Patricia Schweizer hat ein großes Ziel: Als Geschäftsführerin der allserv GmbH möchte sie ihr Unternehmen gesund wachsen lassen und dann an ihre Kinder übergeben. Die Chancen stehen gut, denn die Zahl der Mitarbeiter steigt – und eine ihrer Töchter gehört bereits dazu.

Manchmal beginnt der Arbeitstag für Patricia Schweizer mitten in der Nacht. „Es kommt mal vor, dass ich nicht schlafen kann“, sagt sie. Statt wach zu liegen und zu grübeln, fährt die Geschäftsführerin der allserv GmbH ins Büro und arbeitet ab, was sie beschäftigt.
Für so viel Einsatz und Engagement hat die tüchtige Geschäftsfrau einen guten Grund, ein großes Ziel: „Ich möchte meinen Kindern etwas Vernünftiges übergeben, wenn ich in den Ruhestand gehe.“ Etwas Vernünftiges, damit meint Schweizer die allserv GmbH, ihre Firma für Immobilienmanagement, die seit mittlerweile 1999 besteht und in diesem Jahr ihr 20-jähriges Jubiläum feiert.
Damals bestand der Betrieb noch aus fünf Mitarbeiten, heute sind es schon 20. In zwei Bereichen kümmert sich allserv um mehr als 80 Gewerbeimmobilien: Auf der einen Seite übernimmt sie die kaufmännische Verwaltung für die Eigentümer, setzte beispielsweise den Mietvertrag auf, erledigt das Forderungsmanagement oder erstellt die Betriebskostenabrechnung. Auf der anderen Seite erledigt die Firma alle technischen Aufgaben – von der Baubegleitung eines Bauobjekts oder einer Sanierung über die Inbetriebnahme bis hin zur Reparatur und Wartung. Auch Einzelleistungen wie Hausmeisterdienste bietet allserv. Die beiden Bereiche Property Management und Facility Management sind allerdings klar voneinander getrennt – und dafür gibt es einen guten Grund: „Manche unserer Mitbewerber bieten nur den technischen oder nur den kaufmännischen Service an. Die jeweils andere Hälfte können sie bei uns einkaufen, ohne dass wir in Konkurrenz zueinander stehen“, erklärt Schweizer.
Wenn technische Überprüfungen anstehen, packt die Geschäftsführerin gerne selbst mit an. Das handwerkliche Geschick hat sie sich selbst angeeignet. „Ich war schon immer technisch interessiert und habe dieses Interesse beruflich stets mit meinen kaufmännischen Fähigkeiten verbunden“, sagt Schweizer. Mit 21 begann sie eine Ausbildung zur Bürokauffrau in einem Autohaus und teilte sich dort ein Büro mit dem KFZ-Meister. „Wenn mir die Zahlen zu langweilig wurden, bin ich mit in die Werkstatt“, erzählt die Hobby-Tüftlerin, die gerne selbst an ihrem Ford Fiesta geschraubt hat.
Als sie aus ihrem ersten Mutterschutz zurückkam, gab es das Autohaus nicht mehr. Also hat Schweizer die Zeit anders genutzt: Sie bildete sich zur Finanz- und zur Bilanzbuchhalterin weiter, machte ihren Fachwirt und ließ sich für Projektarbeiten verpflichten, bei denen sie Firmen aus Krisen heraushalf. 2015 wechselte sie dann als Geschäftsführerin zur allserv GmbH, die sie ein Jahr später übernahm.
Auf den ersten Mutterschutz folgten der zweite, der dritte und der vierte. Drei Töchter und einen Sohn hat sie gemeinsam mit ihrem Mann, einem gebürtigen Österreicher, mit dem sie in Seevetal lebt. Die zweite Tochter, 21 Jahre alt, ist seit Kurzem bei allserv beschäftigt. „Nachdem Sie ihr Fachabitur, eine Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement und erste Erfahrungen gemacht hat, kümmert sie sich bei uns unter anderem um Marketing“, sagt die 49-Jährige.
Gut möglich, dass sie die Firma irgendwann übernehmen wird, vielleicht gemeinsam mit ein oder zwei Geschwistern. „Hier wird niemand gezwungen“, betont Schweizer und lacht. Zehn Jahre will sie ohnehin mindestens noch weitermachen. „Ich tue mich schwer damit, persönliche Grenzen zu setzen“, sagt die passionierte Läuferin. Also setzt sie sich lieber Ziele. Ein gesundes Wachstum auf 50 Mitarbeiter in der nächsten Dekade könne sie sich gut vorstellen, sagt sie. Und dann geht es guten Gewissens in den Ruhestand.

 

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Text: Alexander Siebert Foto: Martina van Kann