Schon als Kind hatte JACOB MADSEN, der im dänischen Odense aufwuchs, ein Faible für Deutschland. Er liebte deutsches Fernsehen. Von 2002 bis 2004 arbeitete er bereits in Hamburg für Velux Deutschland. Jetzt kehrte er als Geschäftsführer in seine Lieblingsstadt zurück.

Eines kann man über Jacob Madsen, 51, sagen: Er passt zur Philosophie seines alten und neuen Arbeitgebers. Der neue Geschäftsführer von Velux Deutschland denkt ähnlich nachhaltig wie die Familie Kann-Rasmussen. Diese hat nämlich das Sagen in der von Villum Kann-Rasmussen 1941 gegründeten Firma, die in mehr als 40 Ländern tätig ist und in Deutschland in Produktion und Vertrieb rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen hat zwar eine klare Wachstumsstrategie und will viele Fenster verkaufen, doch dem neuen Geschäftsführer ist wichtig, dass dabei die Werte eingehalten werden, für die Velux steht – Ehrlichkeit und die Nähe zum Kunden.
Als Madsen im Juli nach 13 Jahren beim dänischen Unternehmen danfoss (Wärme- und Kältetechnik) zurückkehrte ins dänische Unternehmen Velux (Dachfenster, Sonnenschutz), fühlte es sich an „wie nach Hause kommen“. „Die Chemie“ zu den Mitarbeitern, von denen viele schon sehr lange dabei sind, habe sofort wieder gestimmt. Dabei musste er umziehen vom heimischen Dänemark nach Hamburg, wo er schon von 2002 bis 2004 gewohnt hatte. Doch genau das hat ihn und seine Frau, mit der er drei Kinder hat, begeistert. Sie hätten sich oft an die erste Hamburger Zeit erinnert und hatten stets den Wunsch, einmal zurückzukehren.
Jacob Madsen, der in Odense aufwuchs, hat eine besondere Nähe zu Deutschland. In seiner Kindheit gab es drei deutsche TV-Sender, aber nur einen dänischen in seinem Zuhause. So ist wohl auch zu erklären, dass er fast keinen dänischen Akzent hat. Und auch in den Jahren, als er in der 40 000 Einwohner zählenden Stadt Vejle lebte, ist er oft nach Hamburg gefahren. Drei Stunden brauche man, genau wie nach Kopenhagen. Aber er zog meist die Hansestadt vor. Etwa, um mit den Kindern auf den Weihnachtsmarkt zu gehen. Das Ehepaar Madsen ist begeistert von der „Kombination von viel Wasser und regem Kulturleben“, das Hamburg präge.
Keith Riddle, der Vice President des Unternehmens für „Sales & Marketing“, hebt besonders Madsens Kenntnisse des deutschen Marktes hervor. Es ist einer der größten Umschlagplätze des Unternehmens und er ist durchaus speziell. In kaum einem anderen der 40 Länder, in denen Velux vertreten ist, sind etwa die Handwerker so traditionell organisiert. „Bei der traditionellen Zimmermannskluft haben selbst die Knöpfe eine Bedeutung“, sagt Madsen. In England dagegen könne sich jeder Zimmermann nennen, auch wenn er keine entsprechende Ausbildung hat. Handel und Handwerk gehören zu den wichtigsten Kunden von Velux, dessen Name aus den Worten Ventilation (VE) und LUX (lateinisch für Licht) abgeleitet ist.
Jacob Madsen merkte bereits in jungen Jahren, was ihn besonders interessiert neben dem Basketball (er spielte in der ersten Liga für BK Odense): Sprachen und Reisen. Zudem fand er heraus, dass er ein Kaufmanns-Gen in sich trägt. So hat er in Odense seinen BWL-Master gemacht. Und sein Englisch war, spätestens nach einem Aufenthalt in London, wo er als 18-Jähriger in einem Plattenladen Vinyl-Scheiben verkaufte, ziemlich gut. Die internationale Ausrichtung ist für viele Menschen aus kleineren Ländern nichts Ungewöhnliches. So war es für Madsen hilfreich, dass er sich in Osteuropa mit vielen Lagerarbeitern in Englisch verständigen konnten. Und als er nach dem Balkan-Krieg in Kroatien, Slowenien und Bosnien-Herzegowina Dependancen aufbauen sollte, war das für ihn eine tolle Ausbildung. Er belegte Kurse für Serbokroatisch, was die Sprachkenntnisse noch einmal erweiterte.
Jacob Madsen muss die Trends in seinem Gewerbe beobachten und vorantreiben. Es gibt immer mehr Flachdächer, Tageslichtlösungen werden wichtiger, und Vieles wird digital. Für ein bisschen Laufen, Fitness und Golfspielen reicht die Zeit aber noch. Wobei: Das mit dem Golf ist derart reduziert, dass es sich meist auf drei Tage (dann aber sechs Runden) im Jahr mit ein paar Freunden beschränkt. „Danach tut alles weh und der Abend klingt mit einem Rotwein aus“, sagt der Hamburger Däne.

 

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Text: Jörg Marwedel Foto: Martina van Kann