Mit Weihnachtsgeschenken begann die Partnerschaft des Business Clubs mit dem HAMBURGER KINDERSCHUTZBUND. 2014 läuft sie über ein ganzes Jahr als der erste Teil einer neuen Reihe jährlicher Engagements.

Ein Tag im Februar. Peter Richard Stoffel ist mit seinen Gedanken bereits im September. Beim Dinner-Abend des Business Clubs zum Golf Matchplay-Turnier. Genauer, bei der Tombola des Abends zugunsten des Hamburger Kinderschutzbundes, in dessen Büro er gerade mit dem Geschäftsführer Uwe Hinrichs zusammensitzt.

„Dann zeigen wir einen Film und stellen das Projekt vor“, sagt der Geschäftsführer des Business Club Hamburg. „Wenn die Leute wissen, wer das Geld bekommt und was damit gemacht wird, dann öffnen sie auch das Herz und das Portemonnaie.“ Wie im vergangenen Dezember beim „Himmlischen Open Club“, an dem Mitglieder und Gäste alljährlich die Wunschzettel des Kinderschutzbundes von der „Goldenen Korkweide“ neben dem Weihnachtsbaum pflücken, um die Kinder zu beschenken. Die Mitarbeiter des Business Clubs hatten sich spontan entschlossen, dem Kinderschutzbund die Trinkgelder des Abends zu spenden. Am Ende waren 172 Euro zusammengekommen. „Alle spüren, dass jeder Beitrag zählt und jeder etwas tun kann“, erzählt Stoffel.

Jedes Jahr spenden Clubmitglieder Weihnachtsgeschenke für Kinder. Sie werden mit einem Transporter abgeholt – es sind stets über einhundert, die zusammenkommen.

Mit Weihnachtsgeschenken für bedürftige Kinder und Jugendliche hat diese Partnerschaft begonnen, nachdem der Business Club 2009 die Villa an der Elbchaussee bezogen hatte. Nicht nur für die Kinder ist das eine Freude. „Jedes Mal erleben wir mit dieser Aktion bei unseren Mitgliedern, dass wir Menschen eine Freude machen, wenn sie Menschen eine Freude machen können“, erzählt Stoffel. In diesem Jahr geht es über Weihnachtsgeschenke hinaus. „Zum ersten Mal werden wir eine Einrichtung über ein ganzes Jahr begleiten und bei verschiedenen Anlässen Geldspenden für sie einsammeln“, sagt Stoffel. Künftig wird jedes Jahr eine andere Hamburger Einrichtung oder Organisation unterstützt. Der Anfang wird mit dem Kinderschutzbund gemacht.

Gemeinsame Freude über Initiativen, die sich für die Kinder stark machen: Uwe Hinrichs vom Deutschen Kinderschutzbund (links) und Peter Richard Stoffel vom Business Club Hamburg.

„Wir erreichen drei- bis vierhundert Kinder“, erklärt Uwe Hinrichs, „wenn ich die Wohnunterkünfte mit Zuwanderern und Obdachlosen hinzurechne, sind es noch wesentlich mehr.“ Dafür sind an die 300 Mitarbeiter im Einsatz, 85 hauptamtlich, vor allem diplomierte Sozialpädagogen und Psychologen. Zu ihren Projekten gehören unter anderem Mädchentreffs, Frühe Hilfen für Eltern mit Kindern bis zu drei Jahren, Familien- und Gesundheitsberatung, Krisenmanagement jenseits der Amtswege. Eltern empfiehlt er: „Sie können uns ansprechen, wenn Sie als Eltern nicht weiter wissen, wenn Ihr Kind seelischer, körperlicher oder sexueller Gewalt ausgesetzt war, wenn Sie pubertäre Krisen nicht lösen können.“ Kindern und Jugendlichen rät er: „Wenn du verzweifelt bist, dich bedroht fühlst, geschlagen oder misshandelt oder missbraucht wirst, wenn du selbst übergriffe ausgeübt hast.“ Alles vertraulich und kostenfrei und auf Wunsch anonym.

Ein Schwerpunkt der Förderung durch den Business Club wird die Unterstützung des Kinderschutzbundes bei seiner Suche und Vermittlung von Vormündern sein. Für Kinder und Jugendliche aus Hamburg und für solche, die – häufig noch minderjährig und schwerst traumatisiert – aus Krisengebieten geflohen sind und nicht wissen, ob ihre Eltern noch am Leben sind. „Ein Hamburger Bürger, der sich als Vormund über eine längere Zeit für ein solches Kind einsetzt, leistet einen in seinem Wert kaum ermessbaren Beitrag“, sagt Hinrichs. Eine Vormundschaft könne bei einem Achtjährigen über zehn Jahre gehen. Denn man dürfe diesen Kindern nicht antun, was sie bisher am meisten erlebt haben: Beziehungsabbrüche. „Der Vormund“, so Hinrichs, „ist sozusagen der rote Lebensfaden.“

Doch diese Vormünder muss man finden. Man braucht Kräfte, die Vormundschaften anbahnen, begleiten – da fallen Personalkosten an. Peter Richard Stoffel sagt: „Gefährdeten jungen Menschen den Übergang zu einem eigenverantwortlichen, selbstbestimmten Leben zu schaffen, auf das sie stolz sein können, ist eine Aufgabe, die uns alle angeht. Und ein Punkt, an dem wir gerne unterstützen.“

 

Text: Uwe Prieser       Fotos: Fotolia, Martina van Kann