TIM MAGNUS

Der Schlaganfall gilt weltweit als häufigste Ursache für Behinderungen bei Erwachsenen. Grund genug, die Forschungen zur Früherkennung und erfolgreichen Therapie zu forcieren. So fördert die Europäische Union wissenschaftliche Projekte überregionaler und internationaler Netzwerke mit Zuschüssen in Millionenhöhe. Beteiligt sind maßgeblich Forscher der Uniklinik in Eppendorf. Darunter ist der Neurologe Dr. Tim Magnus, Privatdozent an der Klinik und Poliklinik für Neurologie des UKE. Fakt ist: Selbst wenn Schlaganfälle schnell therapiert werden, kommt es danach oft zu einer Verschlechterung des Gesundheitszustands. Schuld sind sogenannte Gefahrensignale am Herd des Schlaganfalls. Sie geben wegen des Infarkts Alarm und lösen so eine Entzündungsreaktion aus, die die Folgen des Schlaganfalls noch verschärft. All das ist auf zellulärer und molekularer Ebene bereits erforscht. „Jetzt geht es darum, die verhängnisvollen Folgen des Infarkts zu unterbrechen“, sagt Magnus. Daran sind die Eppendorfer Wissenschaftler maßgeblich beteiligt.

Mittel der Wahl sind sogenannte Nanoantikörper, Teile von Antikörpern, die in der körpereigenen Abwehr eine Rolle spielen, weil sie mit ihren Bindungsstellen an feindlichen Organismen andocken können. Im Labor sind die Versuche weit gediehen. So besteht die Hoffnung, vielleicht in naher Zukunft die schwerwiegenden Folgen des Schlaganfalls mit Antikörpern schachmatt zu setzen. Tim Magnus stammt aus Heidelberg. Er wuchs in Hamburg auf und studierte Medizin. Nach dem Studium arbeitete er dreieinhalb Jahre in Baltimore (USA). Seit 2007 ist Magnus am Universitäts Krankenhaus Eppendorf tätig.