Schon als kleines Mädchen wurde Lena Soyke mit dem Immobilien-Virus infiziert, denn ihre Mutter arbeitete bei Engel & Völkers. Eigentlich wollte sie zum Fernsehen, doch dann siegte die Begeisterung für Architektur und edle Häuser.
Diese Augen funkeln einfach nur, und man könnte denken, die Gesprächspartnerin ist frisch verliebt. Dabei ist ihr Herz bereits seit den Kindertagen vergeben. Lena Soyke liebt Immobilien. Schon als kleines Mädchen hat sie zu Hause die Affinität zu „schönem Wohnen“ und Immobilen mitbekommen. „Sie wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt.“
Dabei sah es eine Zeit lang nicht so aus, als wenn sich in ihrem beruflichen Leben einmal alles um Immobilien drehen würde. Nach dem Abitur studierte Soyke in Hamburg Medienbetriebswirtschaft und arbeitete für den Privatsender RTL Nord in Hamburg. Irgendwann stellte sie fest, dass das Mediengeschäft nicht ihr Ding ist. „Ich habe mich dagegen entschieden, weil mir das schnelle und flüchtige Medium nicht liegt“, erklärt sie. Stattdessen erinnerte sich Soyke an ihre innige Beziehung zu Häusern und Architektur: „Ich wollte lieber mit etwas Bleibendem arbeiten. Etwas, das nicht irgendwann vergessen ist.“
Nach dem Studium heuerte die begeisterte Tennisspielerin bei einem Inneneinrichter an. Für zwei Jahre. „Das ist eine Leidenschaft von mir. Ich mag modernes und puristisches Design. Das interessiert mich auch privat sehr“, sagt die Immobilienfrau. Dann, 2009, führte sie der Weg zu Engel & Völkers. Das Franchise- Unternehmen hat rund 800 Shops (so werden die Filialen genannt) und mehr als 10 000 Mitarbeiter weltweit. „In Deutschland gibt es in jeder größeren Stadt einen Shop“, sagt Soyke. Zuerst übernahm sie die Leitung der deutschen Wohnimmobilienshops, später kamen die Schweiz und Österreich hinzu. Damit war Lena Soyke verantwortlich für alle Franchise-Nehmer, die in der Dachregion deutschsprachiger Raum tätig sind.
Nach einem einjährigen Sabbatical in Kapstadt und einer Elternzeit für Sohn William kehrte die junge Mutter in diesem Sommer ins Unternehmen zurück. Doch diesmal wartete eine besondere Aufgabe auf sie. Soyke sollte als Geschäftsführerin die Leitung des Market Center Elbe (MC Elbe) übernehmen – die Keimzelle von Engel & Völkers. „In Blankenese, der Heimat von Gründer Christian Völkers, ist die Marke entstanden.“ Vor drei Jahren wurde MC Elbe aus dem Franchisesystem zurückgeholt und an die Zentrale in der HafenCity angebunden. Nun hat Lena Soyke die Leitung für den Shop, in dem schon ihre Mutter gearbeitet hat, übernommen. „Ich erlebe momentan eine der besten Phasen meines Lebens“, sagt die 38-Jährige.
Wenn sie über hochwertige Immobilien spricht, gerät die Fachfrau ins Schwärmen. „Eine gute Immobilie strahlt etwas Besonderes aus, das spürt man“, beschreibt sie das Gefühl, wenn sie in ein Haus oder eine Wohnung eintritt. „Männer sind eher rational, schauen nach Ausstattung, Grundriss und Zweckmäßigkeit. Frauen sind emotionaler – für sie muss das Objekt Charme haben“, erklärt Soyke das Verhalten vieler Käuferpaare. „So haben wir unser Haus auch gekauft“, verrät sie.
Emotionen spielen auch bei ihrem Hobby, der informellen Malerei, eine Rolle. Wenn Lena Soyke mit der Familie im VW-Bus nach St. Peter Ording fährt und ihr Mann mit dem Kite in der Nordsee surft, dann lässt sie sich von Wind und Wellen inspirieren und malt expressionistische Bilder. „Dabei bin ich frei von allen Gedanken und in einer anderen Welt“, sagt sie. Sie malt schon viele Jahre, aber ein eigenes Bild hängt nicht in ihrem Haus. Der Grund: „Die Bilder sind mir nicht gut genug.“
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