Computer und EDV faszinierten Thomas Zeller bereits in der Schulzeit, und er schrieb Programme mit Atari- und Commodore-PCs. Später machte er das Hobby zum Beruf. Heute bietet er seinen Kunden eine perfekt zugeschnittene Software an.
In der Schule gab es nicht viel, was den jungen Thomas Zeller interessierte. Es gab allerdings ein Fach, das ihn wirklich reizte und in dem er „richtig gut“ war. Das war damals ganz neu, und dabei ging es um die Elektronische Datenverarbeitung. Der Ravensburger Bub kannte sich früh mit Atari- und Commodore-Rechnern aus und schrieb darauf seine ersten Programme. „Wenn Du a und b eingegeben hast und am Ende c herauskam, war das einfach sensationell“, erinnert sich Zeller heute an seine persönlichen Anfänge im Computerzeitalter.
Die Eltern hatten einen Getränkegroßhandel, und man hätte vermuten können, dass der Junior irgendwann dort einsteigen würde. Doch die Frage stellte sich nicht. Der Vater fühlte sich zu fit, um aufzuhören und riet seinem Sohn: „Geh deinen Weg!“ Wohl für beide Seiten die beste Entscheidung. Thomas Zeller absolvierte ein Studium der Wirtschaftsinformatik und machte somit sein Hobby zum Beruf. Sein erster Job war im Vertrieb eines IBM-Händlers. „Ich hatte keine Ahnung im Vertrieb, aber als die PCs aufkamen, mussten Angebote konfiguriert werden, so dass die Hardware auch funktionierte. Das habe ich gemacht“, sagt er. Als sich einer der Geschäftsführer mit EDV-Beratung selbstständig machte, ging Thomas Zeller mit. Jetzt war er angekommen und konnte das machen, was er unbedingt wollte: Programme schreiben.
In den 80er und 90er Jahren herrschte Goldgräberstimmung, und die PCs, die in den Unternehmen installiert wurden, mussten mit Software versorgt werden. „Die Kunden erzählten uns ihre Wünsche, und wir haben dann die Programme geschrieben“, erinnert sich Zeller. 1990 gründete er mit einem Partner ein eigenes Unternehmen, um das Warenwirtschaftssystem Navision aus Dänemark in Deutschland zu etablieren. Mit großem Erfolg. 2007 beschäftigte er 70 Mitarbeiter in seiner Firma. Doch dann entschieden sich die Partner, die Firma an ein großes Softwareunternehmen zu verkaufen. Er nahm sich nach zwei weiteren Jahren als Geschäftsführer eine Auszeit. „Ich habe mit eine Harley Davidson gekauft und bin damit durch die Gegend gefahren“, erzählt er.
Die Harley-Touren machten den Kopf frei für ein neues Projekt. Gemeinsam mit Per Grønfeldt, den er bereits aus Navision- Zeiten kannte gründete der 59-Jährige die Uniconta Deutschland GmbH. Erik Damgaard hatte 2016 in Dänemark sein neues, zeitgemäßes und kundenfreundlicheres ERP-System auf den Markt gebracht. Die Software soll Schwachstellen und Probleme der großen Programme ausmerzen und dem Kunden nur das liefern, was er tatsächlich für sein Unternehmen benötigt. Der besondere Vorteil des Systems: Es gibt einen ERP-Standard, der jederzeit über offene Schnittstellen mit spezieller Software von anderen Anbietern erweitert werden kann. Künftige Updates erfolgen dabei ganz automatisch. 2017 ging Uniconta in Deutschland mit Sitz in Hamburg an den Start. Was Thomas Zeller an seiner neuen Aufgabe reizt? „Die Leichtigkeit des Systems. Ich wollte den Kunden keine überladenen ERP-Systeme mehr verkaufen. Mit der Uniconta-Software kann man das Rad wieder auf das Wesentliche zurückdrehen.“
Auch wenn der Job viel Zeit frisst: Aufs Biken mit seiner Harley Davidson Road King mag Thomas Zeller nicht verzichten. Mit seiner Frau tourt er über die Landstraßen seiner Heimat und an die Adria oder nach Südfrankreich. „Manchmal fahre ich auch damit zum Kunden. Das lasse ich mir nicht nehmen.“
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