KAI VON LUCK

Stellen Sie sich vor, es hätte seit Wochen geregnet und Ihre Laune ist auf dem Tiefpunkt. Kein Problem: Schalten Sie um und lassen Sie sich durch Urlaubsfeeling mit Sonne, sanfter Musik und Kaffeeduft wecken. Möglich wird das durch modernste Kommunikationstechnik in der Wohnung. Realisiert wird das auf 140 Quadratmetern schon einmal im Projekt Living Place, einer Wohnung, die sich nach den Wünschen der Eigentümer richtet. Verantwortlich ist der Hamburger Informatik-Professor Dr. Kai von Luck, seit 1992 Professor an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Fakultät Technik und Informatik. Er hat gemeinsam mit Kollegen dieses Beispiel für computergesteuertes urbanes Leben geplant.

Ein großes Display in der Versuchswohnung ist Herz und Hirn des Tagesablaufs: Es verzeichnet Termine, warnt vor Staus oder Glatteis, steuert die Lichtsysteme und die vernetzten Geräte vom Wecker über die Kaffeemaschine bis zu den Rollläden. Zukunftsmusik des Alltags. „Eine Metapher für das digitale urbane Leben“, sagt von Luck. Und dabei ist der Living Place nur der Einstieg in die unendlichen Möglichkeiten, eine Wohnung technisch so auszurüsten und zu programmieren, dass sie für den Bewohner mitdenkt, ihn mit der Welt vernetzt und allerlei Handreichungen automatisiert, als ideales Umfeld für Ältere oder Menschen mit Behinderungen. Von Luck ist Hamburger, als Informatiker auf Denkmaschinen spezialisiert; einer, der Roboter kicken lässt und ganze Ensembles, sogenannte Smart Environments, programmiert. Der Living Place, sagt von Luck, sei ein Modell für das Leben von morgen.