Wenn eine 20-Jährige von ihrem „vollen Terminkalender“ spricht, dann muss man das meistens nicht so ernst nehmen. Wenn Paulina Kulczycki das sagt, dann meint sie nicht in erster Linie einen ihrer Jobs. Sie meint auch nicht ihren Schneider-Kurs und wahrscheinlich auch nicht ihr Studium an der „Design Factory International“. Die zierliche junge Frau mit den ungewöhnlich hellblauen Augen arbeitet freiberuflich als Moderedakteurin beim Magazin „Uniscene“. Außerdem hat sie sich mit ihrem Blog „Dressy Diary“ in die Herzen derer geschrieben, die in modischen Belangen Streetstyle- Fotografie einer Frauenzeitschrift als Ratgeber vorziehen. Und weil das Thema Nachhaltigkeit für sie eine Herzensangelegenheit ist, hat sie zusammen mit drei Freundinnen noch das Projekt „Chare it – Vintage Clothing for Charity“ initiiert. Gemeinsam sammelt man gebrauchte Kleidung, entsorgt verantwortungsvoll, was nicht ins Konzept passt und stellt aus dem Rest eine Vintage-Kollektion zusammen, die auf Märkten und Festivals verkauft wird. Der Erlös wird gemeinnützigen Organisationen gespendet. Paulina Kulczycki liebt es, sich Outfits aus Fundstücken zusammenzustellen. Noch mehr liebt sie es aber, selbst etwas Neues aus alten Materialien zu kreieren. Das ist es auch, worauf sie hinarbeitet, was sie dazu antreibt, dicht ranzukommen an alles, was Mode ist, Kunst und Kultur allgemein. Sie will ein eigenes Label, irgendwann einmal.