Weiß ist die dominierende Farbe auf dem Schreibtisch von Matthias Wolk. „Seit dem Umzug in unser neues Büro vor einem halben Jahr versuchen wir es mit der Philosophie des Clean Desk“, erklärt der Gründer und Geschäftsführer der realTV group. Bei den Kollegen sei das Experiment bereits gescheitert – bei ihm jedoch noch nicht. Und so verrät selbst der aufgeräumte Schreibtisch etwas über seinen Besitzer: „Ich fühle mich wohl, wenn hier nichts los ist.“
Die eine oder andere Geschichte findet sich trotzdem. Eine ist im Weitesten die über Wolks Unternehmerleben: Auf der Fensterbank steht sein erstes Türschild mit der Aufschrift „realTV group“. „Damit hat 2005 alles angefangen“, sagt er. Direkt davor steht eine goldene Affen-Statue, genauer gesagt die eines Baboons. Diese Pavianart lebt in Südafrika, wo Wolk 2018 ein halbes Jahr gearbeitet hat. Sind die Kinder ausgezogen, soll es häufiger dahin gehen. „Dann wollen wir immer einen Teil des Jahres von dort arbeiten“, sagt er. Das Türschild ist der Anfang, der Affe erinnert ihn an die Zukunft. Die Zeit dazwischen erfasst Wolk in seinem Kalender – entgegen sämtlicher Abläufe in der Firma vollkommen analog. „Die Mitarbeiter treibt das schon mal in den Wahnsinn“, gibt er zu. Ein Highlight ist auch seine Sprachbox. Ein Kästchen mit neun Knöpfen. Drückt er einen, ertönt ein hanseatischer Spruch aus dem Lautsprecher. So endet der Besuch klassisch: „In Hamburg sagt man tschüs…“
Matthias Wolk ist fast 50, fühlt sich aber wie 25, wie er sagt. 2005 gründete er die realTV group, mit der er Videos fürs Web oder Social-Media-Kanäle von Unternehmen produziert. Vor drei Jahren ging daraus das Start-up VRtual X hervor, mit dem er Virtual-Reality-Projekte umsetzt – sowohl für Kunden als auch für die eigene Firma.