Wer eine Idee hat, wendet sich an BERND JANSSEN. Der Hamburger Patent- und Markenanwalt kümmert sich seit mehr als 25 Jahren darum, dass niemand den Menschen, die etwas Tolles erfunden haben, ihre Entdeckungen wegnehmen kann.
Da huscht Bernd Christian Janssen dann doch ein Lächeln übers Gesicht. Wie er einem Kind erklären würde, was er beruflich tut? Spontan kommt eine ebenso präzise wie eingängige Definition: „Ich treffe Erfinder und schreibe auf, was sie Tolles erfunden haben. Und dann versuche ich, das den Ämtern und Richtern zu erklären.“ Und warum? Ganz einfach: „Damit später niemand mehr den Erfindern ihre tollen Entdeckungen wegnehmen kann.“
Ja, mit Worten muss jemand wie Janssen bestens umgehen können – er, der Doktor der Chemie und seit über 25 Jahren patenter Patentanwalt in Hamburg. Janssen empfängt uns in der renommierten Kanzlei Uexküll & Stolberg, die 1958 in Hamburg gegründet wurde und seit 1972 in einer alten, herrschaftlichen Jugendstilvilla in Othmarschen residiert. Beide Kanzleigründer waren ebenfalls Chemiker, so war ein Schwerpunkt der Arbeit von Beginn an gelegt. 15 Patentanwälte plus zwei „normale“ Anwälte arbeiten heute dort, dazu noch drei Patentanwälte im Münchner Büro, insgesamt hat die Kanzlei rund 40 Mitarbeiter. Janssen, der ein blaues Jackett mit Einstecktuch trägt, passt optisch perfekt zum hanseatisch-seriösen Ambiente sowie zum anspruchsvollen Themenspektrum seiner Tätigkeit, an deren Erfolg oft größere Millionenbeträge für seine Mandanten hängen.
Die wiederum speisen sich sowohl aus international führenden Großunternehmen wie etwa Monsanto oder auch Johnson & Johnson, aber genauso auch aus jungen Start-Ups, die versuchen, über zu patentierende Neuentwicklungen den Fuß in die Tür zu kriegen, in Richtung Big Business. „Gerade denen kann ich nur empfehlen, ihre Geschäftsideen patentieren zu lassen, um sich gegenüber der Konkurrenz zu schützen“, sagt Janssen. Das helfe auch, um besser an Investorengelder zu kommen, ohne die viele Erfindungen gar nicht möglich seien. Ganz aktuell zu erwähnen seien etwa die vielen rasanten Entwicklungen von Zukunftstechologien rund um das Thema CO2 sowieder Absorption des klimaschädlichen Stoffes aus der Atmosphäre.
Arbeit, die Janssen jung und lebendig hält, denn: „Das Schöne an meinem Beruf ist: Den typischen Fall gibt es nicht“, sagt er, „jeder ist anders – und beinahe wie ein Journalist muss ich stets versuchen, komplizierte wissenschaftliche und rechtliche Inhalte möglichst einfach, aber exakt darzustellen.“ Damit sowohl das Gericht alles Neue, das schützenswert ist, versteht und anerkennt, aber auch die Erfinder den komplizierten Rechtsweg einhalten, um ihre Neuheit geschützt zu bekommen.
Wenn es Janssen dann aber schlussendlich und wie gerade erst geschehen gelingt, einem Mandanten schließlich dessen neuues medizinisches Implantat patentieren zu lassen, dann ist das Grund genug, zufrieden auf die eigene beharrliche Arbeit zu blicken, die sich mitunter in sehr vielen komplexen rechtlichen und forscherischen Feinheiten verästeln kann. Bis zum erhofften Happy End einer solch komplizierten Bewertung können nämlich gut und gerne mehrere Jahre vergehen. Parallel wird zudem oft versucht, ein Patent nicht nur in Deutschland, sondern auch in einem größeren europäischen Raum schützen zu lassen. Und sehr interessant, sagt Bernd Janssen, sei dann in Einzelfällen auch die Erlangung zusätzlicher überseeischer Patente oder Markenschutz etwa in den USA, Kanada oder auch China.
Aber nicht nur beruflicher Sinn, sondern auch private Sinnlichkeit ist Bernd Janssen keineswegs fremd. Womöglich hat das seinen Ursprung in früher Kindheit: Janssen, dessen Vater einst als Direktor des Chemie-Multis Bayer arbeitete, ist sechseinhalb Jahre lang in Brasilien aufgewachsen, Portugiesisch spricht er deshalb ebenso wie Englisch und Spanisch. Zuhause bekocht er am Wochenende gerne die Familie, die größere seiner beiden Töchter baut gerade ihr Abitur. Und wer hätte gedacht, in dem so seriös und klar auftretenden Endfünfziger auch ein beinharter Rocker steckt: Eines von Bernd Janssens großen Freizeitvergnügen sind die gelegentlichen motorradlichen Ausritte auf seiner Triumph Scrambler 1200, „da mache ich am Tag schon mal vierhundert Kilometer“. Und überdies spielt er seit sechs Jahren in einer jazz-orientierten Bigband namens „Groovin’ Hard“ – dort erhebt er dann aber nicht die Stimme, sondern das Saxophon – den Herzensbrecher unter den Instrumenten!
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Uexküll & Stollberg
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