Mit seinem Unternehmen stattet WOLFGANG GERDES Spielhallen aus. Doch vor einem Jahr ging dem Fußballfan die Lesebrille mit den Farben seines Lieblingsvereins Werder Bremen in die Brüche und weil er keinen Ersatz fand, entschied er sich, selber Fanbrillen herzustellen.

Für eine gute Idee ist es nie zu spät. Nein, an kreativen Gedanken für die Ausstattung von Spielotheken mangelt es Wolfgang Gerdes, 61, bis heute nicht. Sein Unternehmen, das er vor sechs Jahren gegründet hat, läuft bestens – viele Hallenbesitzer vetrauen Gerdes und seinem Team die Dekoration ihrer Glücksspieltempel an. Doch während andere Geschäftsleute sich in dem Alter bereits mit den Freuden nach dem Berufsleben beschäftigen, hat der gebürtige Bremer eine neue Geschäftsidee entwickelt, die er mit Herzblut vorantreibt: Er macht Fanbrillen.
Wolfgang Gerdes war im Job ein echter Frühstarter. Schon während der Ausbildung zum Groß- und Außenhandelskaufmann entdeckte er, dass Vertrieb seine Sache ist. „Als ein Mitarbeiter kündigte und das Hausgebiet der Firma frei wurde, habe ich gesagt, dass ich das übernehmen wolle“, sagt er. Der Chef traute dem Azubi die Aufgabe zuerst nicht zu, gab ihm schließlich aber eine dreimonatige Chance – und der nutzte sie. „Ich konnte vom ersten Tag an den Umsatz steigern“, erinnert sich Gerdes. Der erfolgreiche Vertriebler stieg zügig auf, übernahm Führungspositionen in verschiedenen Firmen. Irgendwann bot ihm Paul Gauselmann, Chef des Spielautomatenherstellers Merkur, an, für ihn zu arbeiten. So kam er in die Casino-Branche und entwarf Konzepte zur Ausstattung von Spielhallen. Inzwischen ist er selbstständig und macht mit seinem Team von Frankfurt bis Flensburg Spielotheken schick.
Aber nun hat der umtriebige Fußballfan eine neue Passion: Er verkauft Lese- und Sonnenbrillen an Sportfans. Und zwar in den Farben ihres Lieblingsclubs. Ganz gleich, welche Sportart und für welchen Verein. „Ich hatte viele Jahre eine grün-weiße Lesebrille, die ich bei der Arbeit und im Stadion getragen habe. Irgendwann ging sie in die Brüche, und ich wollte eine neue kaufen. Doch es gab sie nicht mehr“, sagt Gerdes. „Ich habe mir gedacht, dass es bestimmt mehr Leute wie mich gibt, die eine Brille in den Farben ihres Lieblingsvereins tragen wollen“, so der Unternehmer. Er fand in Taiwan zuverlässige Produzenten, und seit März bietet der begeisterte Fußballfan die Brillen in seinem Webshop an. „Bevor ich richtig einsteige, wollte ich sehen, ob die Brillen ankommen. Das klappt, es gehen täglich Bestellungen ein.“ Am erfolgreichsten läuft das Fanbrillen-Geschäft aber bisher mit Unternehmen, die sie als Werbemittel einsetzen. „Auch die Deutschland-Brille läuft hervorragend“, meint Gerdes.
Jetzt will es der Vertriebsprofi offensiv angehen: „Der Web-shop und die Firmen sind die ersten beiden Säulen. Die weiteren sind Profi- und Amateurvereine, Fanclubs und Optiker, die die Fanbrillen exklusiv verkaufen können. „Ich könnte mir vorstellen, dass große und kleine Vereine die Brillen auch in ihren Fanshops anbieten“, sagt er. Wolfgang Gerdes hat eine Vision: „Dass die Brille wie ein Fanschal zum Outfit der Sportfans gehört.“

 

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Text: Achim Schneider Foto: Martina van Kann