Nach erfolgreichen Jahren in der Chemiebranche suchte Reinhard Gasch eine neue Herausforderung. Zufällig entdeckte er die Stellenanzeige eines Schweizer Trainingsunternehmens – und hatte damit seine neue Profession gefunden.

Irgendwann war es einfach genug. Reinhard Gasch hatte vielen Menschen als Verhaltenstrainer mit Tipps und Tricks weitergeholfen. Zum täglichen Geschäft gehörten typische Trainingsinhalte wie Führungskräfte- und Vertriebsentwicklung sowie Verkaufsseminare. Der Quereinsteiger leistete durchaus erfolgreiche Arbeit – doch genau das machte ihn zunehmend unzufrieden.
„Ich habe gesehen, dass ich bei den Menschen etwas bewirke, und wurde immer sicherer in meiner Arbeit“, sagt Gasch. „Ich habe aber gleichzeitig die Zielstellung der Unternehmen, für die ich tätig war, verfolgt, und genau die bewirkten bei mir eine immer stärker werdende Unzufriedenheit.“
Der gebürtige Westfale aus Ahlen im Münsterland startete seine berufliche Karriere in einem gänzlich anderen Bereich. Und zwar mit großem Erfolg. Nachdem er sein Studium zum Diplomkaufmann absolviert hatte, wurde er „Kofferträger des Vertriebsdirektors eines Chemiegiganten“. Seine Abteilung übernahm die neugegründete Sparte der Polyurethanchemie. Das sind Schaumstoffe, die sich heute in jedem Fahrzeug oder Gebäude befinden. Der junge Assistent entwickelte viele neue Ideen, doch sein Chef schickte ihn damit zur Geschäftsführung, anstatt sie sich anzuhören. „Das war dann irgendwann das eine Mal zu viel“, erinnert sich der 60-Jährige. „Nach eineinhalb Jahren saß ich plötzlich auf dem Stuhl des Vertriebschefs und war für 173 Mitarbeiter verantwortlich, die alle älter waren als ich.“ Die Vorgabe der Konzernführung lautete: „Erobert mal den Markt.“ Eine Aufgabe, die Gasch und seine Leute mit Bravour gelöst haben.
Nach einigen Jahren war es Zeit für etwas Neues. „Ich habe mir überlegt: Welche Talente hast du? Was kannst du machen?“ Per Zufall entdeckte der Vertriebsprofi in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung die Stellenanzeige eines Schweizer Trainingsunternehmens. Er fuhr zum Gespräch nach St. Gallen und gewann das Vertrauen der Unternehmensführung, das Trainingsinstitut DEVCON-CT auf dem deutschen Markt zu etablieren. Dem Trainernovizen wurde eine Schonzeit von fünf Jahren zugestanden. Das spornte ihn an. „Ich wollte beweisen, dass es schneller geht“, sagt Gasch. Er machte sich auf den Weg, die großen Unternehmen entlang seiner Heimatstrecke an der A2 abzuklappern. Nur zwei Wochen später hatte er sechs Kunden gewonnen. „Ich hatte zwar keine Ahnung, was ich verkauft habe, aber das habe ich mir dann in der Schweiz erklären lassen“, sagt er lächelnd.
Inzwischen hat der Oldtimer-Fan seine Firma zu einem erfolgreichen Beratungsunternehmen gemacht. Dabei liegt das Hauptaugenmerk nicht auf der klassischen Trainingsarbeit. Gasch und sein Team machen „Expansionsbegleitung für Unternehmen“. Die Philosophie dahinter: „Wir arbeiten nicht für Unternehmen, sondern entwickeln gemeinsam mit ihnen Visionen, um das Wachstum zu steigern.“ Erst dann wird mit Trainings und Coachings die neue Strategie umgesetzt. Für Gasch unterscheidet sich das Konzept ausdrücklich vom klassischen Beratungsansatz anderer Consultingfirmen. „Mit unserer Methodenkompetenz bringen wir die Unternehmen dazu, neue Denkmuster zu entwickeln“, sagt er. Gemeinsam mit den Kunden Strategien entwickeln, das macht ihn zufrieden.
„Wenn ich in ein Unternehmen gehe, weiß ich das Ergebnis vorher auch nicht. Wir ziehen lieber an unsichtbaren Fäden, damit die Menschen selbst die Lösungen finden.“

 

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Text: Achim Schneider Foto: Martina van Kann