Wer kennt sie nicht? Die Danfoss-Heizungsthermostate. Dirk Leinweber ist seit acht Jahren beim dänischen Unternehmen beschäftigt – doch mit den Wärmereglern hat er nichts zu tun. Sein Metier ist Kältetechnik in Supermärkten. Das ist spannend und zukunftsweisend.
Dirk Leinweber fühlt sich sichtlich wohl in seiner neuen Arbeitswelt. Mit Vergnügen führt er seine Besucher durch die Danfoss-Dependance im Columbus Haus in der HafenCity. Er schwärmt von der regen Kommunikation in den Open Spaces, Meeting Rooms sowie dem edlen Konferenzraum mit fantastischem Blick auf die Elbe im 6. Stock des kreisförmigen Gebäudes. Im April ist Leinweber mit rund 85 Kollegen in die attraktive Hafengegend gezogen. Der Standortwechsel hat sich aus seiner Sicht bereits bezahlt gemacht. „Ich habe hier in der kurzen Zeit so viele Kollegen kennengelernt, von denen ich gar nicht wusste, dass sie im Dunstkreis Hamburg arbeiten“, sagt er zufrieden.
Rundum zufrieden ist der Director Sales Food Retail Central Europe auch mit seinem Job und dem Arbeitgeber. Seit 2010 ist der gebürtige Hamburger bei dem Technologieunternehmen beschäftigt. Für ihn ist Danfoss „ein tolles Unternehmen“. Vor allem die skandinavische Firmenkultur und die flachen Hierarchien gefallen dem 41-Jährigen. „Man ist eingeladen, sich auf allen Ebenen einzubringen, und man kann etwas bewegen“, erklärt der Diplomkaufmann, der sich selbst – mit einem Augenzwinkern – in dem von Ingenieuren geprägten Unternehmen als „Exot“ bezeichnet.
Zehn Jahre war er nach seiner dualen Ausbildung in der Nordakademie und bei Hapag Lloyd („Das Modell von Praxis und Studium fand ich interessant“) für das Photovoltaikunternehmen Conergy tätig, danach zwei Jahre für den Technologiekonzern ABB, ebenfalls im Solarbereich. So liegt es auf der Hand, dass das Thema Nachhaltigkeit ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist. 2010 kam das Angebot, für Danfoss zu arbeiten. „Es war eine Riesenchance für mich, für einen weiteren Global Player tätig zu werden, zumal Danfoss sehr auf agiles Arbeiten setzt“, erinnert sich Leinweber. Er sagte zu und ist jetzt im Bereich Kältetechnik tätig, zuständig für Food Retail in Zentraleuropa.
Dabei kümmert sich der Kältespezialist besonders um Energieeffizienz in Supermärkten. 40 000 gibt es in Deutschland, und sie gehören zu den größten Stromfressern im Land. Sie machen zwei Prozent des gesamten deutschen Stromverbrauchs aus. Das hört sich nicht nach viel an, ist aber tatsächlich enorm viel. „Supermärkte sind wie große Kühlschränke, bei denen immer die Türen offen stehen“, erklärt der Experte. Zusammen mit der Kasseler Firma SMA (Weltmarktführer im Bereich Solar-Wechselrichter), an dem Danfoss (ein weltweiter Markt- und Technologieführer in den Bereichen Kälte, Klima, Heizung, Motorenregelung und mobile Maschinen) 20 Prozent Anteile besitzt, treibt Dirk Leinweber ein geplantes Joint Venture voran, um die Energiesteuerung in Supermärkten zu optimieren. Das Interesse der Lebensmittelhändler an dem Nachhaltigkeitskonzept ist groß. Vor allem, weil der Gesetzgeber die Regularien in Bezug auf Energieeffizienz und umweltschonende Kältemittel verschärft. Das erste Pilotprojekt läuft in einem Oldenburger Supermarkt und ist vielversprechend. Um zu sehen, ob das Konzept erfolgreich ist, muss die Pilotphase zwölf Monate laufen, da die Auslastung durch die sich ändernden Temperaturen unterschiedlich ist.
Dirk Leinweber ist nicht nur beruflich, sondern auch im Privatleben umweltbewusst. Wann immer er kann, fährt der Vater von drei Söhnen mit dem Fahrrad von Ahrensburg ins Büro in die Innenstadt – stolze 25 Kilometer. Für den früheren Triathleten kein Problem, obwohl er mittlerweile sein Sportprogramm auf Schwimmen und Radfahren reduziert hat. „Das Fahren die Wandse entlang macht großen Spaß, aber ich schaffe es leider viel zu selten.“
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