Während des Studiums hat er Handys verkauft. Das verdiente Geld investierte JAN BUDDE in seine erste Firma, die Nahrungsergänzungsmittel anbietet. Er macht aber auch Schnaps, organisiert Parties auf der Elbe und hat noch einiges vor.

Wie wird man ein erfolgreicher Unternehmer? Jan Budde hat seine ganz eigene Erklärung dafür. „Ich war als junger Mann dünn wie ein Hering“, erinnert er sich. Dann sagte seine erste Freundin zu ihm: „Du solltest mal ein bisschen Muskeln aufbauen“. Der Rat der Liebsten war der Startschuss für eine äußerst erfolgreiche Unternehmerkarriere, denn von dem Moment an ging der dürre Jan fünf Tage in der Woche ins Fitnessstudio, um Gewichte zu stemmen und seine Muskeln zu stärken. Zuvor hatte er zwar sportlich einiges ausprobiert, Basketball, Tennis, Squash gespielt. Aber hängen blieb er schließlich im Fitnessstudio. „Für das Training mit den Gewichten habe ich eine echte Leidenschaft entwickelt“, sagt er.
Parallel beschäftigte sich der ehemalige Student in Bio und Chemie, später noch der Fischerwissenschaft, während seines „Fitnesswahns“ mit Nahrungsergänzungsmitteln. Das Thema fand er spannend, den Geschmack der Powerriegel und Proteindrinks dagegen „fürchterlich“. So reifte in ihm der Entschluss, selber Sportlernahrung zu entwickeln und zu produzieren. Dabei gab es für Budde eine Prämisse: Seine Kreationen sollen dem Körper nicht nur Power geben, sondern auch gut schmecken. Der Schritt zum Unternehmer in Sachen Nutrition fiel ihm nicht schwer. Die Affinität zu Rohstoffen und dem Entwickeln chemischer Formeln hatte ihn das Studium gelehrt. Er begann, sich in das Thema Nahrungsergänzungsmittel intensiv einzuarbeiten, suchte ein geeignetes Labor und Experten, mit denen er die ersten Produkte herstellen konnte.
Das war der Start seiner Firma Body Attack. Mittlerweile ist die Marke 28 Jahre alt, beschäftigt rund 130 Mitarbeiter und gehört zu den führenden deutschen Anbietern für Fitnessprodukte. Die mehr als 1200 angebotenen Produkte werden in 23 Shops in Deutschland verkauft und in 48 Länder weltweit exportiert. Zum Kundenstamm gehören nicht nur Vereine und Fitnessstudios, sondern auch Profi- und Breitensportler. Auch die unterstützen das Training lieber mit gut schmeckenden und innovativen Nahrungsergänzungsmitteln. „Unser Ziel ist es, Fitnesssportler von A bis Z komplett zu bedienen“, sagt Firmengründer Budde. Das Erfolgsrezept seines Unternehmens beschreibt er so: „Die Konkurrenz macht gute Produkte, aber wir setzen immer noch ein kleines bisschen drauf. Das macht Body Attack aus.“
Aber Jan Budde entwickelt nicht nur Formeln für neue Produkte, er brütet auch ständig Ideen für andere Unternehmungen aus. Bis 2021 war er beispielsweise Besitzer einer Kiez-Kneipe, seit mehreren Jahren veranstaltet er mit großem Spaß Schlager Bootspartys auf der Elbe und Partys. Sein neuestes Projekt ist ein Schnaps mit Namen „Schietbüddel“. Der Ur-Hamburger hatte sich gemeinsam mit einem guten Freund vorgenommen, einen original Hamburger Rum zu kreieren, mit einem Geschmack, den es so noch nicht gab. Herausgekommen ist ein feiner Rum-Likör mit Aromen von Kokosnuss, Schokolade und Vanille. „Ich hatte schon immer ein Faible für Schnaps“, sagt Budde. Also ließ er die Idee für den Schietbüddel reifen. „Ein dreiviertel Jahr habe ich experimentiert. Jetzt kommt er auf den Markt.“
Eine Herzensangelegenheit ist dem begeisterten Angler ein anderes, einzigartiges Projekt. Es nennt sich „Herzrasen“ und hat ebenfalls mit Spirituosen zu tun. Und mit Fansein. „Es ist die flüssige Liebeserklärung an einen Lieblingsverein“, sagt Budde. „Wir bringen die Seele des Clubs in die Flasche.“ Klingt ein bisschen verrückt, funktioniert aber. Mit Hilfe eines patentierten Verfahrens wird frisch gemähtem Rasen Chlorophyl entnommen, das mit einem selbst entwickelten Gin, Wodka oder Korn veredelt wird. Die grüne Farbe des Chlorophyls verleiht dem Fandrink sein einzigartiges Aussehen. „So bekommt jeder die Möglichkeit, sich eine exklusive Flasche mit der Seele seines Lieblingsclubs zu kaufen“, erklärt Budde. Natürlich funktioniert es auch mit Rasen von Golf- oder Campingplätzen oder Rasen der Stadt Hamburg.
Mit „Herzrasen für Hamburg“ haben Jan Budde und ein Partner eine weitere neue Idee geboren. Wer weiß, vielleicht gibt es demnächst Gin, Wodka oder Korn mit Rasen von der Stadtparkwiese, dem Jenisch- oder dem Heine-Park. Für seine Heimatstadt haben sich die Zwei noch etwas Besonderes ausgedacht: Sie wollen von jeder verkauften Flasche einen Betrag für die Baumbepflanzung oder Anpflanzung neuer Grünflächen in der Hansestadt spenden. Auch das ist Budde eine Herzensangelegenheit.
An der Nordseeküste ist der naturverbundene Budde ebenfalls aktiv. Ein handmade Dry Gin mit der nordischen Hagebutte und Queller versetzt, wird demnächst unter dem Namen „Watt‘n Gin“ auf den Markt kommen. Von jeder verkauften Flasche geht ein Euro an das UNESCO-Welterbe Wattenmeer.
Mal schauen, welches Projekt Jan Budde als nächstes anpackt. Ideen, die er verwirklichen möchte, hat er noch einige.

KONTAKT
Body Attack Sports Nutrition GmbH &a Co. KG
Schnackenburgallee 217-223
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www.body-attack.de

 

Text: Achim Schneider Foto: Martina van Kann