Stadtentwicklung, Mobilität, Wissenschaft, Hafen und Gesundheit: Hamburg entwickelt sich immer schneller. Aber wohin eigentlich? Wie sieht die moderne Stadt dann aus? Ein Blick in die Zukunft.

Die Stadt des 21. Jahrhunderts ist schon gebaut, sagt Hamburgs Oberbaudirektor Franz-Josef Höing. Damit wäre unsere Geschichte an dieser Stelle zuende. Wir wollten ein Bild in der Zukunft zeichnen. Aber wenn es diese Stadt bereits gibt, ist die Recherche überflüssig. Stimmt das? Höing hat recht. Wer Hamburg heute aus der Luft betrachtet, wird kaum Unterschiede finden zum Hamburg der Siebziger. Trotzdem hat sich die Stadt in den vergangenen fünf Jahrzehnten stark verändert – und wird das auch in den nächsten 50 Jahren. Womöglich sogar so rasant und so grundlegend wie nie; dank neuer Trends, wissenschaftlicher Erkenntnisse und immer schneller voranschreitender Technik. Wir haben darüber mit den Menschen gesprochen, die die Zukunft der Hansestadt gestalten. Mit Stadtentwicklern, Architekten, Trendforschern. Mit Wissenschaftlern, Mobilitätsexperten und IT-Entwicklern. Mit Unternehmern und Politikern. Um Antworten zu finden auf die eine Frage: Wie leben wir im Hamburg der Zukunft?

Mobilität: Mit dem Taxi durch die Luft
Der kleine Linienbus des HVV kennt die Strecke durch die HafenCity schon auswendig. Das liegt nicht daran, dass er sie schon so oft gefahren ist. Die Route wurde ihm einprogrammiert, er fährt die Strecke autonom – von ganz allein. HEAT, Hamburg Electric Autonomous, ist ein Forschungsprojekt der Hochbahn. Und der kleine Bus ein Vorbote der Mobilität der Zukunft.
Mit dem autonomen Bus, der selbstfahrenden U-Bahn, im geteilten E-Auto oder mit dem Flugtaxi – wie kommen wir künftig von A nach B? Mit dieser Frage beschäftigt sich Harry Evers schon lange. Er ist der Chef des Weltkongresses für Intelligente Transport Systeme (ITS), der im Oktober 2021 in Hamburg stattfindet. Dabei kommt es ihm gar nicht so sehr darauf an, womit wir uns in Zukunft fortbewegen. „Wichtig ist nur, dass es optimal ist”, sagt er. Seine Idee: Für jeden Menschen wird anhand von Daten ein Profil erstellt: Möchte ich schnell oder günstig ans Ziel kommen? Ist mir Gesellschaft recht oder will ich allein fahren? Bin ich fit, kommt das Fahrrad infrage; bin ich alt, eher das autonome Taxi. „Über das Profil wird für jede Fahrt das beste Angebot erstellt”, sagt Evers: „Keine Silo-Angebote mehr, sondern vernetzte Systeme.”
Was diese Systeme bieten können, verrät ein Blick in den fernen Osten. Dort hat Dubai eine Mobilitätsinitiative gestartet, die bis ins Jahr 2071 reicht. Erstes Ziel: Bis 2030 soll ein Viertel aller Fahrten mit autonomen Verkehrsmitteln erfolgen. Eine selbstfahrende U-Bahn gibt es bereits. Außerdem sollen sogenannte Sky-Pods entwickelt werden. Die Züge erinnern an die Wuppertaler Schwebebahn – nur in modern. Sie können 150 Stundenkilometer schnell werden und bis zu 50 000 Passagiere pro Stunde befördern. Auch Flugtaxis sind in Planung, sogar mit Hilfe einer deutschen Firma: Volocopter aus Baden- Württemberg.
Ideen auch für Hamburg? „Durchaus”, sagt Evers, rät aber zur Bodenhaftung: „Flugtaxis sind eine Möglichkeit, aber eine sehr individuelle und bedarfsorientierte für Nischen. Damit lösen wir keine Mobilitätsprobleme.” Intelligent aufeinander abgestimmte Systeme für die Masse wären die effektivere Lösung. Passend dazu darf sich die Stadt auf ihre erste selbstfahrende U-Bahn freuen. Wenn 2030 die U5 losfährt, sollen die Züge von allein über die Schiene rollen. Die erste autonome Gesellschaft für Linienbus HEAT aus der HafenCity.

Hafen: Alles läuft von allein
Der Hafen als Motor der Hamburger Wirtschaft ist ins Stocken geraten. Beim Umschlag: 2019 wurden 9,3 Millionen Container umgeschlagen. In Rotterdam, Europas Nummer eins, waren es 14,8 Millionen. Und bei der Effizienz: Während Hamburg 25 Boxen pro Stunde bewegt, schafft Antwerpen 32 – bei 50 Prozent geringeren Betriebskosten. Für die Zukunft besteht dringender Handlungsbedarf. Und es gibt spektakuläre Pläne. Das Zauberwort heißt Automatisierung.
Autonom fliegende Drohnen sollen die Gewässer der Elbe vermessen, die Daten direkt ins Port Traffic Center der Hamburg Port Authority (HPA) senden. Der erste Prototyp „echo.1” ist schon fertig. Zwei weitere Einsatzgebiete für die unbemannten Flugobjekte: Bei Sturmflut und Unfällen fliegen sie raus, liefern Bilder und Daten von den Unglücksorten. Und bei der Wartung technischer Anlagen helfen sie, die Objekte zu scannen und auf Fehler zu prüfen. Sensordaten und Bildaufnahmen werden in Echtzeit übertragen. „PORTwings” heißt das Forschungsprojekt. Sogar unter der Wasseroberfläche kommen Drohnen zum Einsatz. Als unbemannte U-Boote scannen sie den Grund der Elbe und den Rumpf der Schiffe, senden Daten über Schlick und saugen die Sedimente mit Hilfe eines Schnorchels ab. Auch die HHLA will Drohnen einsetzen. Auf einer Fotomontage transportieren sie Container in der Luft durch den Hafen. Ein Hirngespinst? Fraunhofer Institut und Airbus haben bereits daran geforscht.
Besonderer Vorteil des Hafens ist die gute Anbindung ans Hinterland. Aber auch hier gibt es Verbesserungspläne. Der prominenteste ist der Hyperloop. Unter der Erde werden Container mit Schallgeschwindigkeit durch Röhren geschossen – bis zu 1000 Stundenkilometer schnell. Die Technik gibt es bereits, die HHLA will sie auf dem ITS-Kongress zeigen. In nicht mal einer Stunde gelangt eine Box so von Hamburg nach München.
Schaufenster in die automatisierte Zukunft ist das Containerterminal Altenwerder. Hier wird der Mensch schon jetzt nur noch für das Entladen der Schiffe gebraucht. Alles andere passiert von allein. Automated Guided Vehicle (AGV) transportieren die Boxen. Eine Software findet dank 19 000 Transpondern den schnellsten Weg. Abladen am Lagerort, Umladen auf Lkws oder Waggons: alles passiert automatisch. Selbst Lkw fahren autonom ein und aus. Hier rollt der Hafen von allein in die Zukunft.

Wissenschaft: Fortschritt made in Hamburg
Nichts ist in Hamburg so zuverlässig wie Ebbe und Flut. Wenn der Wind nicht weht oder die Sonne nicht scheint: Der Wasserspiegel steigt und fällt immer. Daher will Prof. Patrick Huber von der Technischen Universität Hamburg die Gezeiten als Energiequelle nutzen. Unterhalb der Elbphilharmonie soll sich ein riesiger Schwamm bei Flut vollsaugen und bei Ebbe trocknen. Die Energie, die dabei freigesetzt wird, will Huber in Strom umwandeln. Eine neue und weltweit einzigartige Lösung, die in Hamburg erforscht und die Welt verändern wird.

 

Science City – hier entstehen schon bald die Technologien von morgen und übermorgen

 

Schon heute ist die Hansestadt ein renommierter Forschungsstandort – dank TUHH, HAW oder der Helmut-Schmidt-Universität. Und mit der Science City in Bahrenfeld entsteht gerade ein ganz neuer Stadtteil. Auf einer Fläche so groß wie 175 Fußballfelder sind drei Fokusräume geplant: Ein Forschungs- und Innovationspark für Start-ups, ein Quartier für Forschung und Lehre. Und ein Campus, auf dem alles zusammenläuft. Zudem wird die Denkfabrik Heimat des Center for Data and Computer Science für wissenschaftliches Rechnen, des Zentrums für molekulare Wasserforschung und „Petra IV“, das weltbeste 3D-Röntgenmikroskop. Die Universität Hamburg, DESY und die Stadt setzen die Schnittstelle für Wirtschaft und Wissenschaft um.
Diese Schnittstellen braucht es, damit technischer Fortschritt in die Anwendung kommt, weiß Nordakademie-Professor Niklas Gehrke. Er ist im Vorstand des Artificial Intelligence Center Hamburg e.V., kurz: ARIC, mit Schwerpunkt Künstliche Intelligenz. „Bisher ersetzt KI kleinere Handgriffe. Durch maschinelles Lernen wird sie in Zukunft komplexe Aufgaben lösen“, sagt Gehrke. Die Buchhaltung in Betrieben oder die Logistik: vom Versand im Lager, wo Roboter Pakete packen, bis zur Lieferung per Drohnen oder autonomen Autos: „Die Innovationszyklen werden kürzer.”
Das trifft auch auf Moorburg zu. 2015 als modernes Kohlekraftwerk in Betrieb genommen, ging es Dezember 2020 schon wieder vom Netz. Nun soll es eine der größten Elektrolyse-Anlagen Europas werden, in dem zukünftig Wasserstoff produziert wird, der Treibstoff der Zukunft. An der Elbe soll er hergestellt, gespeichert und in die Welt verteilt werden. Oder direkt in die Nachbarschaft. Wenn Airbus Flugzeuge bald mit Wasserstoff um den Globus schickt, sind sie CO2- neutral unterwegs. Das ist die Chance für die Branche. Eine weitere ist 3D-Druck. Einzelne Bauteile stellt Airbus schon jetzt mit diesem Verfahren her. Ein Flugzeug aus dem 3D-Drucker ist kein Hirngespinst. Die Technologie wird auch Lieferketten und die Industrie verändern. Statt einzelner Teile werden die Daten der Komponenten verschifft – in Sekundenschnelle über das Internet – und vor Ort gedruckt. Dank Technologien made in Hamburg.

Gesundheit: Intelligente Behandlung
Faxgeräte sind ein Relikt der Vergangenheit; zu finden höchstens noch in Museen – oder in Arztpraxen. Ausgerechnet das Gesundheitswesen liegt beim Wandel zurück. „Aber der Abschied vom Faxgerät schreitet voran”, sagt Dr. Johannes Jacubeit. Er hat Life- Time entwickelt; eine App, mit der Patienten ihre Arztangelegenheiten digital erledigen können. Termine machen, Befunde erhalten, Rezepte einlösen: Alles ist per Smartphone möglich. Mehrere hunderttausend Menschen nutzen sein Angebot bereits. Und das ist erst der Anfang.
Von der Diagnostik über die OP bis zur Reha: Hamburgs Gesundheitswesen wird in 50 Jahren ein grundlegend anderes sein. Dank neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder Robotik. Kaum einer weiß das heute schon so gut wie Matthias Steffen. Er beschäftigt sich seit Jahren mit Künstlicher Intelligenz in der Medizin. FUSE-AI heißt seine Firma. „Wir trainieren KI darauf, dass sie auf MRT-Bildern Krebs erkennt“, erklärt Steffen. In Zukunft bewertet der Arzt dann mit Hilfe des Computers die Aufnahmen und stellt die Diagnose – „schneller und präziser als der Mediziner alleine“, sagt Steffen.
Aber nicht nur in der Diagnostik, auch am OP-Tisch praktizieren Computer. Der Roboter-Doktor „da Vinci“ aus den USA kommt bei Asklepios sogar schon zum Einsatz, wenn auch noch gesteuert von einem Fachmann. Der kann die insgesamt vier Arme viel sensibler bewegen als die eigenen, sieht den Eingriff um das Zehnfache vergrößert und in 3D. Eine auf diese Schritte trainierte KI kann den Arzt in Zukunft sogar komplett ersetzen.

 

Roboter im OP, Drohnen als schnelles Transportmittel für Gewebeproben

 

Bis dahin macht die Virtuelle Intelligenz die OP-Arbeit noch verlässlicher. Durch eine 3D-Brille sieht der Arzt seinen Patienten dreidimensional und kann ihn so präziser operieren. Bis Ende des Jahrzehnts soll die Technologie etabliert sein. Muss während des Eingriffs eine Gewebeprobe in die Pathologie, transportiert sie eine Drohne viel schneller und sicherer als ein Auto.
Auch nach Diagnose und Eingriff helfen intelligente Technologien. Etwa in der Reha. Über ein Ultraschallgerät erkennt eine KI, ob Patienten die Übungen des Physiotherapeuten alleine richtig wiederholen. Auch die Arbeit in den Kliniken wird sich verändern. Über die Intensivstation rollt der Pflegeroboter und hilft dem Personal beispielsweise, die Patienten zu drehen. Im Altenheim kümmert er sich um die Bewohner, übernimmt Hausarbeiten, bietet über ein Tablet autogenes Training. Technologien bleiben ein Begleiter bis ins hohe Alter. Auf Faxgeräte trifft das nicht mehr zu.

Stadtentwicklung: Geteiltes Leben
Die Zukunft beginnt direkt hinter dem Ortsschild. Wer über die Elbbrücken nach Hamburg fährt, den begrüßen auf der linken Seite 42 Baukräne. Sie bauen die HafenCity – das größte innerstädtische Bauprojekt Europas. Bis heute sind mehr als 3000 Wohnungen entstanden. Wenn 2030 alles fertig ist, sollen es 7500 sein. Denn Hamburg braucht Platz. Bis 2035 sollen aus den 1,85 Millionen Einwohnern zwei Millionen werden – irgendwo müssen sie wohnen. Die Idee: Bis Ende des Jahrzehnts sollen im Zentrum 70 000, in mittlerer Lage 40 000 und am Stadtrand 20 000 Wohnungen entstehen. Kleiner Grasbrook, Neue Mitte Altona, Oberbillwerder: Diese Quartiere werden das Leben grundlegend verändern. Statt quer durch die City sollen Menschen zur Arbeit, zum Arzt, zum Sport, zu Kulturstätten nicht länger als 15 Minuten unterwegs sein. Alles findet sich vor Ort.
Auch Wohnen wandelt sich. Hamburg wird Smart City; in den Quartieren ist alles vernetzt: die Mobilität, die Infrastruktur, die Menschen. Und alle partizipieren an allem. „Sharing Economy”, sagt Nils Müller dazu. Er ist einer der einflussreichsten Trendforscher in Europa und sagt: „Mein Haus, mein Auto: Dieses Eigentumsdenken wird es nicht mehr geben.” Nutzer sein statt Besitzer. Autos, Computer, Kleidung, sogar Wohnraum und Energie wird geteilt – und dort erzeugt, wo es verbraucht wird: in den Quartieren vor Ort.
Der Baukran hat deshalb einen festen Platz in Hamburgs Silhouette. Jan Störmer freut das. Er ist Architekt, seine Auftragsbücher sind voll. Ein Projekt ist das „Roots”, das derzeit höchste Holz-Hochhaus in Deutschland. 31 000 Quadratmeter Platz für Wohnen, Arbeiten, Kultur. „Durchmischung” sagt er dazu. Nur so ließe sich auch die Innenstadt beleben. Aber dafür müsse horizontal statt vertikal gebaut werden. „In Mailand oder Paris wird oben gewohnt, unten sind Restaurants und Geschäfte. Bei uns vereinsamen die Menschen in reinen Wohnhäusern, die Innenstädte sind nach Ladenschluss tot”, sagt der 78-Jährige. Sein Vorschlag: Auf viele Gebäude könnte man Stockwerke aus Holz draufsetzen und für Wohnraum nutzen, die Dächer zu Dachterrassen wandeln. Wer so viel Leben und mehr Grün um sich verspürt, käme auch mit wenig Platz zurecht, sagt Störmer. Platz ist begrenzt in der Stadt der Zukunft. Ein Trend sind deshalb Micro Apartments: Moderne Wohnungen auf kleinster Fläche, ergänzt durch Gemeinschaftsräume wie Küchen oder Lounges. Oder das sogenannte Co-Living, wo Wohnraum geteilt wird. In Japan ist das schon heute Realität, in Hamburg allerdings noch ferne Zukunft.

 

„Wir werden über Dichte nachdenken müssen“

Oberbaudirektor Franz-Josef Höing über die Stadt der Zukunft – und wie wir darin leben.

Hier entstehen Quartiere, da ein Wolkenkratzer: Wie sieht Hamburg in 50 Jahren aus?
Franz-Josef Höing: Die Stadt des 21. Jahrhunderts, und das schließt sogar mehr als die nächsten 50 Jahre ein, ist in den wesentlichen Grundzügen schon gebaut. Das heißt: Am Bild der Stadt wird sich von Grund auf nicht viel verändern. Gleichwohl ist viel in Bewegung; in Relation zur Gesamtgröße der Stadt sind es allerdings eher kleinere Veränderungen.

Welche Stellen meinen Sie konkret?
An den Wasserlagen in der Hafencity oder auf dem Kleinen Grasbrook passiert sehr viel. Den Hamburger Osten, der in Teilen von Gewerbe geprägt ist, haben wir im Blick. Die Magistralen sind ein Thema; durch emissionsarmen Verkehr kann dort viel mehr Lebensqualität entstehen. Wir schauen auch auf das Hamburg der Nachkriegszeit; z. B. auf die Strukturen der 50er und 60er Jahre, die einen großen Teil der Stadt ausmachen. Wir sehen Potenzial, diese Lagen zu entwickeln. Und wir beschäftigen uns wieder stärker mit dem Stadtrand.

Corona hat die Stadtflucht verstärkt. Leben wir in Zukunft alle auf dem Land?
Das glaube ich nicht. Wir dürfen die Hände nicht in den Schoss legen und müssen ein ambitioniertes Neubauprogramm mit allem Engagement weiterbetreiben. Wir gehen weiter von rund 10 000 neuen Wohnungen aus. Und darüber hinaus gilt es, Hamburg und das Umland planerisch weiter zu denken. Der regionale Kontext wird bei vielen planerischen Aufgaben noch größere Bedeutung haben müssen. Es geht also um Weiterentwicklung der Infrastruktur, um bessere ÖPNV-Anbindung und neue Verkehrskonzepte, weil keiner gerne im Stau steht.

Eine höhere Neubauquote heißt auch: noch weniger Platz in der Stadt.
Wir werden über Dichte nachdenken müssen. In Hamburg hat jeder Einwohner im Schnitt fast 40 Quadratmeter Wohnfläche. In Zeiten, in denen Wohnen teurer wird und vom Klimawandel die Rede ist, frage ich: Ist das ökonomisch und ökologisch sinnvoll? Wenn man es geschickt macht, kann man auch hohe Dichte mit hoher Qualität organisieren. Architektur spielt dabei eine wichtige Rolle. Wenig Raum, hohe Qualität: das ist das Credo – innerhalb eines Hauses und innerhalb einer Stadt.

Wie leben wir in dieser Stadt künftig zusammen?
Es soll keine Monofunktionalität mehr geben. Hier nur wohnen, da nur arbeiten: das ist nicht zeitgemäß. In den Quartieren wird mehr durchmischt. Das macht sie lebendiger. Kurze Wege und viel Zeitgewinn sind ebenfalls Folgen. Alles das führt zu mehr Lebensqualität.

 

Text: Alexander Siebert Fotos: archiv, iStock.com/IGphotography, HyperloopTT, phohlamaiphoto, SIGNA