Der digitale Wandel verändert die Arbeitswelt. Thomas Sell, Leiter Kooperationsentwicklung Verbände & Organisationen bei der Telekom, will die mittelständischen Unternehmen dafür begeistern, damit sie die digitale Revolution beherrschen.

Eigentlich wissen wir es ja alle: Der digitale Wandel wird unsere Arbeitswelt radikal verändern. Bisher stehen wir erst am Anfang! Die technische Revolution wird nicht aufzuhalten sein. All die Umwälzungen der Siegeszug der Künstlichen Intelligenz, bringen auch große Verunsicherung und Ängste. Es sei denn, man sitzt dem Mann von der Telekom gegenüber. Thomas Sell, Leiter Kooperationsentwicklung Verbände & Organisationen für ganz Deutschland bei der Telekom, dazu stellvertretender Vorsitzender vom Digitalcluster der Metropolregion Hamburg, Hamburg@work, und jetzt auch Kandidat für die Wahl ins Plenum der Handelskammer Hamburg.
Der 58-Jährige kann überzeugend und leidenschaftlich vom neuen Gigabit-Zeitalter schwärmen. Man könnte sicher sein, würde ein Kritiker der digitalen Erneuerung mit Thomas Sell um die Alster joggen, er käme als überzeugter „Ja-Sager“ ins Ziel. Denn der Mann von der Telekom mit der prallen Lebenserfahrung hätte den Pessimisten davon überzeugt, dass wir in Deutschland bei dieser Entwicklung vorneweg marschieren müssen. „Unsere Ingenieure sind die besten der Welt. Unser Mittelstand ist der Motor von Deutschland, ja von ganz Europa. Und der steht vor seiner größten Herausforderung. Wir brauchen in Deutschland Männer und Frauen die den Mut haben, Unternehmer zu sein. Sie müssen aber auch die Leidenschaft entwickeln, konsequent Ja zu sagen zu den drängenden Veränderungen.“
Was das Drängen und Überzeugen, das Anstoßen und Zusammenwirken betrifft, da ist der Optimist und Visionär aus Wolfenbüttel, der seit 23 Jahren in Hamburg lebt, ein erfahrener und kontaktfreudiger Profi. Thomas Sell sieht sich selbst als „Impulsgeber für den Mittelstand“ und „Netzwerker“ in den großen nationalen Verbänden. Und mit diesem Wissen und dieser Erfahrung würde er sich gerne, so betont er, im Plenum der Handelskammer einbringen. Was das „Einbringen“ betrifft, da gibt es diese kleine Geschichte. Rückblende auf die Vorbereitung der Weltausstellung EXPO im Jahre 2000 in Hannover. Zur Erinnerung: Die Vorwahlen im deutschen Telefonnetz gruppieren sich um die großen Städte – 040 für Hamburg beispielsweise. Ein junger Telekommitarbeiter kam auf die Idee, die „02000“ speziell für die Weltausstellung zu installieren. Sie wurde abgeschmettert. Als dann Ron Sommer, der damalige Telekomchef, den Fernsehturm in Hannover einweihte, nutzte Thomas Sell seine Chance und trug die Idee noch einmal vor. Und Ron Sommer war begeistert.
Was übrigens die Entwicklung und Rasanz der digitalen Revolution betrifft, drückt Thomas Sell mächtig aufs Tempo. „Da sind wir erst am Anfang unserer Transformation“, sagt er. „Wir müssen in fünf bis zehn Jahren alle Bereiche und Prozesse vom Recruiting bis zum Kundenerlebnis betrachtet haben. Nur dann bleibt der Mittelstand das Rückgrat unserer Gesellschaft.“
Bei all seiner langjährigen Erfahrung, bei all seiner nach vorne gerichteten Überzeugung, selbst beim Gespräch ist ein Wort nie von Thomas Sell zu hören: Angst, Zweifel und Pessimismus, Angst vor all dem Ungewissen und Neuen.
„Nein, von Ängsten spreche ich nie. Die sind irrational. Angst vor Veränderung kenne ich nicht“, erklärt er.
Aber wo bleibt bei all dem am Ende der Mensch? Wird er immer mehr von Robotics und Künstlicher Intelligenz verdrängt. Ist der Mann von der Telekom nicht zu technik-hörig?
Die Antwort ist ein klares Nein. Man kann dem Mann, der mit 21 auf den Spuren Ghandis durch Indien wanderte, der Bildungsarbeit im Strafvollzug geleistet hat und der nebenbei erwähnt, das Bahaa, der syrische Flüchtlingsjunge, den seine Familie aufgenommen hat und der als Sanitär- und Heizungstechniker gerade seine Zwischenprüfung mit Bravour bestanden hat, ganz bestimmt nicht vorwerfen, dass der Mensch in seinem Leben und bei seiner Arbeit nicht im Mittelpunkt steht.
„Bei allem ist der Mensch das Wichtigste“, wird Thomas Sell energisch. „Wir müssen die Menschen begeistern, sich weiterzuentwickeln und sich auf die digitale Zukunft zu freuen. Wir brauchen ihr Vertrauen, ihre Bereitschaft zum Dialog. Und wir brauchen Koordination und Information und Zusammenarbeit in den Verbänden und Organisationen. Hierzu gehört eine auf Augenhöhe mit Politik und Verwaltung agierende Handelskammer zur Gestaltung günstiger Rahmenbedingungen und Genehmigungsverfahren für unternehmerisches Handeln. Nur so können wir auch die digitale Revolution beherrschen – zum Besten für uns alle.“

Kontakt
Deutsche Telekom AG
Überseering 2
22297 Hamburg
0171 5 63 69 10
thomas.sell@telekom.de
www.telekom.de

 

Text: Norbert Scheid Foto: Martina van Kann