Er ging nach Hamburg, um zu studieren – aber es kam alles anders. Seit 30 Jahren arbeitet STEFAN OHDE für das Tabakunternehmen Philip Morris und leitet dort den Bereich Business Relations in Norddeutschland. Studiert hat er bis heute nicht.

Wäre sein Leben nach Plan verlaufen, würde Stefan Ohde wohl nicht hier sitzen. Er wollte 1990 nach der Ausbildung zum Industriekaufmann von Bremen nach Hamburg ziehen, um an der Hochschule für Wirtschaft und Politik BWL zu studieren. Den Studienplatz hatte er sicher. Aber dann stieß er auf diese Stellenanzeige, die alles veränderte. Die Firma Philip Morris suchte einen Außendienstmitarbeiter für die Marke Marlboro. Ohde folgte seiner Intuition, bewarb sich – und bekam den Job. Studiert hat er bis heute nicht.
Nach Hamburg gezogen ist Stefan Ohde für den Job trotzdem. „Ich wusste gar nicht, dass Marlboro gar kein Unternehmen war“, sagt er. Heute weiß er es besser. Seit 30 Jahren arbeitet er für Philip Morris, den mit ca. 78 Milliarden US-Dollar Umsatz (2019; Net Revenues 30 Mrd. USD) und 73 500 Mitarbeitern weltweit größten Hersteller von Tabakprodukten. Es ist der Konzern hinter Marken wie Chesterfield, L&M oder eben Marlboro, die Stefan Ohde damals selber rauchte. Seine erster Job führte ihn nach der Grenzöffnung in die neuen Bundesländern. „Die Wendezeit war durch diesen jungen Markt unglaublich spannend und emotional“, sagt er. Drei Jahre später wechselte er zunächst ins Marketing und Eventmanagement und danach ins Key Account Management. Spannend und emotional ist sein Job bis heute geblieben – und ist es aktuell mehr denn je.
Seit etwa drei Jahren durchlebt Philip Morris den radikalsten Wandel seiner Geschichte. Die Firma entwickelt sich vom klassischen Tabakunternehmen zu einem High-Tech-Konzern; weg von der klassischen Zigarette hin zur schadstoffreduzierten Alternative. Mit dem Wandel hat sich auch seine Arbeit verändert. Seit drei Jahren leitet er mit einem Kollegen den Bereich Business Relations und betreut Unternehmenskunden in Norddeutschland. „Wir suchen Plattformen und organisieren Events, auf denen wir mit Vertretern verschiedenster Branchen in Kontakt kommen, um uns über unsere einzigartige, weltweite Transformation auszutauschen“, erklärt Ohde. Schließlich befänden sich viele Branchen gerade im Wandel. Aber was gehört alles dazu, welche auch schmerzhaften Veränderungen und Erfahrungen durchlebt die Belegschaft? Zu diesen Themen stellen sich Ohde und sein Team interessierten Firmen. Schließlich habe die Transformation nicht nur den Job verändert, sondern die gesamte Kultur im Unternehmen. „Wir arbeiten selbstbestimmter, agiler, Konsumenten-orientierter. Neue Ideen sind nicht nur erwünscht, sondern werden sogar erwartet. Es gibt eine Feedbackkultur mit flachen Hierarchien.“ Kurzum: Es ist der Job, der ihm liegt, vielleicht sogar genau auf seine Persönlichkeit zugeschnitten ist – und ihm in jedem Fall große Freude bereitet.
Das Rauchen hat er sich allerdings mit 38 abgewöhnt. Das passt zur sportlichen Erscheinung des 55-Jährigen, der als Jugendfußballer in der Bremer Landesauswahl gespielt hat. Trotz des Umzugs nach Hamburg, wo die Straßen breiter und die Häuser höher sind, wie er sagt, schlägt sein Herz für Werder. Aber zurück nach Bremen zieht ihn nichts mehr. „Hamburg hat alles, was eine Stadt haben muss.“ Außerdem spielt und interessiert er sich für Tennis; vergangenes Jahr reiste er mit dem Business Club zu den French Open. Auch bei der nächsten Golf Matchplay-Serie möchte er dabei sein, nachdem er jüngst die Platzreife gemacht hat. Er lebt mit seiner Frau in Groß Borstel, wo sie „mit Freunden ein Doppelhaus gebaut haben“. Der gemeinsame Sohn ist vor kurzem ausgezogen – „nach Amsterdam, um dort Sportmanagement zu studieren“, sagt Ohde. Von einer Stellenanzeige habe er bisher noch nichts berichtet.

 

KONTAKT
Philip Morris GmbH
Am Haag 14
82166 Gräfelfing
+49 173 35 26 495
stefan.ohde@pmi.com
www.philipmorris.de

 

Text: Alexander Siebert Foto: Martina van Kann