Seine Begeisterung für Jazz brachte Jonas Hellberg zur Profi Musik Handels GmbH. Dort stieg der gelernte Veranstaltungstechniker bis in die Geschäftsleitung auf und plant nun die strategische Neuausrichtung der gesamten PM Group.
Die Leidenschaft zum Beruf machen, das hat Jonas Hellberg geschafft. Allerdings auf eine andere Weise als einst geplant. Ursprünglich wollte der heute 36-Jährige eine Karriere als Musiker starten. Sein Instrument: das Schlagzeug. Seine Musik: der Jazz. Doch schon bald änderte er seinen Plan. „Ich habe gemerkt, dass ich das Schlagzeugspielen als Hobby behalten möchte, ohne den Zwang zu haben, damit mein Geld verdienen zu müssen“, erzählt er. Also suchte er einen anderen Weg in die professionelle Musikwelt und fand ihn vor gut 15 Jahren. Damals absolvierte er gerade eine Ausbildung zum Veranstaltungstechniker und arbeitete als Lehrling vor allem bei Groß-Events mit. Doch „Materialschlachten“ wie Bravo Super Show, ECHO-Verleihung oder The Dome erfüllten ihn nicht. „Ich hatte Interesse an der Musik, wollte etwas machen, das mich bewegt“, sagt Hellberg. „Ich wollte mit Herzblut dabei sein und Hochkultur machen.“ Noch während der Ausbildung begann er ein Praktikum bei der Profi Musik Handels GmbH, die sich auf Jazz spezialisiert hatte. Später fing er als Techniker an, wurde Projektleiter, Betriebsleiter, stellvertretender Geschäftsführer. 2013 übernahm er das Unternehmen mit Tobias Lange und Marc Schülert. Gemeinsam gründeten sie die Holding.
Seitdem hat sich viel getan. Die PM Group vereint inzwischen drei GmbHs unter einem Dach: die PM Blue, die PM White und das PM Systemhaus. Dabei geht es um klassische Veranstaltungstechnik, Systemintegration und Objektbetreuung. In Hamburg gehören das Elbjazz Festival, die Elbphilharmonie und der Flughafen zu den Kunden im Eventbereich. Längst geht es um mehr als nur Musikveranstaltungen. Die 340 Stammkunden stammen aus Kultur, Industrie und öffentlicher Hand. In Wolfsburg und Dresden kümmert sich das PM Systemhaus zum Beispiel um die Betriebsführung, Service und Wartung der Autostadt, der Gläsernen Manufaktur und das Hotel Ritz-Carlton. Die PM White installiert zur Zeit in der Komischen Oper in Berlin, im Staatsschauspiel Dresden und in den Märchenwelten in Hamburg. Zum Jahreswechsel hat die PM Group, die ursprünglich in Lüneburg beheimatet ist, einen neuen Sitz in Hamburg- Billbrook bezogen. Auf 4500 Quadratmetern verteilen sich Büros, eine Lager- und eine Probenhalle. Während die Mitarbeiter per Fahrrad durch Regalreihen düsen, können Künstler nebenan ihre Show testen. Bühne, Küche und Backstage-Bereich inklusive.
Die PM Group wächst – und Jonas Hellberg plant akribisch die strategische Ausrichtung der Gruppe. „Wir wollen nicht gigantisch werden, sondern beweglich bleiben“, sagt er. Und: „Wir müssen noch stärker die Unternehmerrolle ausfüllen.“ Die Bedürfnisse der rund 90 Mitarbeiter liegen ihm besonders am Herzen. „Unsere Branche ist zeitintensiv“, erklärt er. „Da ist es wichtig, dass jeder sich hier auch wiederfindet.“
Entspannung findet Hellberg abseits der Hochkultur. Um den Kopf frei zu kriegen, fährt er in der Mittagspause mit dem Fahrrad und Hund Neo durch die Boberger Dünen. Ansonsten ist der Segler und Kite-Surfer am liebsten an und auf dem Meer.
So viel Leidenschaft in seinem Job auch mitschwingt – Nachteile gibt es dennoch: Konzerte kann er nicht mehr unbefangen genießen. Und bei Event-Locations ist er nur noch schwer zu beeindrucken. Nur einmal blitzt im Gespräch ein Funken Begeisterung in seinen Augen auf. Als er sagt: Die Royal Albert Hall. Bei dem Konzert von Adele. „Da wäre ich gerne dabei gewesen.“
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Billbrookdeich 210
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