Schon als kleiner Junge hat SVEN HÖPPNER im elterlichen Betrieb mitgeholfen. Als Erwachsener hat der Elektroingenieur das Unternehmen seines Vaters übernommen und erfolgreich umgestaltet. Jetzt plant er den nächsten Umbruch.

Gute Verbindungen sind wichtig im Leben. Ganz besonders für Sven Höppner. Sein Unternehmen, die Werner Wirth GmbH, produziert Steckverbindungen für die Industrie und dabei kommt es auf sicheren Kontakt und beste Verbindung an. „Schon als kleiner Junge habe ich meiner Mutter beim Abpacken von Kabelschuhen geholfen“, blickt Sven Höppner zurück. Mit 16 Jahren hat er bereits Kabel für die Kunden konfektioniert. „Das war keine Kinderarbeit, das hat mir einfach Spaß gemacht“, sagt er heute. Irgendwie gehörte die Firma immer zum Familienleben dazu.
Sein Vater hatte mit dem Unternehmen, das 1962 von Werner Wirth gegründet wurde und zu Beginn mit Metallwaren handelte, Mitte der 70er Jahre einen neuen Weg eingeschlagen – von der Industrievertretung zum Hersteller elektromechanischer Komponenten. Ein Schritt in die Zukunft, denn die Produktion elektronischer und elektrotechnischer Geräte und Teile nahm rasend schnell zu. Sohn Sven hatte ebenfalls eine Affinität zur boomenden Technik und absolvierte ein Studium zum Ingenieur der Elektrotechnik. Nach einem ersten Ausflug ins Unternehmertum stieg er Ende der Neunzigerjahre ins Unternehmen ein und übernahm kurze Zeit später den Betrieb.
Seitdem hat Sven Höppner das Unternehmen neu aufgestellt. Heute deckt die Wirth-Gruppe fünf Geschäftsfelder ab. Neben der Herstellung von Standardsteckverbindungen zum Beispiel für elektrische Fahrradantriebe oder Roboter-Rasenmäher, hat sich die Firma mit der Verarbeitung polymerer Werkstoffe einen Namen gemacht. Dabei werden elektrische Geräte oder Verbindungen mit Hilfe eines Kunststoffspritzgussverfahrens, dem sogenannten Hotmelt Moulding, sicher vor schädlichen Umwelteinflüssen wie Wasser, Staub oder Kälte und Hitze geschützt. „Wir sind einer der Haupt-Player in diesem Bereich in Deutschland“, sagt Sven Höppner. Zudem entwickelt die Wirth-Gruppe kundenspezifische Systeme für andere Marken und bietet ihr Knowhow auf Wunsch auch anderen Firmen an. „Manche Kunden wollen gar keine Stecker oder Polymere Werkstoffe kaufen, sondern die komplette Kabelkonfektion, Leiterplattenbelackung oder Vergussdienstleistung“, erklärt er. Die Dienstleistungssparte ist sehr erfolgreich, sie macht rund 30 Prozent des Umsatzes aus.
Auch im europäischen Ausland und in Asien ist Sven Höppner mit seinem Unternehmen erfolgreich. In Litauen hat er ein Fertigungswerk und auch in der Ukraine ist eine Produktionsniederlassung im Aufbau gewesen. Das war vor dem Krieg. Wie es damit weitergeht, ist unklar. „Die Niederlassung ist in Dnipro, im Süden der Ukraine. Dort hat es auch Raketenangriffe gegeben, bisher aber nur auf die militärische Infrastruktur“, sagt Höppner besorgt. Die ukrainischen Mitarbeiter seien sehr resilient gegenüber der Situation, aber es gibt einige logistische Probleme.
Neben der Sorge um die Menschen in der Ukraine macht sich der 52-Jährige auch Gedanken um die Zukunft seines Unternehmens. Dafür hat der innovative Firmenlenker eine eigene Philosophie entwickelt – die Werner Wirth Group 4.0. Er möchte seinen Kunden eine „Innovative Plattform“ zur Lösung aller Applikationsprobleme anbieten. Dazu gehört aus seiner Sicht auch eine Veränderung des Arbeitens; weg vom festen Arbeitsplatz hin zu Projekt- und Teamumgebungen, die ständig im Wandel sind und sich den geforderten Situationen anpassen. Sven Höppners Traum: „Ich will das Umfeld dafür schaffen, dass wir die Lösungen, die der Kunde braucht, gemeinsam mit ihm entwickeln, um dann mit dem Ergebnis gemeinsam Wertschöpfung zu generieren.

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Werner Wirth GmbH
Hellgrundweg 111
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www.wernerwirth.de

 

Text: Achim Schneider FOTO: MARTINA VAN KANN