Fast wäre er Tennisprofi geworden, doch dann wurde er lieber mit riesigen Maschinen-Monstern erfolgreich. Peter Oppermann vermietet, verkauft und repariert Brech- und Siebanlagen. Darin ist er die Nummer eins in Deutschland.

An eine Unterhaltung ist nicht zu denken, wenn Peter Oppermann auch nur eine einzige Maschine aus seinem Fuhrpark in Gang setzt. Bei ihm selbst ist dann ein gewisses jugendliches Vergnügen auch nach so vielen Jahren im Geschäft nicht zu übersehen. Wie das gut 40 Tonnen schwere gelbe Ungetüm da über den Werkhof seines Unternehmens in Quickborn rumpelt, rattert, quietscht und ächzt, gesteuert nur mit zwei Fingern am Joystick einer kleinen Fernbedienung, „das macht immer noch und immer wieder großen Spaß“, sagt Oppermann.
Sein Geschäft ist nicht einfach zu erklären, was aber schnell klar wird: Oppermann & Fuss – so heißt das Unternehmen seit der Gründung durch seinen Vater Werner Oppermann und einen Kompagnon – ist die Nummer eins der Branche: der größte Anbieter in Deutschland, international vernetzt und aktiv. „Und mit unserem Servicestandard kann vermutlich auch kein anderer mithalten“, sagt Oppermann.
Was also ist sein Geschäft? Kurz formuliert: Das Unternehmen vermietet, verkauft und repariert beeindruckend große Maschinen, die Brechanlage, Siebanlage oder Haldenband heißen. Er besitzt selbst rund hundert davon, die er in ganz Deutschland vermietet. Er verkauft darüber hinaus ungefähr hundert bis 120 im Jahr im In- und Ausland. Und wann immer eines der Geräte defekt ist, repariert sein Team den Havaristen in möglichst kurzer Zeit.
Die Maschinen arbeiten in Steinbrüchen und Kiesgruben, aber auch auf Baustellen auf der Autobahn oder dort, wo größere Gebäude abgerissen werden. Nie zuvor hat man im Alltag solche Maschinen registriert oder gesehen. Aber wenn man einmal bei Oppermann & Fuss auf dem Gelände war, sieht man sie fast jeden Tag irgendwo in der Stadt. Auf dem Hamburger Flughafen stehen sie oder am A7-Deckel. Sogar auf dem Ohlsdorfer Friedhof kommen sie einmal im Jahr für ein paar Tage zum Einsatz, dann nämlich, wenn alte Grabsteine zu Schotter gehäckselt werden. Was die gelben und grünen Monster können, kann man kurz so zusammenfassen: Man kippt oben große Stein rein, und unten kommt feiner Sand wieder heraus.
Oppermann ist Unternehmer aus vollem Herzen, in die Branche ist er dagegen eher zufällig gerutscht. Als Bundesligaspieler war er kurz davor, Tennisprofi zu werden. Er studierte Sportmanagement in Bayreuth. Danach wollte er ein paar Jahre „in die Welt hinaus“. Doch dann fiel die Mauer, und das Geschäft des Vaters boomte. „Ich wollte meinem Vater nach dem Studium ein paar Monate helfen“, sagt Oppermann und lacht. Schließlich ist er jetzt, Jahrzehnte später, immer noch da. Vom Sport habe er vielleicht am meisten gelernt für das spätere Leben als Unternehmer, sagt er: Teamgeist, Zusammenhalt, wenn man Erfolg haben will, und natürlich auch das: „Im Sport ist es wie im Leben. Die, die nicht verlieren können, setzen sich am Ende durch.“
So wie er. Sein Geschäft ist eines mit Vergangenheit und Zukunft; er hat es erfolgreich durch gute wie weniger gute Zeiten gelotst. Am Anfang, nach dem Fall der Mauer, wurde in der alten DDR viel abgerissen und neu gebaut. Oppermann konnte gar nicht so schnell liefern, wie seine Maschinen gebraucht wurden. Später dann, während der Lehman-Krise, hatte auch er zu kämpfen (Oppermann: „Klassischer Schweinezyklus: sieben fette Jahre, sieben magere“), doch dann zog die Nachfrage wieder an – bis jetzt. Tatsächlich wird heutzutage ja nichts mehr einfach auf den Müll geworfen. Das Thema Umwelt ist auch für seine Branche zum Thema geworden. Oppermann erklärt: „Man versucht einfach, so viel wie möglich wiederzuverwenden.“ Wenn beispielsweise ein Gebäude abgerissen wird, werden die Mauern zu Schotter gehäckselt, der wiederum als Untergrund für den Neubau dient. „Eine Win-Win-Situation für alle“, sagt Oppermann.
Dass es seinem Unternehmen gut geht, beweist nicht nur der üppige Fuhrpark mit den bis zu zwei Millionen Euro teuren Maschinen. Gerade entsteht auf dem Gelände auch eine neue, beeindruckende Werk- und Reparaturhalle – mit Fußbodenheizung, Kantine, Aufenthaltsräumen und Duschen für die Mitarbeiter. Die luxuriöse Ausstattung gönnt er sich aus strategischem Kalkül, denn Fachkräftemangel ist auch für ihn ein Thema. Er sei froh, dass so gute Leute für ihn arbeiteten, sagt er: „Gute Baumaschinen-Mechaniker sind wie Goldstaub.“ Kaum zu finden, für Oppermann & Fuss dagegen die Basis für eine weiterhin glanzvolle Zukunft.

Kontakt
Oppermann & Fuss GmbH
Carl-Zeiss-Straße 10
25451 Quickborn
04106 77 82-0
oppermann@oppermann-fuss.de
www.oppermann-fuss.de

 

Text: Andreas Eckhoff Foto: Martina van Kann