Es ist nicht übermittelt, aber „gut möglich“, sagt Andreas Fischer-Appelt, „dass Joschka Fischer schon an diesem Schreibtisch seine Bücher gewälzt hat“. Die Antiquität stand in der Bibliothek der Universität Frankfurt, in der Buchliebhaber Fischer Stammgast war. Vor sechs Jahren, als die Zentrale der Content-Marketing-Agentur fischerAppelt renoviert wurde, fand das historische Pult eine Heimat in Eimsbüttel. Ein Mitspracherecht bei der Einrichtung seines Arbeitsplatzes habe Fischer-Appelt nicht gehabt, aber er kann den altmodernen Stil der Sechzigerjahre erklären, in dem sein Büro eingerichtet ist. „Wir verbinden Altes mit Neuem“, sagt er. Mit dem früheren Außenminister Joschka Fischer verbindet Fischer-Appelt die Liebe zu Büchern. In einem Regal hinter seinem Schreibtisch hat er nur eine kleine Auswahl abgelegt. „Meine Sammlung zu Hause umfasst etwa 10 000 Exemplare“, sagt der Unternehmer. Der Macintosh, ein alter Apple- Rechner, ist ebenfalls ein Sammlerstück. Aber eins mit besonderer Geschichte. „Auf so einem Gerät haben wir Mitte der Achtziger eine Schülerzeitung layoutet“, sagt Fischer-Appelt. Es war sein erstes Projekt und die Geburtsstunde der Agentur. Mittlerweile beschäftigt er 500 Mitarbeiter in neun Agenturen. Eine davon ist „Die Krieger des Lichts“, eine Design-Thinking-Agentur in Nürnberg. Als Geschenk von dort gab es – natürlich – Lebkuchen. Der Inhalt hielt nicht lang, aber die Dose dient Fischer-Appelt heute als Stifthalter.

 

Andreas Fischer-Appelt, 54, ist in Bonn geboren – aber Hamburger geworden. Seit seiner Kindheit lebt der CEO der Agentur fischerAppelt, die er 1986 mit Bruder Bernhard gegründet hat, in der Hansestadt. Fischer-Appelt hat BWL in Hamburg und VWL in den USA studiert. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

 

FOTOS: LENA SCHERER