist… „Als ich auf Jura umstieg, hatte ich schon die klare Perspektive, in das Unternehmen meines Vaters einzusteigen. Die Internationalität hatte mich gereizt, die Möglichkeit, andere Länder kennenzulernen und dort zu arbeiten.“ Jurist wurde er, weil sein Vater Jurist war. „Ich hätte auch BWL zu Ende studieren können. Um das Unternehmen zu führen, brauchte ich kein abgeschlossenes Jura-Studium. Die Grundzüge im Gesellschafts- und Arbeitsrecht reichen.“ Eine akademische Ausbildung allerdings sollte es schon sein, um den zahlreichen Geschäftspartnern auf Augenhöhe zu begegnen. „Die Ausbildung, die ich heute brauche, um das Unternehmen zu leiten, die habe ich erst bekommen, nachdem ich ins Unternehmen eingestiegen bin.“
Ein Extrakt seines anhand konkreter Fälle erworbenen Wissens schrieb er vor einigen Jahren in einem Buch nieder: „Fail in Foreign Trade. Fehler im Auslandsgeschäft.“ Darin stellt er die „sichersten Holzwege beim Aufbau eines Auslandsgeschäfts“ vor: unter anderem Verzicht auf aufwendige Anpassung an das gewählte Land oder seine Sprache und Mentalität.
Als sein Vater ihm im Jahr 2001 die Geschäftsführung von InterGest übertrug, folgte er ihm nicht nur im Unternehmen nach, sondern auch nach China, wo der habilitierte Jurist Heinz Anterist an der Central University of Finance and Economics Vorlesungen hielt. „Damals stand in Shanghai Pu-Dong noch kein einziger Wolkenkratzer. Bei meinen ersten Vorlesungen sagte ich etwas und dann wurde es gleich übersetzt, ehe ich weitersprach. Kein Mensch im Hörsaal verstand Englisch. Das ist vollkommen anders geworden.“ Aus den Vorlesungen ist inzwischen eine gemeinsam mit den Chinesen geführte Business School in Peking hervorgegangen.
InterGest ist für Peter Anterist nicht nur ein Bestandteil des wirtschaftlichen, sondern auch des kulturellen Austausches. „Wir nehmen ein Unternehmen an die Hand und führen es zum Beispiel nach Südafrika. Dort hat es Erfolg, stellt Menschen ein und beginnt eine Produktion. Und irgendwann arbeiten da vielleicht fünfzig Südafrikaner mit Deutschen zusammen.“ Gelebte Völkerverständigung.
Und wenn er wieder einmal zu einem der 45 Partner in 51 Ländern fliegt oder irgendwo in Asien oder Südamerika einem möglichen neuen Franchise Partner begegnet und von seinem Fensterplatz auf die unter ihm dahingleitende Welt blickt, dann sieht er nicht Märkte, sondern Menschen.

 

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www.intergest.com

 

Text: Uwe Prieser FOTO: MANUELA MEYER